Welche neurobiologischen Mechanismen führen zur Entwicklung von sensorischer Hypersensitivität bei neurodivergenten Individuen (z.B. mit Autismus oder ADHS)?

1 Antwort

Als lediglich Betroffener ohne eine gründliche Ausbildung in einem der genannten Bereiche kann ich immerhin dazu sagen:

  • das Gehirn filtert den allergrößten Teil unserer Sinneseindrücke heraus; was in unserem Bewusstsein und den nicht allzu tief darunter liegenden Instanzen ankommt, ist nur ein winziger Bruchteil davon
  • Bei Autismus und ADHS werden weniger strenge Kriterien angewendet, ab wann ein Sinneseindruck relevant ist - d. h. es werden wesentlich mehr und wesentlich schwächere Sinneseindrücke nach oben weitergereicht (wobei es bei ADHS umgekehrt auch "Hyperfokussierung" gibt, wo nahezu alle Sinneswahrnehmungen unterdrückt werden)
  • Das Gehirn ist trainierbar; jedesmal, wenn ein Signal von A nach B weitergeleitet wird, erleichtert und verstärkt das die Weitergabe des nächsten Signals von A nach B

Inwieweit die Sinnesorgane selbst und/oder die angeschlossenen sensorischen Nerven sich ändern können, könnte ich nicht sagen