Welche neurobiologischen Mechanismen führen zur Entwicklung von sensorischer Hypersensitivität bei neurodivergenten Individuen (z.B. mit Autismus oder ADHS)?
Welche neurobiologischen Mechanismen führen zur Entwicklung von sensorischer Hypersensitivität bei neurodivergenten Individuen (z.B. mit Autismus oder ADHS)
Gibt es einen Mediziner, Psychologen oder Neurowissenschaftler unter euch, dem Näheres zu dieser Frage bekannt ist? Ich habe mich bereits im Internet auf die Suche nach Antworten begeben, doch meine Suche war bislang leider wenig ersprießlich... 🤷🏼♂️
1 Antwort
Als lediglich Betroffener ohne eine gründliche Ausbildung in einem der genannten Bereiche kann ich immerhin dazu sagen:
- das Gehirn filtert den allergrößten Teil unserer Sinneseindrücke heraus; was in unserem Bewusstsein und den nicht allzu tief darunter liegenden Instanzen ankommt, ist nur ein winziger Bruchteil davon
- Bei Autismus und ADHS werden weniger strenge Kriterien angewendet, ab wann ein Sinneseindruck relevant ist - d. h. es werden wesentlich mehr und wesentlich schwächere Sinneseindrücke nach oben weitergereicht (wobei es bei ADHS umgekehrt auch "Hyperfokussierung" gibt, wo nahezu alle Sinneswahrnehmungen unterdrückt werden)
- Das Gehirn ist trainierbar; jedesmal, wenn ein Signal von A nach B weitergeleitet wird, erleichtert und verstärkt das die Weitergabe des nächsten Signals von A nach B
Inwieweit die Sinnesorgane selbst und/oder die angeschlossenen sensorischen Nerven sich ändern können, könnte ich nicht sagen