Welche Vorteile hat man, wenn man sich im Fach Geschichte auskennt?

11 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Geschichte gehört zum Allgemeinwissen. Außerdem lernst du, je tiefer du in die Materie eintauchst, nicht nur etwas über diesen und jenen Krieg oder die Biografie von Napoleon auswendig, sondern auch sehr viel über Politik. Auch das stellt Allgemeinwissen dar und kann dir sehr dabei helfen, heutige Dinge zu verstehen.

Ich finde es auch immer sehr gut, dass ich mich nicht auf Wikipedia-Artikel verlassen muss, wenn ich wissen will, wie es zu einer bestimmten Situation gekommen ist, sondern das aus dem Geschichtsunterricht mitgenommen hab. Ist echt spannend, wie die Menschheit zu dem geworden ist, was sie heute ist, wie sich Staaten gebildet haben, wie ganz besondere Menschen die Weltgeschichte beeinflusst haben :-)

Ich kann die ganzen Leute, die Geschichte ja soooo langweilig finden, überhaupt nicht verstehen. Für mich das beste Fach in der Schule (daher auch mein LK), wenn der Lehrer nicht gerade anderthalb Stunden vor sich hin referiert ...


velia 
Beitragsersteller
 22.10.2012, 18:32

Vielen Dank für deine Antwort :)

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Manche Vorteile sind auf eine bestimmte Situation und individuelle Umstände gebunden, z. B. wenn in einem Quiz, einem Rätsel oder etwas, Ähnlichem, wo Preise zu gewinnen sind, eine Frage bei guten Geschichtskenntnissen eher richtig zu beantworten ist oder für einen Arbeitsplatz eine zusätzliche Kompetenz günstig ist.

Allgemein fallen mir als Vorteile ein:

1) bessere Allgemeinbildung: Manches Wissen und Verstehen im Bereich der Geschichte stellt einen Teil des Allgemeinwissens und der Allgemeinbildung dar. Tatsachen (Faktenwissen) können heutzutage meistens durch Nachschlagen/Suche verhältnismäßig schnell gefunden werden, allerdings kann bei großer Häufigkeit doch Zeit rauben und auf andere wirkt es nicht gerade glanzvoll, wenn selbst einfache und gut bekannte Dinge zunächst nicht bekannt sind. Darüber hinausgehend ist Verstehen von Zusammenhängen anspruchsvoller und nicht unbedingt ganz schnell und einfach herbeizuführen.

2) besseres Verstehen der Gegenwart: Geschichtskenntnisse tragen zum Verständnis der Gegenwart bei. Sie ermöglichen eine Erklärung, wie und warum Verhältnisse, Institutionen, Strukturen so geworden sind, wie sie sind. Manche Konflikte haben weit zurückreichende Wurzeln (z. B. Naher Osten, Spannungen auf dem Balkan). Geschichtskenntnis ermöglicht ein Verstehen der gegenwärtigen Wirklichkeit, wie und warum etwas geworden ist (z. B. Entwicklungsländer und Kolonialismus und/oder Diktaturen; Nahostkonflikt; Europäische Union). Die Analyse zum Teil weit zurückreichender geschichtlicher Bedingtheiten und Entwicklungen, Aufdeckung geschichtlicher Ursachen und Reflexion ihrer Auswirkungen sind eine Orientierungshilfe beim Umgang mit gegenwärtigen Lebensbedingungen. Die Politik und die Vorschläge in diesem Bereich vorgebrachten Vorschläge können besser beurteilt werden. Personen können ja z. B. vor der Frage stehen, welcher Meinung sie zustimmen oder welche Partei sie wählen.

3) Schulung der Urteilskraft und bessere Kritikmöglichkeit: Die Auswirkung von Strukturen kann über einen größeren Zeitraum untersucht werden, was eine bessere Einschätzung erlaubt und die Urteilskraft schult. Wer besser informiert ist, kann auch sicherer urteilen, besser verstehen, mit mehr Selbstsicherheit mitreden und mitbestimmen. Geschichtliches Wissen (Kenntnisse über die Vergangenheit und Wissen über geschichtswissenschaftliche Methoden) kann kritischer Aufklärung dienen. Argumente aus der Geschichte werden zur Rechtfertigung oder zum Angriff verwendet und schaffen Identifikationsmuster. Sie können dazu dienen, bestehende Verhältnisse zu stabilisieren oder eine Veränderung zu fordern. Interessegeleitete und verfälschende oder manipulierende Mythen und Legenden enthalten die Gefahr einer verengten und verzerrten Weltdeutung. Geschichtliche Bildung kann methodisch zeigen, wie Geschichtsbilder entstehen, wie kritisch mit Quellen umgegangen werden kann und welche vielfältigen Perspektiven Zeitgenossen auf Ereignisse haben konnten. Wer sich geschichtlich gut auskennt, kann so etwas besser kontrollieren und kritisch Stellung beziehen, ist also nicht dem Hereinfallen auf Vorurteile, Einseitigkeiten, Blickverengungen und Täuschungen über wirkliche Abläufe und Ursachen wehrlos ausgeliefert.

4) Orientierung für die eigene Person: Eine Kenntnisnahme der geschichtlichen Veränderung der Lebensumstände und Wissen um Hintergründe und Zusammenhänge ermöglichen ein vertieftes Begreifen der Lebensumwelt und Bestimmen des eigenen Standpunktes. Vom Verstehen gehen Einflüsse auf die Gestaltung der Zukunft aus. Die Gegenwart ist nur ein Zeitpunkt, der ständig weitergeht. Dabei ist die Zukunft nicht von der Vergangenheit völlig abgetrennt.

5) Horizonterweiterung und Förderung der Phantasie: Geschichte bietet Einblick und Einsichten in einen reichen Vorrat an Möglichkeiten und Spielraum menschlicher Existenz (Denken und Handeln), die anregende Ideen bereithalten und den eigenen Horizont erweitern. Die Auseinandersetzung mit Erfahrungen kann die Phantasie zum Entwerfen von Alternativen in der Gegenwart und zum Gestalten der Zukunft bereichern.

.6) Einsatz konkreten Denkens: Geschichte kann zum konkreten Denken erziehen. Allgemeine Aussagen können mit geschichtlichen Beispielen konkret ausgefüllt und auf ihre Stichhaltigkeit überprüft werden.

Wer sich in Geschichte auskennt, versteht was heute passiert, kann kompetent urteilen und muss sich nicht auf vorgekaute Meinungen von anderen verlassen. Das ist z. B. ein unschätzbarer Vorteil, wenn man auf Wahlzetteln seine Kreuzchen machen möchte.


velia 
Beitragsersteller
 22.10.2012, 18:30

Dankesehr ;)

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NinetiesResult  22.10.2012, 22:51

"Wer sich der Geschichte nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." (George Santayana) ist finde ich ein großartiger Spruch dazu.

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Wer sich in Geschichte auskennt,läßt sich nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen...Die Geschichte eines Volkes schreibt immer der Sieger....

Die Geschichtslehrerin meiner Tochter hat gesagt,als ich sie fragte,ob an unserer Geschichte nicht so einiges verfälscht wurde,dass sie sich dazu nicht äußern möchte,da sie ihren Job behalten möchte....Ich finde,dass sagt schon alles...


PatrickLassan  23.10.2012, 10:56

Die Geschichtslehrerin meiner Tochter hat gesagt,als ich sie fragte,ob an unserer Geschichte nicht so einiges verfälscht wurde,dass sie sich dazu nicht äußern möchte,da sie ihren Job behalten möchte.

Hast Du schon mal erzählt. Die Geschichte wird durch Wiederholungen auch nicht glaubhafter.

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paula2005  23.10.2012, 11:14
@PatrickLassan

Tja,deine Lügen sind eben schon 3x um die Welt gelaufen,da bindet sich die Wahrheit grad mal die Schuhe zu...

Diese Aussage der Lehrerin ist so unglaublich,dass kann man garnicht oft genug erzählen...

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Geschichte ist sehr interessant , mit Kenntnissen historischer Abläufe hat man einen Überblick über das bisherige Weltgeschehen und dessen Auswirkungen bis in unsere Zeit..