Welche Nachteile hat ein zu hoher IQ?

7 Antworten

Kommt darauf an wie hoch. Sprechen wir von 160 aufwärts oder 130?

Die besagten Nachteile sind:

  • Underachievement

(unter das mögliche Potential)

  • falls vorhanden: zu divergentes denken
  • Eidetisches Gedächtnis (die schlimmsten Erinnerungen sind eingebrannt)
  • Neid/Hetze gegen Begabte
  • Skepsis
  • Gott-Komplex
  • zu empathisch/unempathisch
  • zu rational
  • häufig gelangweilt
  • depressionen
  • zwänge
  • Schizophrenie
  • panik-/Angststörungen
  • Polytroper Drogenkonsum
  • zu hohe (unrealistische) Anforderungen

Vieles kann auch vorkommen, wenn man nicht überdurchschnittlich intelligent ist (testpsychologisch natürlich).

Ich erinnere mich da gerade an eine Folge aus Dr. House. Die Darstellung war sicher überdramatisiert, aber da hat ein hochintelligenter Patient absichtlich medikamentös seinen IQ gesenkt, weil ihm seine Freundin, wenn er bei voller geistiger Leistungskraft war, unsagbar dumm vorkam, ebenso wie die meisten anderen Menschen. Er wollte aber eben ein normales Sozialleben, ganz normal mit anderen umzugehen, ohne dass er sich über diese ärgert, weil sie ihm intellektuell unterlegen sind und er es schwer findet, das zu akzeptieren und sich nicht über die "Dummheit" aufzuregen.

Natürlich spiegelt eine Serie nicht komplett die Realität, das ist dramaturgisch aufbereitet, überspitzt, etc. Aber etwas Wahres ist denke ich schon dran. Die Interessen sind oft auch ganz anders. Jemand mit hohen IQ beschäftigt sich mitunter auch mit schwierigeren Themen und wird es dann schwerer haben, Gesprächspartner zu finden, mit denen er auf dem entsprechenden Niveau sprechen kann als jemand mit durchschnittlichem IQ, der sich für dieselben Themen interessiert wie die breite Masse. Zugleich werden jemandem mit hohem IQ so manche Mainstream-Themen eher dumm und sinnentleert vorkommen.

Es hat natürlich auch viele Vorteile, z.B. fällt es leichter, komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Aber danach ist ja nicht gefragt. Jedenfalls hat so ziemlich jede Fähigkeit sowohl positive als auch negative Seiten.

Ein hoher IQ bringt nur Vorteile: Er bedeutet, dass du gut mit Sprache umgehen kannst, Zusammenhänge schnell begreifst, ein gutes Gedächtnis und gute Wahrnehmung hast und logisch, schnell und strukturiert denken kannst.

Andererseits hat jeder Mensch sowohl Stärken, als auch Schwächen. Jemand mit hoher Intelligenz ist dafür möglicherweise weniger sportlich, weniger handwerklich oder künstlerisch begabt, schlechter im zwischenmenschlichen Umgang oder emotional instabil. Menschen, die in ausnahmslos jedem Bereich gut sind, sind sehr selten.


JesusIsAlmighty  23.11.2021, 21:34

Ja du hast schon Recht

Doch wenn es um Beziehungen geht und um das logische Denken ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch das hochintelligente Depressionen haben.

Ich würde schlimmer Depressionen haben wenn ich schneller als andere denke und glaube dass ich eigentlich normal sei

Den meisten hochintelligenten ist es nicht mal bewusst dass sie so klug und anders sind

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VeryBestAnswers  24.11.2021, 02:56
@JesusIsAlmighty

Den Zusammenhang zwischen Intelligenz und Depressionen verstehe ich nicht. Warum sollten hochintelligente Menschen häufiger an Depressionen erkranken?

Ich bin selbst überdurchschnittlich intelligent und leide seit Jahren an Depressionen. Allerdings war ich auch mal in einer psychosomatischen Klinik, und hatte nicht den Eindruck, dass da lauter hochintelligente Menschen raumlaufen.

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Welchen Nachteil es hat? Man sagt, dass jeder Mensch mit anderen Menschen kommunizieren kann, die sich 30 IQ-Punkte über oder unter einem befinden (eher eine grobe Angabe).

Der IQ ist keine lineare Angabe, aber in etwa kommt es schon hin: ein Mensch mit einem IQ von 100 (Durchschnitt) kann sich mit Menschen zwischen 70 und 130 problemlos verständigen (das sind ca. 96 Prozent aller Menschen). Ein Mensch mit einem IQ von vielleicht 150 hätte nur die Auswahl von 120 bis 180 (das wären nur 10 Prozent).

Intelligenz ist eben relativ und für Menschen mit hohem IQ fühlt es sich manchmal so an, als ob man tagtäglich mit geistig Behinderten arbeiten und selbst die einfachsten Schritte erklären muss. Das kann sehr frustrierend sein.

Auch die Interessen unterscheiden sich. Während andere am Wochenende feiern gehen und sich die Birne wegkippen ziehen es diese Menschen vielleicht vor ein Buch zu lesen und werden dafür auch noch komisch angesehen. Dabei sind es eigentlich die anderen, die nicht "normal" sein.

Wenn du nicht in einer Begabtengruppe bist wird man oft ausgegrenzt (weil manchmal auch Neid aufkommt) oder man zieht sich selbst zurück, weil man eben andere Interessen hat. Oft findet man erst im Studium oder danach gleichgesinnte Menschen.

Zum Glücklichwerden und auch Erfolg im Leben empfiehlt sich ein hoher IQ nur bedingt. Mit 120-130 hast du wohl die größten Chancen.

Viele Leute denken, ein hoher IQ (wir sprechen hier von 130+) bringe nur Vorteile: Was wünscht man sich mehr als alles schnell begreifen zu können, sich Dinge schneller einzuprägen und länger zu merken? Ist doch eine riesige Chance, oder?

Naja, ganz so einfach ist es nicht. Meist beginnen die Probleme schon sehr früh. Kinder, die einem hohen IQ haben wollen und müssen gefördert werden und brauchen oft schon früh keinen Mittagsschlaf mehr, sind früh trocken. Wenn eine Mutter erzählt, ihr 1,5 Jahre altes Kind schläft mittags nicht mehr und ist schon trocken, dann sind Vorwürfe anderer Mütter nichts ungewöhnliches.

Wenn sie erzählt, ihr 3 Jahre altes Kind könne schon etwas schreiben, bin ich mir sehr sicher, dass auch hier blöde Kommentare (aus Neid?) anderer an der Tagesordnung stehen.

Die Probleme des Kindes beginnen dann im Kindergarten: Die sinnlosen, langweiligen Spiele der "dummen" anderen Kinder. Das Kind fühlt sich unterfordert, findet vielleicht erst gar keine Freunde und hat schließlich keine Lust mehr auf den Kindergarten.

Im Normalfall freuen sich diese Kinder dann auf die Einschulung, und werden vielleicht sogar früher eingeschult. In der Schule setzen sich diese Probleme aber fort. Unterforderung, Langeweile, im schlimmsten Fall keine Freunde und vielleicht Missverständnisse mit den Lehrern, die das Kind nicht fördern können oder wollen.

Manche Hochbegabte werden deshalb zu sogenannten Underarchievern, d.h. sie schreiben schlechte Noten und werden auffällig (Stören des Unterrichts, manchmal sogar gewalttätig). Dadurch verbauen sie sich im schlimmsten Fall ihre Zukunft.

Im Prinzip ist es wichtig, dass es Leute gibt, die Hochbegabte erkennen. Je früher, desto besser. Demnach müssen diese Probleme bei gezielter Förderung nicht auftreten (und auch wenn nicht, heißt das natürlich nicht, dass jeder Hochbegabte diese Probleme bekommt)

Außerdem:

  • Oft Perfektionismus (Das kann sehr anstrengend sein)
  • Man hat oft das Gefühl, nicht ausgelastet zu sein
  • Man hat oft sehr spezifische Interessen und muss versuchen, sich selbst zu fördern
  • Es fällt vielen Hochbegabten schwer, Freunde zu finden oder soziale Kontakte zu knüpfen
  • Manche werden von ihren Mitmenschen nicht akzeptiert, weil diese sie als Streber oder als arrogant abstempeln
  • Man macht sich oft zu viele Gedanken
  • oft Einschränkungen in der Feinmotorik

Wie gesagt, es muss natürlich nicht alles bei jedem zutreffen. Das hängt nicht nur von der individuellen Förderung, sondern auch von der Persönlichkeit selbst ab.

Aber Hochbegabte haben auch Probleme. Vielleicht sogar mehr als so mach ein anderer, was vielleicht auch an dem vorletzten Punkt liegt.

Ich habe mal gehört, dass Menschen mit einem IQ zwischen 115 und 125 sich am zufriedensten schätzen können. Mit dem steigenden IQ sinkt oft auch leider die soziale Intelligenz.

Es kommt immer darauf an, was man mit seinem IQ anstellt. Dann kann Hochbegabung auch etwas sehr schönes sein

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

User9384293233  05.04.2019, 22:49

Interessant. Wie kämpfst du gegen die Unterforderung.

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diePhysikerin  06.04.2019, 08:20
@User9384293233

Naja, wie oben schon beschrieben, ist es erstmal wichtig, dass es jemanden gibt, der einen 'entdeckt' und hinter einem steht. Bei mir war das ein Lehrer, der gemerkt hat, dass "mehr in mir steckt" und auch erstmal mich selbst davon überzeugt hat. Das ist, denke ich, der erste Schritt im Kampf gegen die Unterforderung.

Grundsätzlich kann man sich zuhause bzw. In seiner Freizeit selbst fördern, sich selbst etwas beibringen zum Beispiel.

Die Unterforderung in der Schule ist aber nochmal etwas schwerer zu bewältigen. Genau deswegen ist es so wichtig, dass es Lehrer gibt, die Potential in einem sehen und auf den Schüler individuell eingehen. Dann kann man auch in der Schule fördern, zum Beispiel indem man den Unterricht einer höheren Klasse besucht, Klassen überspringt oder ein Frühstudium zu machen (so wie ich), um nur einige Beispiele zu nennen.

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diePhysikerin  07.04.2019, 19:37
@User9384293233

Auf jeden Fall bekommt man Selbstvertrauen und man lernt sich selbst besser kennen. Insofern könnte man schon behaupten, dass auch mein Selbstwertgefühl durch die Förderung gestiegen ist.

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