Welche Trauerrituale gibt es im Christentum?

2 Antworten

Traditionell ist die Verabschiedung (katholisch) oder Aussegnung (evangelisch) ein kurzer Gebetsgottesdienst im Sterbehaus. Dieser wird beispielsweise von einem Geistlichen, einem Gemeindemitglied oder einem Angehörigen geleitet. Krankenhäuser, Heime und Hospize haben hierfür einen Abschiedsraum, in dem die Aufbahrung des Verstorbenen möglich ist. Häufig werden ein Kreuz und eine Kerze aufgestellt. Es werden Psalme aus der Bibel und Abschiedssegen verlesen und das Vaterunser gebetet. Manchmal singt man auch zusammen ein Lied.
Beim katholischen Abschied ist es in manchen Gegenden üblich, dass man den Leichnam oder den Sarg mit Weihwasser besprengt. Der Rosenkranz wir gebetet. Anschließend holt der Bestatter den Verstorbenen ab und überführt ihn in eine Kühleinrichtung. Die Verabschiedung oder Aussegnung am Sterbeort wird heutzutage nur noch selten durchgeführt. Sie findet heute meistens zeitversetzt in der Kirche oder Friedhofskapelle am offenen Sarg statt. Oft wird die Aussegnung oder Verabschiedung mit der Trauerfeier verbunden.
Trauergottesdienst in der Kirche oder Kapelle
Die zumeist öffentliche und feierliche Abschiednahme von einem Verstorbenen findet entweder in einer Kirche der Gemeinde oder in der Friedhofskapelle statt. Ursprünglich bezeichnete die Trauerfeier nur eine Feier oder einen Gottesdienst am Sarg. Anschließend wurde der Sarg in dem vorbereiteten Grab beigesetzt oder zum Krematorium überführt. Die Feier findet heutzutage gleichermaßen am Sarg oder an der Urne statt. Die Kapelle ist mit Blumen, Kerzen und Tüchern geschmückt. Ein Organist oder Musik vom Band sorgen für die musikalische Untermalung. In der ersten Reihe sitzen die engsten Angehörigen des Verstorbenen. Die Trauerfeier wird von einem Pfarrer (evangelisch) oder Priester (katholisch) geführt.
Zeremonie der evangelischen Bestattung
Bei einer evangelischen Bestattung ist die Zeremonie nicht streng festgelegt. Das heißt, dass die Angehörigen den Ablauf mitgestalten und beeinflussen. Ein Pfarrer führt durch die Zeremonie. Das Glockengeläute eröffnet die Trauerfeier, es folgen üblicherweise die Begrüßung, ein Lied, ein Psalm, die Verkündigung mit Schriftlesung und Schriftwort. Die Antwort der Trauergemeinde besteht dann aus Glaubensbekenntnis und dem Dank. Anschließend verlässt die Trauergemeinde unter Glockengeläut die Kapelle und geht hinter dem Sarg oder der Urne zum vorbereiteten Grab.
Zeremonie der katholischen Bestattung
Noch immer ist der Ablauf einer katholischen Bestattung stark an die Tradition gebunden und hat zudem feste Rituale. Dadurch haben Angehörige wenig Einfluss auf den Ablauf des Gottesdienstes. Hier gedenkt die Trauergemeinde des Todes und der Auferstehung des Herrn. Außerdem dankt man für die Erlösung und für die Hoffnung auf ewiges Leben. Ein Priester oder ein Diakon leitet die Zeremonie. Nach der Eröffnung mit Musik besprengt der Geistliche den Sarg mit Weihwasser. Anschließend folgen Bibelzitate, Gebete, Erlösungsbitten und Lieder in einer festgelegten Reihenfolge. Danach verlässt die Trauergemeinde die Kapelle und es folgt die Prozession zum Grab.
Die Beisetzung
Am Grab spricht der Pfarrer oder Priester ein paar Dankes- und Geleitworte, und anschließend wird der Sarg oder die Urne in das Grab hinab gelassen. Dabei wird mit der liturgischen Formel „Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub“ dreimal ein wenig Sand oder Erde auf den Sarg oder die Urne geworfen. Das Vaterunser wird zusammen gebetet. Anschließend haben auch die Trauergäste die Gelegenheit, sich noch einmal von dem Verstorbenen zu verabschieden, indem sie eine Schaufel Erde oder eine einzelne Blume in das Grab zu werfen.

https://www.bestattungsvergleich.de/ratgeber/bestattung-im-christentum/

Danach folgt noch ein Gedenktag für die Verstorbenen.