Welche Einleitung ist besser?

2 Antworten

Wenn in der Überschrift oder in der Aufgabe steht, "Textanalyse von Peterchens Mondfahrt", klingt es seltsam gestelzt und unnötig redundant, wenn im Text nochmal das Selbe steht:

Im folgenden Text werde ich das Gedicht "Peterchens Mondfahrt" analysieren.

Und was soll dieser schräge Relativsatz?

das Gedicht "NAME DES GEDICHTS" , welcher von DICHTER NAME (Wenn gegeben: der zwischen GEBOREN und TOD lebte) verfasst wurde,
  1. "welches" wäre schon besser wegen des Geschlechts von Gedicht.
  2. "das" wäre noch besser, weil "welcher, welches" usw. noch gestelzter klingt und noch unnötiger ist.
  3. Ein Relativsatz dient der Erläuterung eine Objekts des Hauptsatzes. Manchmal ist das an dieser Stelle nötig, manchmal dient der Relativsatz auch nur dazu, Tinte und Papier zu sparen und einen eigentlichen Hauptsatz in einen anderen Hauptsatz reinzuklemmen - eine journalistische Marotte, weil viele Journalisten denken, das wirke kreativ und flott:
  • Der Außenminister, der früher Bürgermeister war, wurde dann Kanzler.

Das ist natürlichUnsinn und eine reine Vergewaltigung des Stilmittels "Relativsatz". Ein Relativsatz soll Relationen aufzeigen, wie der Name schon sagt, also Verhältnisse, relationships:

  • Der Außenminister war früher Bürgermeister und wurde dann Kanzler.

Deutlicher wird der normale Gebrauch und der geläufige Missbrauchs der Relativ-Konstruktion noch in poetischen Texten. Zunächst der normale Gebrauch:

"Der Mann, der einen braunen Mantel trug, war der Täter." Also nicht der Mann, der einen roten Mantel trug. Alles klar? Das ist ein Relativsatz mit Funktion: Er ist unerlässlich! Nun der geläufige Missbrauchs der Relativ-Konstruktion:

"Der Mann, der einen braunen Mantel trug, liebte es, Mittwochs ein bestimmtes Café aufzusuchen." Das ist Humbug! Gibt es denn einen anderen Mann? Gibt es eine Relation zwischen braunem Mantel und diesem Café? Nein! Der Autor möchte lediglich zwei Faktoren in einen Satz quetschen, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben!

Deutsch kann so einfach sein, wenn man nicht spinnt im Kopf:

Der Mann trug einen braunen Mantel. Er liebte es, Mittwochs ein bestimmtes Café aufzusuchen.

So würde es jeder Naturwissenschaftler ausdrücken (soweit er nicht von Sozialwissenschaftlern versaut worden ist):

  • Das Teilchen hat eine Geschwindigkeit von X km/h und eine Masse von Y Gramm.

Und nicht:

  • Das Teilchen, das eine Masse von Y Gramm hat, hat eine Geschwindigkeit von X km/h.

Denn da fragt ein anderer Physiker sofort: "Aha. Und was ist mit den anderen Teilchen? Mit denen, die eine andere Masse haben?"

Gruß aus Berlin, Gerd

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Journalist, Buchautor, Dichter, wissenschaftlicher Lektor

Ich würde anders vorgehen:

Im folgenden Text werde ich das Gedicht

Damit würde ich nicht beginnen, denn dieser Satz würde ich eher als einleitender Satz für den Haupteil verwenden.

In der Einleitung würde ich bloß Eckdaten + Deutungshypothese nennen und erst im Anschluss mit anderen Wörtern eine folgende Analyse umschreiben als Einstieg in den Hauptteil


Lmaoguy 
Beitragsersteller
 19.05.2021, 12:50

Hey, hab jetzt noch eine und wollte fragen, ob die besser ist.

Das von NAME DES DICHTERS verfasste Gedicht "NAME DES GEDICHTS", erschienen im Jahre ... , behandelt INHALT.

Deutungshypothesen:

Das Gedicht lässt sich als Liebesgedicht verstehen, wobei ... . Im Folgenenden Text möchte ich das Gedicht analysieren.

oder

Es wirkt ... und ... . Wie es DICHTER NAME gelingt einen solchen Eindruck zu hinterlassen, soll im Folgenden untersucht werden.