Welche Sprachen haben im Christentum eine starke Bedeutung?

15 Antworten

Es geht hier um das Christentum, also steht im Vordergrund Griechisch. Denn die Schriften ab Matthäus wurden in Griechisch verfasst.

Hebräisch und auch Aramäisch betrifft die Schriften vom Pentateuch bis Maleachi. Die Gebote, hauptsächlich im Pentateuch stehend, wurden zwar von Jesus außer Kraft gesetzt und sind daher für einen Christen (teilweise zum Glück) nicht mehr gültig.

Aber Jesus zitierte auch öffentlich sehr oft bei vielen Gelegenheiten aus den alten Schriften, damals noch Schriftrollen genannt (was sie auch waren).

Und schließlich steht in 2. Timotheus 3:16, dass die ganze Schrift von Gott inspiriert ist und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.

Das merkt man an den vielen Voraussagungen über Jesus. Wer sich da mal rein kniet und sieht, wie viel von Jesus Jahrhunderte im voraus genau vorausgesagt wurde.

Oder das Bibelbuch Daniel. Daniel selbst erläuterte, dass er seine eigene Schriftrolle nicht verstanden hat. Und wirklich: Daniel kann man erst verstehen, wenn man die Offenbarung zuzieht. Gleichermaßen wird die Offenbarung mit Daniel verständlich.

Hebräisch trifft auf Griechisch, Griechisch trifft auf Hebräisch, ergänzen sich, und das mit einer Zeitspanne von über 630 Jahren, denn Daniel wurde ca. -536, die Offenbarung um das Jahr 96 geschrieben.

Ich habe mich diesbezüglich mal mit einem Pfarrer der evangelischen Kirche unterhalten wollen, doch der lehnte es ab, biblische Dinge mit Leuten zu erörtern, die die Ursprachen Hebräisch oder Griechisch nicht sprechen (ohne mich mal zu fragen, ob ich die Sprachen verstehe).

Aber was nützt es mir, wenn ich den Urtext lesen kann, den Sinn aber nicht verstehe, erfassen kann? Oder wenn ich das gelesene abtue, weil es mir nicht passt? Oder wenn ich das gelesene gar ändere, bis es mir passt?

Die Kirche des Pfarrers, den ich da traf, legt jedoch, genauso wie die andere große christliche Kirche, mehr Wert auf Traditionen und Überlieferungen als auf die Bibel.

Den einen Pfarrer traf ich, der sich über die Bibel nur mit jemanden unterhält, der die Sprachen der Bibel im Original lesen kann (wie viele seiner Schafe sprechen wohl hebräisch?).

Für andere Pfarrer aber waren die hebräischen Schriften "Märchenbücher", die man nicht mehr beachten braucht. Sagt ein Pfarrer. Der gleichen Kirche wie obiger Pfarrer, der sich nur in der Ursprache darüber unterhält.

Für mich sind beide Teile der Bibel sehr wichtig, weil man vieles über die heutige Situation der Menschheit nur über beide Teile, hebräische und griechische Schriften, verstehen kann.

Was aber deine Frage angeht, so findest du die Antwort im Singular, nicht im Plural: Die Sprache (nicht Sprachen), die für dich im Christentum die stärkste Bedeutung hat, ist deine Sprache (also Deutsch). Das ist die Sprache, die du verstehst. Hebräisch und Griechisch nützen dir nichts, wenn du die Sprachen nicht kannst. Also ist für den Einzelnen seine Muttersprache am wichtigsten.

Die Katholische Kirche wollte zum Beispiel nie, dass die Menschen die Inhalte der Bibel verstehen. Deswegen lesen sie die Messen seit Jahrtausenden in Latein. Konsequent und grausam haben sie jeden verfolgt, der die Bibel in Sprachen der Menschen übersetzen wollten. Nicht nur im Mittelalter, heute auch noch, wenn auch kaum in Europa, denn hier ist die Macht der Kirche bereits gebrochen.

Welche Bibel nützt dir am meisten? Die in Hebräisch? Die in Griechisch? Die in Latein? Die in Deutsch?


Tiefgang  01.05.2012, 22:10

Sehr schöne Überlegungen, Wellenschlag.

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Griechisch, hebräisch, aramäisch......wer will, kann noch deutsch hinzufügen, schließlich übersetzte Luther die Bibel ins Deutsche. Latein ist auch noch wichtig. Griechisch aber insbesondere.


Heavenrider  18.06.2012, 13:36

Für heutzutage sind ALLE Sprachen wichtig...

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Latein


michma  30.04.2012, 16:05

nur für kathos XD

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SamsoniteJoe  01.05.2012, 15:36
@michma

Dennoch lassen sich Protestantische Priester mit Pater/Pastor anreden, was aus dem Lateinischen kommt und Vater (Pater) bzw. Hirte (Pastor) heisst!!!

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In der Bibel als Buch sind es Hebräisch (Altes Testament) und Griechisch (Neues Testament), weil diese beiden Bibelteile eben ursprünglich in diesen Sprachen geschrieben wurden. Für die Geschichte des Christentums, der Kirche und der Verbreitung ist es aber mit grossem Abstand Latein. Nicht nur weil in der Messe die Liturgie jahrhundertelang in Latein gelesen wurde, Latein hat sogar auf die Sprachen Europas einen enormen und ganz massiven Einfluss gehabt. Fast alle Sprachen im europäischen Mittelmeerraum sind eng verwandt mit Latein, und sogar das Polnische hat nach der Christianisierung lateinische Buchstaben angenommen. Vorher waren sie kyrillisch, so ähnlich wie in Russland oder Serbien.


quopiam  01.05.2012, 14:01

Und nachdem die Geschichte des Christentums ja nicht aufhört, wird heute zunehmend Englisch eine sehr wichtige Sprache. Neues im gesamten theologischen Feld wird heutzutage fast nur noch in Englisch diskutiert. Der Schwerpunkt der Forschungen liegt im anglo-amerikanischen Sprachraum. Wer "up to date" sein will kommt um Englisch nicht herum. Gruß, q.

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alchemist2  04.05.2012, 21:20
@quopiam

Theologie hat was mit Wissenschaft zu tun, Christentum aber nicht. Und dass Englisch DIE Wissenschaftssprache ist, ist ziemlich klar, aber das hat nichts mit christlichen GLAUBEN zu tun.

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Lateinisch, Griechisch, Hebräisch/Aramäisch und auch Deutsch. Lateinisch als die Sprache der Liturgie, Hebräisch/Aramäisch als die Sprachen Christi und seiner Jünger, Griechisch als Sprache der ersten mit der heutigen vergleichbaren Bibel und Deutsch als die Sprache der ersten nicht lateinischen oder griechischen Bibel ( was vor allem für die Protestanten/Lutheraner interessant ist, zudem Deutsch auch die Sprache Martin Luthers war ).