Welche Fragen sollte ich im Hinblick aufs Studieren klären?
Hallo zusammen,
Ich mache nächstes Jahr mein Ab und möchte danach Psychologie studieren.
Mein Plan ist es, das in Holland zu tun.
Nun ist mir wichtig, da nicht blauäugig reinzugehen, sondern mir vorher Gedanken zu den wichtigsten Sachen zu machen.
Dazu gehört sowas wie Wohnung, Kosten dafür, Studiengebühren....
Ich hab auch schon einige Fragen, wollte aber hier nochmal fragen, ob ihr mir sagen könnt was euer Meinung nach auf jeden Fall geklärt sein muss und womit ich mich jetzt beschäftigen sollte.
1 Antwort
Psychologie ist nicht unwichtig. Bedenke aber, nach dem Studium brauchst du Arbeit.
Wenn das lange Zeit nicht klappt, musst du selbst zum Psychologen oder gar zum Psychiater.
Überlege das genau.
Kein Problem, du kannst es dir mal merken und das ganze Leben drüber nachdenken
Vor mehr als 50 Jahren war ich an einer Hochschule für Elektrotechnik/Elektronik beschäftigt. Die Anzahl der Bewerber und Bewerberinnen für einen Studienplatz waren nicht bereauschend. Wir, die Mitarbeiter der Schule haben in vielen Abi-Klassen Gespräche geführt. Das war nicht anders als heute, technische Berufe "nie und nimmer".
Wer hatten auch Listen mit freien Studienplätzen und späteren Arbeitsplätzen. Nicht wenige haben wir damit doch überzeugen können.
Sicher da war vieles miteinander abgestimmt. Heute kann jeder seine Entscheidungen treffen, ohne Erfahrungen anderer zu beachten.
Ich kenne ein paar die gerade studieren und habe auch Kontakt mit Psychologen. Das ist natürlich Typsache, wem der Beruf liegt und wer damit klar kommt. Aber denke aus diesem Grund kann man das nicht so pauschalisieren
Pauschalisieren wollte ich bestimmt nicht. Mir ging es nur darum, sich die Welt nicht zu verbauen.
Hast du Tipps dafür? Also, weil wenn ich mich für einen Weg entscheide (was so ein Studium ja beinhaltet) dann bin ich ja fest
Dazu gehört sowas wie Wohnung, Kosten dafür, Studiengebühren....
zu diesen Punkten kann ich nichts beitragen. Ich habe mein Studium 1967 begonnen und das in der DDR, da wurde die Unterkunft von der Schule organisiert, wir mussten auch nicht bezahlen, wir wurden bezahlt (Stipendium) das war nicht üppig, man musste nicht verhungern. Später gab es für gute Studenten und Studentinnen noch ein Leistungsstipendium.
Diese Information nützt dir aber wenig.
In den Seminargruppen waren junge Männer (das weibliche Geschlecht traute sich wohl nicht Elektronik zu studieren) mit unterschiedlicher Vorbildung vertreten.
Die Schule war eine Fachschule, so dass Abiturienten wie auch Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung im Alter von 18 bis 26 Jahren dabei waren.
Nach meiner Einschätzung hatten die jüngeren, also die mit Abi größere Probleme.
Eigentlich mit mehr Wissen ausgestattet hätten sie viele Dinge spielend schaffen müssen. Aber, erstmals von zu Hause weg, keine Hausaufgaben, die jemand kontrollierte, keiner der sagte, heute Schluss mit feiern, du bist zum Studieren an der Schule. Die Psychologen waren die älteren Kommilitonen. Wer aber hört schon auf solche Streber? Es wurde besser, als bereits nach dem ersten Semester 3 die Gruppe verlassen mussten.
Du hast den ersten Tipp bestimmt verstanden.
Ein Studium unterscheidet sich recht stark von dem, was in den allgemeinbildenden Schulen abläuft.
Keine Hausaufgaben ist da nur das Wenigste. Vorlesungen und Seminare (wenn das noch so organisiert ist?) geben Hinweise. Das "In den Kopf hinein" muss jeder für sich packen. Stoff lernen (hängt immer davon ab, wie Prüfungen gestaltet sind) ist nicht unwichtig. Die Zusammenhänge verstehen hat aber immer Priorität.
Wer als Lehrkraft immer nur das hören oder lesen will, was in diesem oder jenem Buch steht, ist eigentlich kein Lehrer, der ist Pauker. Kann man sich selten aussuchen.
Ich habe nicht Tag und Nacht gelernt, wir hatten ein System mit Hilfsassistenten. Die haben zuerst die Klausuren jüngerer Semester gelesen und vor-bewertet. Eine gute Möglichkeit sich auch in die Gedankengänge hinein zu versetzten, die gemachten Fehler zu durchdenken und dabei selbst zu erkennen, wie wenig man sich mit dem Stoff beschäftigt hatte. Oder anders ausgedrückt, man (ich) habe hinzugelernt, manche Dinge auch dann erst verstanden.
Das geht auch in kleinen Lerngemeinschaften (wenn die andren nicht gerade feiern sind), in dem man kleine Vorträge hält. So kann man sich hoch schaukeln. Das dürfte auch in dem von dir gewünschten Fachgebiet möglich sein. Einer muss anfangen!
In meiner Seminargruppe war ein Nigerianer. Ich hatte mich bereit erklärt, ihn zu unterstützen. Und wieder trat der Effekt ein, wenn man Dinge anderen erklären muss, merkt man, man weiß es selbst nicht so genau. Das kann man nicht auf sich sitzen lasse. .... jetzt weiß ich es.
Unsere Fachschule wurde noch währen meines Studiums Hochschule. Eine einmalige Chance das Fachschulstudium abzubrechen und ein Hochschulstudium aufzunehmen. Erfahrungen hatte ich ja gesammelt. Mehr noch, die, Professoren und Dozenten die mich kannten, haben mir empfohlen, in die Lehre einzusteigen und parallel zu promovieren. Auch das hat geklappt.
Wenn man mit Studenten und Studentinnen arbeite und das richtig gut machen will, muss man versuchen deren Gedankengänge zu verstehen, nur so kann man sie auch korrigieren (oder man korrigiert sich). So weit scheint das von Psychologie nicht entfernt zu sein.
Mir hat es Spaß gemacht.
du kannst es dir mal merken und das ganze Leben drüber nachdenken
Im Original hat uns das ein Professor immer wieder gesagt, wenn wir ihn dumm angeguckt haben.
Danke für deine wirklich ausführliche und gute Antwort!
Danke , was hatte ich geschrieben, aufschreiben und nachdenken, viel Erfolg beim Studium.
Das war tatsächlich nicht hilfreich 😂