Welcher Feuerlöscher für zu Hause?
Bei einer Nachbarin, 2 Häuser von uns, hat es kürzlich gebrannt. Sie hat versucht, einen Fettbrand in der Küche mit Wasser zu löschen.
Was dann passiert, weiß hoffentlich jeder. Es gab eine Stichflamme, und das Feuer hat die ganze Küche dahingerafft.
Weil so 1 Fettbrand ja grundsätzlich bei jedem auftreten kann, bin ich nun am Überlegen, was ich mir hinsichtlich Brandbekämpfung für zu Hause anschaffen sollte.
Es gibt ja viele verschiedene Feuerlöscher, und ich frage mich, welchen ich zu Hause haben sollte:
Schaum, ABC-Pulver oder CO2?
Dass ein Fettbrandlöscher her muss, ist klar; da es aber auch Löscher für die Brandklassen ABF gibt, ist die Frage, ob so etwas sinnvoll ist oder lieber 1 Fettbrandlöscher + 1 Schaum- oder Pulverlöscher.
Was könnt ihr mir für daheim empfehlen?
Und noch etwas: Ist eine Löschdecke sinnvoll? (Man kann damit kleine Brände einfach löschen. Bei Fettbränden schlägt sie sich (nach meinen Recherchen) allerdings schlechter als ein Fettbrandlöscher.)
9 Antworten
Die häufigsten Feuer im Privathaushalt lassen sich in die Brandklassen A, B und F einordnen. Feste Stoffe wie Holz und Papier, Flüssigkeitsbrände wie Benzin oder Getriebeöl und Fette/Öle wie Friteusenfett oder Sonnenblumenöl.
Das alles deckt ein Fettbrandlöscher mit Flüssiglöschmittel sehr gut ab. Sicherlich sind Schaum oder Wasser in einigen Situationen vereinzelt effektiver, der Fettbrandlöscher deckt jedoch alle 3 Brandklassen gut ab. Neben den reinen F-Löschern gibt es auch ABF Löscher. Genau solche meine ich.
https://www.gloria.de/Products/Pages/GreaseFireExtinguisher.aspx
Deren Löschmittel besteht aus konzentrierten Salzlösungen, die bei Kontakt mit dem brennenden Fett verseifen. Das schließt das Feuer auch bei Fettbränden optimal von Sauerstoff ab und es erstickt.
Ich habe in meiner Küche einen kleinen Fettbrandlöscher stehen, im Hausflur steht ein Schaumlöscher und im Auto liegt ein Pulverlöscher. Irgendwo liegt da noch eine Löschdecke rum,... reden wir nicht drüber. Die sollte man nur haben, wenn man sich etwas damit auskennt. Für einen Laien kann es schnell gefährlich werden.
Alles in allem liegt es also an dir. Von Pulverlöschern für die Wohnung rate ich dir dringend ab. Wird der einmal eingesetzt, darfst du deine ganze Wohnung renovieren. Das Pulver dringt in jede Ritze. Ein Wasserlöscher ist für die Küche in den meisten Fällen ungeeignet, brennendes Fett darf nicht mit Wasser gelöscht werden. Aber das weißt du ja bereits.
Löschgas bzw CO2 Löscher machen am wenigsten Sachschaden, allerdings gehst du dabei das Risiko ein, selbst zu ersticken. Ist also auch nicht das optimum. Übrig bleibt der Schaum- und der von mir erläuterte Fettbrandlöscher mit Flüssiglöschmittel

Feuerlöschdecke bei Wikipedia:
Der deutsche Unfallversicherungsträger BGN (Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe)[2] hat Versuche zum Löschen von Fettbränden durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die Löschdecken (Wolle, Baumwolle, Glas-, Nomex- und Kevlargewebe) nur bedingt zum Löschen von Fettbränden geeignet sind, da sie bei zu hohem „Hitzepotential“ durchbrennen können.[3] Vermutlich kondensierten die heißen Fettdämpfe und sorgen so für eine Entzündung der Decken ( Dochteffekt). Bei diesen Versuchen wurde ebenfalls festgestellt, dass auch andere in der Vergangenheit häufig für Fettbrände vorgeschlagene Löschmittel, z. B. Pulver oder Kohlendioxid, nur bedingt oder gar nicht geeignet sind.
Bleibt der Schaumlöscher für Brandklasse ABF. Bitte beachten: Hersteller und Feuerwehren bieten immer wieder Schulungen an. Zwar erscheint der Einsatz eines Feuerlöschers "kinderleicht" und es sollte bei entstehenden Feuer keine:r zögern, einen Feuerlöscher auch einzusetzen! Dennoch empfiehlt es sich, wenn schon der Kauf eines Löschers geplant wird, alle Personen des Haushalts in Ruhe mit dem Gebrauch vertraut zu machen und die optimalen Löschschritte auch zu üben.
Bitte auch an Ablaufdatum des Feuerlöschers denken!
beides.
eine Löschdecke sollte stets griffbereit liegen. Sie ist schneller einsatzbereit als ein Feuerlöscher.
das hilft auch und kostet nichts: DER HERD IST IMMER LEER.
und es steht nichts weg.
Wenn Du es Dir zur Gewohnheit machst, niemals etwas auf den Herd zu legen oder zu stellen, dann kann dort auch nichts brennen. Bloss weil gerade der Herd frei ist, lege kein Geschirrtuch "kurz ab".
Weiters achte darauf, dass niemals Pfannengriffe so in den Raum ragen, dass man daran anstossen könnte.
Wenn Du es Dir zur Gewohnheit machst, niemals etwas auf den Herd zu legen oder zu stellen, dann kann dort auch nichts brennen.
Allem voran keine Töpfe und Pfannen?
Womit koche ich dann? Workaround à la BER!
natürlich "außer zum Kochen", ich dachte, das vestünde sich von selbst. Viele Herde haben ja ein Ceran-Feld. Es wird verkauft "auch als Arbeitsfläche benutzbar". Das meinte ich, dass man nicht tun sollte. Weil dann eben irgend wann einmal doch etwas darauf liegen bleibt. Dann kommt Nachbars Töchterlein und spielt an den Knöpfen....
Wenn da dann nichts liegt, glüht die Platte und man dreht sie irritiert wieder ab.
Pulver: Sehr effektiv, was man aber in der Wohnung eher nicht braucht. Nach dem Gebrauch ist die Wohnung renovierungsbedürftig, Elektrogeräte auch im Nachbar-Zimmer können ggf. Schrott sein. Man wird lange dran erinnert.
CO2: Für Fettbrand nicht geeignet und kommt an seine Grenzen, wenn das Feuer eine ernsthafte Thermik entwickelt hat. Also für Tischgedecke, Gardinen o.ä. schon recht ineffektiv. Dass keine Sekundärschäden durch Löschmittel entstehen, ist zwar in Serverräumen o.ä. ein großer Vorteil, in der Wohnung aber nicht ganz so entscheidend.
Schaum: Eigentlich das Mittel der Wahl für den Haushalt. Aber AB-Schaum ist wasserhaltig und damit eben nicht für Fettbrände geeignet.
Fettbrand-Spraydose in der Küche: Für den Kochtopf ausreichend, das Feuer darf halt nicht die Dunstabzugshaube (oft sehr fettig) erreichen. Wird leider gerne irgendwo in einen Schrank gestopft, verschwindet hinter anderen Schrankinhalten und ist dann für eine panische Person nicht sofort erreichbar. Also greift der panische Mensch vielleicht doch schnell zum Feuerlöscher.
Und Menschen neigen dazu, sehr kurz zu denken, wenn sie in Panik sind.
Ich bin persönlich zu dem Schluss gekommen, dass ich einen Löscher für alles haben will. Wenn was schief geht, will ich auch bei einem kompletten Hirnaussetzer nicht versehentlich das falsche Löschmittel (z.B. wasserhaltigen Schaum auf den Fettbrand) verwenden. Deshalb habe ich etwas tiefer in die Tasche gegriffen und es steht ein 6 kg Fettbrandlöscher (ABF-Schaumlöscher) auf dem Flur. Was auch immer in meiner Wohnung oder bei den Nachbarn brennen kann, kann ich damit bekämpfen. Keep it simple and idiotensicher!
Löschdecke ist in meinen Augen nicht sinnvoll, da man mit seinen ungeschützten Händen quasi direkt ans Feuer ran muss. Zu hohe Eigengefährdung und Hemmschwelle.
Ich plädiere für eine Löschdecke, schon deshalb, weil Schaum- und Pulverlöscher eine zusätzliche Riesensauerei verursachen. Ob ein "sauberer" CO2- Löscher für diesen Zweck genügend Wirkung zeigt, ist fraglich.
Die anderen Löscher sind in der "Hudelei"/Hektik handhabungsmäßig wohl auch nicht besser. Ein Kurs/praktische Übung bei der Feuerwehr ist auf jeden Fall sinnvoll.
Und co2 ist am Fettbrand nicht zugelassen weil wirkungslos.