Welche Therapiemöglichkeiten gegen Spinnenphobie?

7 Antworten

Ich hab mal ne Doku darüber gesehen. War fazinierend. Ein Typ, totale Panik davor, so wie du dich beschreibst. Er hatte die Konfrontationstherapie. Gleich am ersten Tag: die richtig dicke fette Tarantel aufm Arm. So groß wien Plüschtier. Der Typ war kurz vorm ausrasten, loool, man hat's ihm angesehen. Totaler Stress, Herzrasen, schwitzen, Angst, Panik...

Ging 5 min, danach Analyse. Nach 3 Tagen war er von der Angst nahezu befreit. Einmal ins kalte Wasser also, mit Hilfe und zuspruch von Therapeuten. Fand ich beeindruckend wie jemand so eine Phobie in kürzester Zeit überwunden hat. Ist wohl wie mit Wasser: wer Angst davor hat, MUSS ins Wasser.


TheTrueSherlock 
Beitragsersteller
 15.06.2021, 23:07

Das triggert mich leider jetzt schon viel zu sehr x.X
Das was du beschreibst ist auf jeden Fall faszinierend, aber ich glaube ich kriege das mit dieser Art von Therapie nicht hin und will diese auch nicht ausprobieren.

JakoShako  16.06.2021, 23:57
@TheTrueSherlock

Dann gibt's bestimmt immer auch andere Wege. Ich find's gut, wenn man sich mit sich selbst auseinandersetzt, und versucht Ängste und Barrieren zu überwinden.

In erster Linie steht bei dir eine Verhaltenstherapie, die bei Phobien sehr wirksam ist, wirksamer als irgendwelche Tabletten. Es läuft bei solchen Therapien meist auf eine Konfrontation mit der Angst hinaus, du wirst dich unter Anleitung des Therapeuten intensiv mit Spinnen beschäftigen. Erst mal in Form von Bildern oder Filmen, vielleicht ist auch mal ein Besuch in einem Terrarium möglich. Im Idealfall solltest du zum Abschluss eien Vogelspinne auf die Hand nehmen, aber das ist nicht die Regel.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

TheTrueSherlock 
Beitragsersteller
 16.06.2021, 22:40

Hm okay. Danke für die Antwort :)

Wenn du sonst keinerlei psychische Erkrankungen hast, dann sind Hypnosetherapien grundsätzlich möglich. Diese werden eher nicht finanziert. Andere Therapien werden dann finanziert, wenn deine Phobie dich im Alltag deutlich einschränkt. Also wenn du z.B. nicht arbeiten oder das Haus nicht verlassen kannst.

Ich selber habe auch eine Arachnophobie, bin aber nie deswegen in Therapie gewesen. Würde ich im Australien leben, würde ich das tun.

Müsstest selber recherchieren, ich habe mich damit nur sehr oberflächlich beschäftigt und kenne mich höchstens generell mit Psychotherapien gut aus.

Deine Phobie klingt sehr stark ausgeprägt. Ich kriege auch Angst beim googeln. Aber ich kann es noch. Weiß auch nicht was der Scheiß soll, warum man Angst davor hat. Ich denke man kann daran Arbeit, aber ganz verschwinden wird die Angst wohl nicht.

Was ich Mal im TV gesehen habe, ist eine Übung, das Wort "Spinne" auf ein Blatt Papier aufzuschreiben und zu gucken ob es schon Ängste auslöst, den Zettel nur zu lesen. Das wäre vielleicht ein Einstieg. Gute Besserung!


TheTrueSherlock 
Beitragsersteller
 16.06.2021, 23:13

Wieso sind Hypnosetherapien grundsätzlich nur möglich, wenn man keinerlei psychische Erkrankungen hat?? Die habe ich nämlich leider.
Mit Psychotherapie an sich kenne ich mich aus, nur nicht in Bezug auf so eine Phobie.

Ja, mich triggert schon der Begriff an sich. Leider haben meine eigenen Versuche nie zu einem Ergebnis geführt. Mein Vater hatte auch versucht mir die Angst zu nehmen, aber er hatte dafür selten die Geduld. Er rastete früher eher nur gleich aus, wenn ich das Haus zusammengeschrieen hatte. Die Phobie existiert schon etliche Jahre :/

Dankeschön!

ranger1111  16.06.2021, 23:15
@TheTrueSherlock

Die Hypnosetherapeutin können belangt werden, wenn die Therapie deine Symptome triggert. Auch dann, wenn du denen eine Einverständniserklärung gegeben hast. Selbst wenn dein Psychiater dem zustimmen sollte, was sie eher nicht tun, lehnen die meisten Hypnosetherapeuten ab.

Ja, ich habe auch panische Angst. Ich schreie nie, sondern zucke zusammen und kriege Herzrasen, etc.

TheTrueSherlock 
Beitragsersteller
 16.06.2021, 23:18
@ranger1111

Oh nein, ernsthaft? Ich hatte gehofft, dass meine Angst vielleicht durch eine Hypnose etwas besser wird... Aber das kann doch nicht bei allen psychischen Erkrankungen sein, oder? Ich habe eine Vorgeschichte mit Depression, seit Jahren geht es mir aber in der Hinsicht gut, ich hatte jahrelang eine Therapie gemacht und derzeit habe ich wegen einer Sozialen Angststörung zu kämpfen. Das steht eigentlich nicht im Gegensatz zu einer Hypnose, finde ich...

ranger1111  17.06.2021, 13:20
@TheTrueSherlock

Also bei mir (bipolare Störung) soll Hypnose eine Kontraindikation sein. Ebenso ist es bei Patienten mit Psychose. Ob das bei unipolaren Depressionen auch der Fall ist, weiß ich nicht. Könnte ich mir aber denken. Bei Angststörungen kann ich mir auf jeden Fall vorstellen. Am ehesten erfährst du dies bei einem Hypnosetherapeuten.

TheTrueSherlock 
Beitragsersteller
 17.06.2021, 13:21
@ranger1111

Der Punkt ist auf jeden Fall gut zu wissen, darauf wäre ich selbst nicht gekommen. Ich werde das nachfragen.

Nimm ein Foto einer riesigen, wiederlieben, gruseligen Vogelspinne und schau es an, einfach nur anschauen,. Vllt fällt es dir schwer aber Versuch es, du wirst dann immer besser dadrinn und schaust es einfach nur an. Irgendwann merkst du „so schlimm sind die garnicht“


TheTrueSherlock 
Beitragsersteller
 15.06.2021, 22:54

Sind dort keine Bilder?

TheTrueSherlock 
Beitragsersteller
 16.06.2021, 23:09
@Cwmystwyth

Ja, es ist eine sehr stark ausgeprägte Phobie. Bilder rufen schon Angstreaktionen hervor, ich kann oft abends die Augen nicht zu machen, weil ich dann diese Bilder sehe. Ich gehe so gut wie nie auf meinen Balkon und die Angst hat sich auch auf ähnlich aussehende Insekten ausgebreitet.

Cwmystwyth  17.06.2021, 13:32
@TheTrueSherlock

Die Viecher eklig finden, ist eine Sache. Sein Leben dadurch bestimmen lassen, ist eine andere.

Ich empfehle Dir dringend, einen Therapeuten aufzusuchen. Kein großes Ding. Tut nicht weh.

Tamtamy  28.06.2021, 09:36
@TheTrueSherlock

Hallo Sherlock!
Ich habe mal für dich die relevante Passage aus dem Text kopiert (der übrigens nur eine Grafik enthielt mit einem Spinnennetz). Im Grunde ist es ein Plädoyer für eine verhaltenstherapeutische Expositionstherapie.

"Nicht alle Ausprägungen von Arachnophobien sind behandlungsbedüftig. Erzeugt die Angst allerdings einen hohen Leidensdruck und schränkt das Alltagsleben der Betroffenen stark ein, ist es ratsam, sich Hilfe zu suchen. „Generell lassen sich Angsterkrankungen und insbesondere Phobien mithilfe von Verhaltenstherapien gut behandeln“, so Domschke.Bei der Arachnophobie empfehlen Expert*innen eine sogenannte Expositionstherapie, bei der die Patient*innen mit den gefürchteten Tieren konfrontiert werden. Zunächst durch Bilder und Filme von Spinnen, später durch die räumliche Annäherung mit lebenden Exemplaren bis hin zur Berührung. „Die Therapie ist sehr erfolgreich: Zumeist reichen bereits wenige Stunden, um die Angst der Patient*innen zu besiegen“, betont Domschke. Die positive Annäherung mit den angstauslösenden Tieren ermöglicht es den Betroffenen, ihre bisherigen Einschätzungen zu überarbeiten, so dass die Krabbeltiere keinen Einfluss mehr auf ihre Gedanken und ihre Alltagsgestaltung haben."

Professor Dr. Dr. Katharina Domschke, Ärztliche Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg