Welche Folgen hätte es, wenn der St. Andreas Graben aufbricht?
Ich und meine Freund hatten letztens das Thema beim Essen, da seine Verwandten aus Californien kommen und bei einem Erdbeben mitbetroffen wären. Jedoch konnten wir bis auf paar Sachschäden nicht wirklich große Gefahren im Internet finden. Ist jemand von euch vllt Experte in diesem Gebiet und kann uns die Gefahren etwas genauer erläutern
3 Antworten
An der San Andreas Verwerfung öffnet sich an sich kein Graben, die Platten divergieren nicht, sondern rutschen aneinander vorbei. Man nennt das Transformstörung. Trotzdem ist das natürlich ein System aus vielen kleineren Verwerfungslinien zusätzlich zur Hauptstörung. Ich meine, dass in ganz Kalifornien niemand mehr als 20 km von einer davon weg wohnt (aber ich finde die Quelle nicht mehr).
Wenn sich der aufgebaute Druck löst, dann wird es ein Erdbeben geben. Wie heftig das wird weiß keiner. Das Beben 1906 lag bei ca 7,8 Mw, das ist ordentlich, aber noch nicht das maximal Mögliche. Ältere Gebäude sind oft nicht erdbebensicher gebaut. Kritisch sind auch Brücken (zB in San Francisco) die oft die Hauptverkehrsachsen sind. Wenn sie Schaden nehmen, dann wird die Evakuation sowie Hilfsmaßnahmen schwieriger. Spätestens seit Fukushima weiß man, dass Atomkraftwerke ein Risikofaktor sind. Und dann sind halt alle Systeme betroffen: Wasser, Strom, Abwasser, Internet usw dürften über Wochen und vielleicht Monate nicht funktionieren.
Wie bei allen Erdbeben an Küsten besteht theoretisch Tsunamigefahr, da hängt es halt davon ab wo das Epizentrum genau ist. Ist es an der Hauptlinie, dann eher nicht.
Und dann ist Kalifornien ein immens wichtiger Wirtschaftsstandort. Allein die Ausfälle in diesem Sektor dürften in die Milliarden gehen. Diese Quelle listet mögliche wirtschaftliche Schäden für die Region:
Folgende Quelle zitiert eine Studie nachdem "some $200 billion in damage, 50,000 injuries and 2,000 deaths" zu befürchten sind:
Schau dir den Film San Andreas an. Ob es der Realität entspricht? Gute Frage. Aber der Film ist eine echte Legende
Das ist kein Grabenbruch sondern (nur) eine Verwerfung/Transversalverschiebung (der amerikan. Begriff fault wird im Deutschen fast immer falsch übersetzt). Je nach Stärke des Bebens gäbe es unterschiedlich umfangreiche Schäden. Aber es wird sich kein "Loch in der Erde" auftun.
Du hast von "aufbricht" geschrieben. Aber das kann nicht passieren, es ist kein "Grabenbruch".
Die Schäden können, je nach Bebenstärke, von Rissen in Gebäuden bis zur totalen Zerstörung gehen. Vergleiche das "große Beben" von San Francisco.
Das entspricht leider nicht der Antwort auf meine Frage but ok