Welche Stoffeigenschaft macht man sich beim destellieren von einer Kochsalzlösung zu nutze?

2 Antworten

Moin,

warum destilliert man die Kochsalzlösung? Um das Salz vom Wasser zu trennen. Warum funktioniert das?

Wasser und Salz haben einen unterschiedlichen Siedepunkt. Der Siedepunkt ist vom Luftdruck abhängig und liegt bei Wasser, bei 1 bar (1013 mBar) Luftdruck, bei 100°C.

Tatsächlich wurde die Celsius Skala über diese Eigenschaft des Wassers definiert. 0°C ist der Punkt an dem Wasser gefriert, bei 100°C siedet es. Aber das nur nebenbei.

Kochsalz hingegen hat einen Siedepunkt von 1461°C. Dieser ist, typisch für Salze, vergleichsweise hoch. Wenn du die Lösung jetzt zum kochen bringst, verdampft das Wasser ab 100°C, das Salz bleibt aber fest bzw. in Lösung.

Jetzt könnte man sich fragen, warum in den Dampftröpfchen nicht auch Salz drin ist. Prinzipiell sind das ja nur kleine Wasser "blasen", in denen auch Salz gelöst sein könnte. Und wenn du schon mal am Meer warst, wirst du wissen, das die Luft da salzig riecht. Es ist also möglich, das in dem Wasser, welches in kleinen Mengen durch die Luft saust, Salz gelöst ist.
Warum dann also nicht bei der Destillation?

Dazu muss man sich die einzelnen Teilchen in der Lösung vorstellen. Die Temperatur beschreibt im Prinzip nur, wie schnell sich ein Teilchen bewegt. Bei niedrigen Temperaturen eiern die da alle vor sich hin und es passiert nicht viel. Bei 100°C geht's aber richtig ab und die Wasserteilchen sausen um her wie blöde. (Wenn man zu lange zuguckt kann einem dabei schon mal schwindelig werden...) Wenn jetzt ein schnelles Wasserteilchen gegen die Oberfläche knallt, kann es passieren, dass es gasförmig wird und als Wasserdampf aufsteigt. Das passiert bei kochendem Wasser andauernd und die einzelnen Wasserteilchen ziehen sich gegenseitig an und bilden kleine Tröpfchen. Quasi wie beim Regen nur in die andere Richtung... und heißer!

Die Salzteilchen bewegen sich mit der gleichen Geschwindigkeit, die sind ja auch 100°C heiß. Allerdings werden die nicht gasförmig, wenn sie gegen die Oberfläche dängeln. Dass würde eben erst ab 1461°C passieren. Es verdampfen also nur die Wasserteilchen und das Salz bleibt zurück.

Hui, dass war ganz schön viel auf einmal, was?

Also, welche Stoffeigenschaft macht man sich zunutze? Den Siedepunkt.

Noch Fragen ;-) ?


Alinabistich 
Beitragsersteller
 28.05.2020, 23:35

Danke das hat mir echt geholfen :-)

Bei Destillation wird ausgenutzt, dass man Stoffe mit unterschiedlichen Siedepunkten trennen kann. Dazu wird hier in diesem Fall die Lösung in der Destillationsanlage erhitzt, dabei geht das Wasser in Dampf über , gelangt dann in die Kühlkolonne und geht dann wieder in den flüssigen Aggregatszustand über und du erhälst reines Wasser als Destillat.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – gelernter Diplom Chemiker