Welche territorialen Veränderungen gab es im deutsch-dänischen Krieg?

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Im deutsch-dänischen Krieg von 1864 gab es mehrere bedeutende territoriale Veränderungen:

Schleswig: Nach dem Krieg wurde Schleswig von Preußen und Österreich annektiert. Es wurde in das Königreich Preußen eingegliedert.

Holstein: Holstein wurde ebenfalls von Preußen und Österreich besetzt, jedoch blieb es formal ein Teil des Deutschen Bundes, bis Preußen es 1866 nach dem Deutschen Krieg vollständig übernahm.

Nordschleswig: Der nördliche Teil von Schleswig blieb bei Dänemark, während der südliche Teil in preußischen Besitz überging.

Diese territorialen Veränderungen führten zu einer erheblichen Verschiebung der Machtverhältnisse in Norddeutschland und trugen zur Entstehung des Deutschen Kaiserreichs bei.

Nachdem eine friedliche Lösung der Schleswig-Holstein-Frage gescheitert war, überschritten preußische und österreichische Truppen am 1. Februar 1864 die Eider. Auf Wunsch von König Wilhelm I. war der 80-jährige Generalfeldmarschall Friedrich von Wrangel (1784-1877) mit dem Oberkommando über die Truppen betraut worden. Um sich während der Kriegshandlungen als Verbündete zu erkennen, trugen die preußischen und österreichischen Soldaten weiße Armbinden. Sie sollten an den gemeinsamen Kampf in den Befreiungskriegen gegen Napoleon erinnern. Die neue Waffenbrüderschaft ein halbes Jahrhundert später sowie der vergleichsweise schnelle militärische Sieg über die dänischen Truppen, der mit der Erstürmung der Düppeler Schanzen im April 1864 praktisch entschieden war, riefen in ganz Deutschland Begeisterung hervor und weckten Hoffnung auf Überwindung des preußisch-österreichischen Dualismus.

Nach dem Scheitern mehrwöchiger Friedensverhandlungen besetzten preußische Einheiten Ende Juni 1864 die strategisch wichtige Insel Alsen im Sund zwischen Jütland und Fünen. Der Maler Wilhelm Camphausen (1818-1885) nahm als preußischer Armeemaler an der Eroberung Alsens teil. Sein Schlachtengemälde zeigt die Erstürmung einer Verschanzung durch preußische Soldaten: Während die Dänen in der rechten Bildhälfte zurückweichen, drängen von links immer mehr preußische Verbände auf die Insel. Auf der Kuppe der Schanze flackert eine schwarze Pechfackel, ein altes Symbol für den Krieg. Die dänische Fahne liegt am Boden.

Im Frieden von Wien musste Dänemark am 30. Oktober 1864 die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg abtreten. Sie wurden zunächst unter die gemeinsame Verwaltung Preußens und Österreichs gestellt. Nach langen Verhandlungen unterzeichneten beide Staaten am 14. August 1865 die so genannte Gasteiner Konvention, um die Verwaltung der Herzogtümer neu zu regeln: Schleswig wurde preußischer, Holstein österreichischer Verwaltung unterstellt, Lauenburg mit Preußen in Personalunion verbunden. Trotz der Konvention steigerten sich die Spannungen zwischen Österreich und Preußen, bei denen es nur vordergründig um die Ergebnisse des Deutsch-Dänischen-Krieges ging. Dahinter verbarg sich der grundsätzliche Konflikt um die Vorherrschaft in Deutschland, der im Sommer 1866 zum Deutschen Krieg führte.

"Danebrog" der 4. Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment, 1864

Arnulf Scriba

© Deutsches Historisches Museum, Berlin

6. September 2014

Text: CC BY NC SA 4.0

Woher ich das weiß:Recherche

Udavu  26.08.2024, 17:20

⭐Danke

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Im Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 verlor Dänemark die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Österreich. Diese Gebiete wurden zunächst gemeinsam verwaltet, wobei Schleswig unter preußische und Holstein unter österreichische Kontrolle gestellt wurde. Nach weiteren Konflikten übernahm Preußen 1866 die volle Kontrolle über diese Gebiete, was die Position Preußens in Norddeutschland stärkte und den Weg zur deutschen Einigung ebnete.


Blueorange25 
Beitragsersteller
 25.08.2024, 15:47

Danke für die Antwort.

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