Frage Gedicht

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ok ich habs gelesen und interpretiere diese Textpassagen so:

Freiheit! Der Höfling kennt den Gedanken nicht,

Sklave! Die Kette rasselt ihm Silberton!

Gebeugt das Knie, gebeugt die Seele,

Reicht er dem Joche den feigen Nacken.

Der Höfling (Sklave) kennt die Freiheit nicht, er beugt sich dem Regime/dem Herrscher, er wird ausgebeutet ohne etwas dagegen zu machen (Reicht er dem Joche den feigen Nacken)

Nektar der Seele! Helden entflammtest du,

Welchen die Nachwelt jedes Erstaunen weiht,

Du stärktest sie! in Sklaven-Händen

Rostet der Stahl, wird entnervt der Bogen.

Hier fangen sie (die Sklaven) an zu realisieren, dass sie nach der Freiheit streben. Der Wunsch nach Freiheit bestärkt sie und ihre Geduldigkeit wird überstrapaziert (Rostet der Stahl, wird entnervt der Bogen.) nacher wird nurnoch beschrieben wie sie (die Sklaven) sich gegen den Herrscher auflehnen und erfolg haben.

Also so hab ichs mir überlegt...

Lg Raicel


fragfat 
Beitragsersteller
 05.02.2015, 20:48

Vielen, vielen, vielen Dank, aber eine Sache müsste ich an dieser Stelle hinzufügen. Es gibt zwei Fassungen von diesem Gedicht. Hier ist die Version, die ich analysieren:

"Freiheit! Der Höfling kennt den Gedanken nicht! Der Sklave! Ketten rasseln ihm Silberton! Gebeugt das Knie, gebeugt die Seele, Reicht er dem Joch den erschlafften Nacken!

Uns, uns ein hoher seelenverklärender Gedanke! Freiheit! Freiheit! wir fühlen dich! Du Wort, du Kraft, du Lohn von Gott uns! O! wo noch voller ins Herz der Helden

Dein Nektar strömte, jener, an deren Grab Nachwelten staunen; ström´! o entflamm‘ uns ganz! Denn sieh´, in deutscher Sklaven Händen Rostet der Stahl, ist entnervt die Harfe!

Nur Freiheitsharf´ ist Harfe des Vaterlands! Wer Freiheitsharfe schlägt, ist wie Nachtorkan Vor Donnerwettern! Donnre! Schlachtruf! Schwerter, fliegt auf, dem Gesandten Gottes!

Nur Freiheitsschwert ist Schwert für das Vaterland! Wer Freiheitsschwert hebt, flammt durch das Schlachtgewühl, Wie Blitz des Nachtsturms! Stürzt, Paläste! Stürze Tyrann, dem Verderber Gottes!

O Namen! Namen! festlich, wie Siegsgesang! Tell! Hermann! Klopstock! Brutus! Timoleon! O ihr, wem freie Seele Gottes gab, Flammend ins eherne Herz gegraben!"

Also, trotzdem vielen Dank, dass du überhaupt antwortet.

0
Raicel  06.02.2015, 22:26
@fragfat

Naja ist ja eigentlich ziehmlich ähnlich, ausser dass er sich bei dieser Version speziell auf das deutsche Volk bezieht. Die Harfe könnte so zusagen die Harmonie sein, in der alle vorgeben zu leben, welche aber überspannt wird...

Ich hoffe ich konnte dir trotzdem irgendwie weiterhelfen :)

0

Stolbergs Gedicht ist eine Ode an die Freiheit und ein Appell an alle unfreien Menschen für ihre Freiheit zu kämpfen und sich nicht scheinbar machtlos ihrem Schicksal zu ergeben.

Das lyrische Ich prangert denjenigen an, der nicht selbst für seine Freiheit eintritt.

Das Werk ist äußerst schwer verständlich. Tatsächlich kommt es dem Leser erst Schritt für Schritt in seinen Details näher. Die Wortwahl des Autors ist ausgesprochen ungewohnt.

Stolbergs Werk entpuppt sich als Kampfansage an jeden Tyrannen, der sein Volk unterdrückt und es um seine Freiheit betrügt. Es liest sich wie ein Aufruf zur Schlacht um die Freiheit.

In einer zweiten Fassung des Gedichtes verändert der Autor einige Details.

In welcher Zeit ist es denn geschrieben? Wenn es ein politisch orientiertes Gedicht ist hilft es dir vllt weiter die Geschehnisse zu dieser Zeit nachzuschauen :)


fragfat 
Beitragsersteller
 05.02.2015, 20:27

Es bezieht sich auf keine konkrete politische Situation

0
Raicel  05.02.2015, 20:29

Mir ist gerade eingefallen: Da das Gedicht scheinbar über die Freiheit ist, sind die Sklaven vllt ein Kontrast dazu..?

2