Welche Erde für Heidelbeeren, wenn man keinen Torf verwenden möchte?

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Spezialkulturen, die einen so sauren Boden wie Heidelbeeren brauchen, sollte man getrennt von allem anderen in Kübeln oder in einem Hochbeet halten.

Bei diesen niedrigen pH-Werten wird Aluminium (das bei normalen pH-Werten im Boden festliegt) mineralisiert und über die Bodensalzlösung von den Pflanzen aufgenommen. Es schädigt die Pflanzen, die das Aluminium nicht vertragen. Sterbende Waldbäume sind nach den sauren Regen der letzten Jahrzehnte das klassische Beispiel dafür.
Ich würde die Heidelbeeren nicht neben die Kletterrosen pflanzen.

Wenn man kein Torf verwenden will, nimmt man torffreie Pflanzerde. Es gibt im Gartenhandel einige Spezialdünger, mit deren Hilfe man den pH-Wert auf Heidelbeerkompatibel senken kann. (Am besten, man kauft ein Meßset dazu, mit dessen Hilfe man den pH-Wert messen kann. Das gibt es preiswert im gleichen Geschäft).


Blumenacker  29.10.2016, 13:03

Danke für den Stern!

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In der freien Natur haben Heidelbeeren keinen sonnigen Platz, er ist feucht und moorig. Da man diese Bedingungen wohl in keinem Garten hat, pflanzt man Heidelbeeren am besten in einen Kübel, den kann man sauer und feucht halten und auch in den Schatten schieben, sofern man ihn auf eine rollende Unterlage stellt, andere Pflanzen werden so auch nicht in Mitleidenschaft geraten. Ich hatte  mir mal diese Mühe gemacht, habe es dann nach ein paar Jahren wieder aufgegeben, der Aufwand stand in keinem Verhältnis zur Ernte. 

Wenn man keinen Torf verwenden will, so muss man ziemlich experimentieren. Z.B. untergemischtes Sägemehl oder Fichtennadeln geben meines Wissens bei der Zersetzung einen sauren Boden ab. 

Wieviel Sägemehl oder Fichtennadeln man der Erde beigeben muss, kann man nur mit Versuch und Irrtum-Methode herausfinden.

Eine Versuchsanlage könnte dann darin bestehen, dass man ein Hochbeet mit einer solchen Mischung füllt.

Das Hochbeet müsste dann gegen unten und auf den Seiten mit einer Folie ausgeschlagen werden, die gegen unten ein paar Löcher hat, die den Abfluss von überschüssigem Wasser gewährleisten. Sinnvollerweise legt man die Folie auf  ein Maschendrahtgeflecht, damit keine Mäuse eindringen können.  Die Grundfläche wird dann mit Ästen und - wenn vorhanden oder beschaffbar - vermodertem Holz ausgelegt. Darauf kommt dann die Erde/Sägemehl-mischung.

Das würde ich ca. ein Jahr unbepflanzt so stehen lassen und immer feucht halten und ab und zu den PH-Wert messen um zu schauen ob das funktioniert. Wenn's dann funktioniert, dann kann man das Hochbeet bepflanzen. Wenn's nicht funktioniert, ist die Mischung meist soweit kompostiert (ist von der Holzart abhängig), dass sie auf die übrigen Beete verteilt werden kann.

Man kann auch versuchen einen Sägemehl-Kompost anzulegen, diesen feucht halten und periodisch dessen PH-Wert zu messen. Dieser Kompost wird dann der Erde beigemischt, wobei man die richtigen Mengenverhältnisse experimentell festlegen muss.

Selbstverständlich muss das Hochbeet an einem Ort angelegt werden, der den Pflanzen passt.

Zersetzendes Sägemehl braucht viel Stickstoff, der wahrscheinlich beigefügt werden muss.

Ist eine ziemlich spinnige Lösung, aber könnte funktionieren...