Welche lustigen Gedichte könnt ihr empfehlen?

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hier findest du eine nette Auswahl lustiger Gedichte: http://www.gedichte.levrai.de/lustige_gedichte.htm Vielleicht ist eines dabei, das dir gefällt.


Sadie  11.03.2013, 18:56

Noch ein ganz modernes Gedicht:

Wer surft so spät durch Nacht und Netze (frei nach Goethe)

Wer surft so spät durch Nacht und Netze? Es ist der User in wilder Hetze! Er hält sein Windows fest im Arm, und auch dem Modem ist schon warm.

"Mein Windows, was birgst du so bang dein Gesicht?" Siehst, User, du das Virus nicht? Den Trojanerkönig mit Macro und Wurm? "Mein Windows - es ist nur ein Datensturm."

"Betriebssystem, komm geh mit mir! Gar schöne Spiele spiel ich mit dir; Manch bunte WebSites sind an dem Strand, und auf den Servern gibts viel Tand."

Mein User, mein User, und hörest du nicht, was der Virus mir leise verspricht? "Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind; es piepst nur das Modem, das wieder mal spinnt."

"Willst feines Windows, du mit mir gehn? Mein Macro soll dich kitzeln schön, meine Routinen werden die Bytes dir recht schütteln, und löschen und deine Dateien gut rütteln!"

Mein User, mein User, und siehst du nicht dort Trojaners EXE am düsteren Ort? - "Mein Windows, mein Windows, ich sehs genau; es glimmt doch mein alter Schirm nur so grau."

"Ich liebe dich, mich reizt deine DLL; und willst du gleich booten dann lösch ich dich schnell." Mein User, mein User, die Platte läuft an! Trojaner hat mir ein Leid angetan!

Dem Surfer grausts, er klickt geschwind, und in der Leitung das Bit gerinnt; er kappt die Verbindung mit Müh und Not, jedoch zu spät - der Bildschirm bleibt tot.

Quelle: http://www.xxl-humor.de/lustige-gedichte/12-lustige-gedichte/180-wer-surft-so-spaet-durch-nacht-und-netze

3
EndThisLie 
Beitragsersteller
 11.03.2013, 19:17
@Sadie

Leider dürfen wir keine Balladen vortragen, aber "Wer surft so spät durch Nacht und Netze" ist echt genial! Mir gefällt "Der heilige Antonius" sehr. Danke für den Link.

2
Videomovieshine  15.07.2013, 18:43
@Sadie

DH !! @frei nach Goethe ... Klasse dieses Gedicht !!... denn als selbsternannter Computer - Halbwissens - Experte ... "kringelig" mehrmals mich lachen hier musste, vor lauter "süssen Trojanern" sowie "Bits" und ihren "bissigen Bytes" :-)

... denn die Wahrheit klingt hart, ist leider jedoch realistisch echt:

Entdeckt werden sie alle, die kleinen oder grossen "Windows-Käfer" ... doch was hilft dies alles früher oder später !!

Denn Trojaner-Truppen in grösseren Gruppen verseucht schon haben ... erst Stunden später dann Dr. Antivir und Kaspersky's Spezialisten ... dem Ungeziefer zuleibe rücken um es zu vernichten.

... weit besser vorsorglich es wirklich dann ist !! mit Linux der letzte Trojaner sehr schnell sich verpisst ... dies hab ich soeben nun frei erfunden, denn suchend statt fluchend mir hat vermeldet soeben es keine Viren hier mehr tut geben ... Vms:)

1
Duftende Träume

Ich lag verträumt am Wiesenrande,

ein kleines Vöglein jubelnd rief.

Karl May schlug mich in seine Bande –

Bis ich vom Sang und Duft einschlief.

-

Die Musen trugen mich in Fernen,

fort übers große weite Meer;

Vom Sonnenlicht und Licht von Sternen

Begleitet, flog fröhlich ich im Traum einher.

-

Ich träumte so von Heldensagen,

von Shatterhand und Winnetou,

vom Conegan und Küchenwagen

und schaute Rindertreiben zu.

-

Die Cowboys mußten oftmals rasten,

denn Ruhe braucht auch Rind und Pferd;

Das Essen wurde ausgetragen,

vom Koch an seinem irdenen Herd.

-

Wenn dann bei Nacht am Lagerfeuer,

am Himmel Sterne hell erglühn.

Erzählen sie vom Abenteuer,

von Mustangs, die nach Süden ziehn.

-

Auch von den wilden Bisonherden,

geführt von Stieren durch die Nacht.

Die dezimiert von Jägern werden,

weil bis zum Tode sie gejagt.

-

Ganz heimlich schleicht ein Skunk durchs Lager,

der dann erschreckt, durch Büsche dringt,

In Hast und Eile flieh´n die Jager,

weil´s plötzlich hier, so gräßlich stinkt.

-

Und während ich genüßlich träumte,

vom Wilden Westen frei und frank;

Ein Bauer kam mit Jauchewagen,

beglückte mich mit Wohlgestank.

-

Von diesem ich ganz schnell erwachte,

vergaß Karl May und Winnetou.

Ich nahm mein Buch und ging dann sachte,

und hielt mir meine Nase zu!

-

Februar 1983

ist von mir


kami1a, UserMod Light  13.03.2013, 20:19

Immer, wenn ich Dich hör dichten

kann ich nicht darauf verzichten

das zu lesen was Du schreibst -

und in meiner Nähe bleibt

Während ich heb schwer`Gewichte

schreibst Du leichter Hand Gedichte.

von Kami / März 2013

1

Ich hab selbst drei Gedichtbände rausgebracht, davon eins namens "Heiteres und Satiren" - findest Du auf meiner Literarischen Homepage: http://dichterseele.beepworld.de Auf einer Unterseite stehen auch einige Gedichte von mir - schmöker Dich mal durch ... Viel Spaß beim Lesen - und bleib der Lyrik treu, auch ohne Schule!

Auf youtube kannst du dir Gedichte von Funny van Dammen anhören . Mein Favorit in Sachen Humor - aber wie immer : ist Geschmackssache !


EndThisLie 
Beitragsersteller
 11.03.2013, 19:01

Ich glaube zwar nicht, dass Funny van Dammen zu den Dichtern gehört, die meine Deutschlehrerin erlauben würde, aber die Gedichte sind ja mal einsame Spitze. Tausend Dank für den Link. Vielleicht kann ich meine Biolehrerin ja überreden mal ein Gedicht über "Schilddrüsenunterfunktion" vorzutragen. ;)

0

Ziemlich bekannt. Von Anonym.

Dunkel war's, der Mond schien helle, Schneebedeckt die grüne Flur, Als ein Auto blitzesschnelle Langsam um die Ecke fuhr.

Drinnen saßen stehend Leute Schweigend ins Gespräch vertieft, Als ein totgeschossner Hase Auf der Sandbank Schlittschuh lief.

Und der Wagen fuhr im Trabe Rückwärts einen Berg hinauf. Droben zog ein alter Rabe Grade eine Turmuhr auf.

Ringsumher herrscht tiefes Schweigen Und mit fürchterlichem Krach Spielen in des Grases Zweigen Zwei Kamele lautlos Schach.

Und auf einer roten Bank, Die blau angestrichen war Saß ein blondgelockter Jüngling Mit kohlrabenschwarzem Haar.

Neben ihm 'ne alte Schachtel, Zählte kaum erst sechzehn Jahr, Und sie aß ein Butterbrot, Das mit Schmalz bestrichen war.

Oben auf dem Apfelbaume, Der sehr süße Birnen trug, Hing des Frühlings letzte Pflaume Und an Nüssen noch genug.

Von der regennassen Straße Wirbelte der Staub empor. Und ein Junge bei der Hitze Mächtig an den Ohren fror.

Beide Hände in den Taschen Hielt er sich die Augen zu. Denn er konnte nicht ertragen, Wie nach Veilchen roch die Kuh.

Und zwei Fische liefen munter Durch das blaue Kornfeld hin. Endlich ging die Sonne unter Und der graue Tag erschien.

Dies Gedicht schrieb Wolfgang Goethe Abends in der Morgenröte, Als er auf dem Nachttopf saß Und seine Morgenzeitung las.


Dichterseele  24.08.2014, 10:13

Ich kenn das Gedicht in Auszügen und teilweise anders:

Und in einer grünen Laube, die rot angestrichen war, saß ein blondgelockter Jüngling mit kohlrabenschwarzem Haar.

Neben ihm die alte Schrulle, die kaum zählte fünfzehn Jahr, und sie aß ne Butterstulle, die mit Schmalz bestrichen war.

Das Ganze klingt berlinerisch und der Hinweis auf Goethe ist ein Scherz.

0
RosaMora  11.03.2013, 18:57

Falls es dir zu lang ist, Lass einfach ein paar Strophen aus.

Ich hatte einst ein Kinderbuch, in diesem waren nur die ersten

Sieben Strophen abgebildet.

0
EndThisLie 
Beitragsersteller
 11.03.2013, 19:20
@RosaMora

Ja, in Wikipedia habe ich auch gelesen, dass es vllt von Goethe stammt. Ich würde wahrscheinlich eh ein paar Strophen weglassen, da ich so einen Mischmasch aus allen Varianten kenne.

0
EndThisLie 
Beitragsersteller
 11.03.2013, 18:52

Danke, ich habe auch schon überlegt das Gedicht zu nehmen, da ich es selbst fast auswendig kann. Nur kommt es halt auf den Dichter an, da wir etwas über diesen sagen müssen, was bei "anonym" schwer werden könnte. ;) Habe aber gelesen, dass Goethe als Verfasser in Frage kommt, vllt erlaubt es meine Lehrerin ja.

0
RosaMora  11.03.2013, 19:00
@EndThisLie

Im Internet findest du einige "Legenden" über das Gedicht.

Vielleicht schreibst du, dass es viele Gerüchte gibt, wer es verfasste, dass es regionale Unterschiede gibt und unzählige Variationen.

Du könntest auch in dem Vortrag davon ausgehen, dass Goethe es verfasst hat (was ja nicht nicht bewiesen ist), und über ihn als im Gedicht Auftretender reden.

Wikipedia hat sogar einen Artikel für das Gedicht.

0
Honigbluete99  11.03.2013, 18:49

gibts des nich so oder so ähnlich von loriot?

0
RosaMora  11.03.2013, 18:50
@Honigbluete99

Davon weiß ich nichts. Kann aber sein. Einige Dichter haben Strophen dazu gedichtet.

Es gibt viele Varianten davon.

0
RosaMora  11.03.2013, 18:51
@RosaMora

Diese Strophe habe ich noch gefunden:

Holder Engel, süßer Bengel, furchtbar liebes Trampeltier. Du hast Augen wie Sardellen, alle Ochsen gleichen Dir.

0