Welche Schafrasse ist zutraulich und relativ robust?
Hallo, Wir überlegen ob wir uns Schafe auf unserem Ferienhaus anschaffen sollen, sind allerdings in der Regel nur am Wochenende da. Gibt es Schafe die unter der Woche alleine bleiben können (im Winter während der Zeit in der sie Lämmer Kriegen suchen wir uns eine erfahrene Aufsicht) ? Außerdem hätten wir gerne Schafe die man Scheren kann, und die vielleicht nach einer Gewöhnungsphase zutraulich werden. Wenn es möglich ist soweit das Man sie auch streicheln kann. Zu den Schafen hätten wir gerne 2-3 Ziegen dazu, weiß jemand welche sich dazu eignen? Gibt es Schafrassen die auf diese Beschreibung zutreffen? Danke schonmal im Voraus, Kaltluft.
2 Antworten
Generell kann man alle Schafe so halten wie ihr es vorhabt. Wir selbst haben Schwarzköpfige Fleischschafe, die sind im Allgemeinen relativ scheu, aber wenn man sie regelmäßig auf der Weide besucht, werden sie schnell zutraulicher. Es kommt natürlich darauf an, was ihr mit den Schafen machen wollt. Wenn sie "nur" zur Landschaftspflege sein sollen, kommen folgende in Frage: - Heidschnucken: mittelgroß, sehr lange Wolle, äußerst genügsam, pflegeleicht, haben allerdings des öfteren Schwierigkeiten mit den Lämmern, es kann sein, dass die Mütter die Lämmer nicht gut annehmen. Sowohl Böcke als auch die Weiblichen Tiere haben Hörner. -Skudden: Wie Heidschnucken (gehören zu den sog. Schnucken, es gibt da mehrere Unterarten) aber seeehr klein - sie gehen einem normal großen Mensch ca. bis ans Knie. Ultrapflegelleicht, sehr lieb, ein bisschen dumm ;-). Die Böcke haben große Hörner, die Weibchen nur selten, und wenn, dann nur ganz kleine Stummelhörnchen -Coburger Fuchs: Auch sehr genügsam, keine Hörner, nicht sehr weit verbreitet
Sehr gut eignen sich für solche Zwecke deutsche Landschafrassen wie die oben genannten, sie sind sich im Punkt Genügsamkeit und Pflegeleichtigkeit alle recht ähnlich. Es gibt außer denen, die ich genannt habe noch das Gotlandschaf, Rhönschaf (die dürften allerdings ziemlich teuer sein!!!) und viele mehr.
Wenn ihr schlachten und auch was vom Fleisch haben wollt, würde ich euch Rassen wie das Schwarzköpfige Fleischschaf, Hamshire Schaf, Texel, Merinofleischschaf, oder Suffolk empfehlen. Bei den Fleischschafen gilt, dass sie unter Umständen nicht ganz so robust sind wie die Landschafrassen, sie haben z.T im Frühjahr Probleme mit der Futterumstellung (Kolik usw. da sind uns schon drei Schafe dran gestorben, da kann im Schlimmsten Fall nicht mal mehr der Tierarzt was machen)
Wenn es euch auf die Wolle ankommt, müsst ihr euch halt informieren, was da am besten zu euch passt. Es gibt Schafe mit sehr weicher Wolle (Merinowollschaf z.B.) für weiche Socken, Pullis usw. dann gibt es Wolle, die man lieber nicht direkt auf der Haut trägt, weil es sonst kratzt (für Strickjacken u.ä.) und es gibt Schafe mit Teppichwolle (Total rauh und kratzig, wenn man das anzieht, reibt es einem die Haut von den Knochen ;-)
Ihr müsst euch auch danach richten, wie euer Zaun aussieht. Ich würde euch raten, einen Festen Zaun mit Holzpfosten (die kann euch jemand mit dem Frontlader reindrücken, das geht ganz schnell. Durchmesser so ca. 8 - 10 cm), da dran einen stabilen Maschendraht (mind 1,5 Meter hoch), innen auch was mit Strom (so weiße Bänder oder ein Draht, einmal in 20 cm Höhe, dann in 50 und 70 cm Höhe nochmal.) Es gibt auch solche speziellen Netze zu kaufen (wir haben selbst solche, und es gibt nichts ungünstigeres.) Vor allem wenn ihr nicht jeden Tag zu euren Schafen kommen könnt, ist so was ganz blöd, weil da können sich die Tiere drin verwickeln. Noch schlimmer ist es, wenn sie Hörner haben, da kann man dann drei mal am Tag rennen und auswickeln. Der Draht mit strom innen am Zaun verhindert, dass die Schafe sich an dem Maschendraht schrubbern und ihn so immer weiter ausbeulen, bis er schließlich kaputt geht oder ein Pfosten umfällt. Schafe sind zwar nicht so groß und auch nicht sehr schlau, aber sie haben den ganzen Tag Zeit, Ausbruchsversuche zu unternehmen. Mit einem Stromdraht kann dann wirklich nichts passieren.
Ziegen dazu ist gar kein Problem. Zwegziegen sind sehr süß, Tauern Schecken sehr groß und schön (Wir haben von beidem was). Für den Zaun gilt das Gleiche, auch für Ziegen sind die Netze ungünstig. Und zu niedrig! Wenn ihr Ziegen dazu nehmt, dann macht euren Maschendraht lieber noch 30 cm höher und noch einen Stromdraht mehr. Ziegen haben an Intelligenz und Gerissenheit das, was den Schafen fehlt und noch einiges dazu. Sie sind wahre Ausbruchskünstler. Meine Ziegen sind schon mehrmals über das Netz gehüpft und auch irgendwie drunter durch (frag mich nicht wie....) Gruß, Romeomaika
Ich bin zwar kein Halter von Schafen, aber in Norddeutschland wird an der Küste (auf den Deichen !) sehr gerne das ostfriesische Milchschaf gehalten: http://de.wikipedia.org/wiki/Ostfriesisches_Milchschaf
Alternativ wird an Norddeutschlands Küste auch sehr gerne das Texelschaf genommen.