Welche Ereignisse begrenzen das Mittelalter?

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Die scharfe Einteilung der Geschichte in verschiedenen Epochen mit eindeutigen Grenzen ist die schwierigste Aufgabe der Geschichtswissenschaften. Je nachdem auf was sich ein Historiker spezialisiert, sind geschichtliche Einschnitte variable und die Einteilung eine künstliche aber auch eine die dem Menschen in seinem Ordnungs- und Gliederungswillen als Voraussetzung erscheint. Die Ereignisse und Handlungen einer Zeit, müssen verständnishalber einer bestimmten Entwicklung zugeordnet werden.

Nachdem Humanisten eine Einteilung in Antike-Mittelalter-Neuzeit vollzogen, beschäftigten sich Historiker aus dem 15. Jahrhundert mit der Grenzsetzung des Mittelalters. Diese löst sich im 15./16.Jahrhundert, aufgrund von vielen Veränderungen die zusammentreffen, auf. Durch die Entwicklung der Renaissance und des Humanismus im selben Zeitraum, wurde das von der Kirche und vom Glauben geprägte mittelalterliche Weltbild abgeschafft und die Erfindung des Buchdrucks um 1450, ermöglichte es Wissen auf die Bevölkerung mit Hilfe von Texten die jetzt vervielfältigt werden konnten zu übertragen. Der Mensch konzentriert sich auf Wissenschaft, Kunst, Literatur und auf Bildung, das Ziel war es möglichst gebildet zu werden. Ab dem 16. Jahrhundert wurden andere Kulturen, Traditionen, Völker und Religionen, größtenteils durch Kolonialisierung erforscht. Die Reformation Martin Luthers Anfang des 16. Jahrhunderts zerbrach den mittelalterlichen Glauben und die kirchliche Rolle als Institution und mit-Machthaber.

G.

Das Ende des römischen Reichs zu Beginn des Mittelalters und die Zeit der Entdeckungen Maghellans, Columbus und Co. sowie Gallilei und Konsorten am Ende des Mittelalters. Würde ich mal sagen so.

Hallo,

Das Mittelalter lässt sich, ähnlich wie andere geschichtliche Zeitepochen, nicht genau eingrenzen. Die Grenzen wie wir sie heute kennen, wurden von Menschen gezogen, die Jahrhunderte danach lebten. Im Falle des Mittelalters gab es zwar schon im 14. Jahrhundert eine Gruppe, Humanisten genannt, die das Mittelalter als solches erstmals benannten, jedoch werden heute wirtschaftliche und technologische Fortschritte als Begrenzung des Mittelalters verwendet. So wurde zum Beispiel, neben vielen anderen Ereignissen die "Islamische Expansion" um 630 als Beginn des Mittelalters definiert. Für das Ende des Mittelalters gibt es jedoch wesentlich mehr Ereignisse, über die man sich nach wie vor streitet. Zum einen wäre das die Erfindung des Buchdrucks im europäischen Raum von Johannes Gutenberg um ca. 1458 sowie die Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus im Jahre 1492. Abschließend gilt zu sagen, dass diese Grenzen theoretisch gesehn, immer neu definiert werden können und es daher keine feste Eingrenzung des Mittelalters gibt.

Stoff der fünften oder sechsten Klasse (Sexta oder Quinta), wenn Du die endlich erreicht hast, wird man Dich über Martin Luther (1517), die Eroberung Konstantinopels (des heutigen Istanbuls) durch die Türken (1453) und die Entdeckung Amerikas durch den Genueser Christph Columbus 1492) aufklären. Diese Ereignisse gelten in Europa als Wechsel vom Mittelalter zur Neuzeit - eine ausschließlich europäische, für uns gleichwohl übliche Sicht.


Rabelais 
Beitragsersteller
 28.06.2009, 23:13

Danke, das hilft aber leider nicht weiter, denn: "von etwa 500 bis 1500. Sowohl der Beginn als auch das Ende des Mittelalters sind Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion und werden recht unterschiedlich angesetzt"

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