Welche der lösungen für das Fermi Paradoxon findet ihr am Plausibelstem und warum?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Es wird wohl eine Kombination aus mehreren Faktoren sein.

  • Früher oder später geht jede Zivilisation zugrunde (ob nun durch Selbstauslöschung oder globale Katastrophen).
  • Andere Zivilisationen sind entweder noch in ihrer „Steinzeit” oder soweit entwickelt, dass sie kein Interesse an primitiveren Zivilisationen haben.
  • Zu große Distanzen für eine sinnvolle Kommunikation oder gar Besuche per interstellarer Raumfahrt
  • Zu große Häufigkeit/Wahrscheinlichkeit kosmischer Katastrophen wie Gammastrahlenausbrüche bei Sternen.

Für mich gibt es nur zwei Lösungen. 

Am wahrscheinlichsten ist in meinen Augen der große Filter. Warum? Weil wir nie irgendwas gefunden haben, Außerirdische an sich sind eine Sache, aber es wurde nie auch nur Überbleibsel gefunden. Keine Ruinen, nicht mal Bakterien. Einfach nichts. Für mich bleibt nur die Lösung, dass es entweder kaum einer so weit geschafft hat, weil das Hindernis zum Entstehen von Leben kaum überwindbar ist oder die Spuren mit Absicht verwischt werden. Vielleicht wissen diese Zivilisationen mehr oder haben Angst, haben einen Grund, sich bedeckt zu halten. Das bringt mich zur zweiten Möglichkeit, die Dunkler-Wald-Hypothese. Finde ich ebenfalls wahrscheinlich. Vielleicht ist da draußen etwas, das wir nicht mal auf dem Schirm haben. Ich habe zum Thema großer Filter sogar mal meine eigene Theorie geschrieben, mehr eine Geschichte. In dieser Geschichte ist das Hindernis auf der Erde selbst und gleichzeitig das Entstehen von allem Leben.

Weil es eben gar kein Paradoxon ist.

Auch Fermi war zwar ein großer Wissenschaftler, aber eben nicht allwissend. Und eigentlich war er auch weder Kosmologe noch Raumfahrttechniker.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es im astronomisch riesigen Universum noch weitere intelligente Zivilisationen gibt, ist nahezu 100%.

Aber, eben weil die astronomischen Entfernungen so unendlich groß sind, liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Kontakt zweier intelligenter Zivilisationen (welcher Form auch immer) bei ungefähr 0,00%, denn dazu sind die Entfernungen einfach viel zu groß.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

geheim007b  28.08.2024, 11:54

Was davon abhängt wie groß die Entfernungen wirklich sind. Eine heute von uns losgeschickte Raumsonde wird sofern sie nicht getroffen wird noch in hunderten millionen Jahren Signale senden wenn sie von der Sonne mit Energie versorgt wird, voyager wird ja nur verstummen weil keine Solarzellen verbaut sind und der Kern irgendwann mal aufhören wird und nach allem was wir inzwischen wissen könnten Lichtjahre irgendwann in der Zukunft mögliche Distanzen sein (es ist zumindest massiv wahrscheinlicher geworden).

Das entscheidene ist aber dass es halt keinen aktiven kontakt geben muss, sondern ein passiver (aufgefangene Signale) oder ein indirekter (messungen künstlicher Lichtquellen, nicht natürlicher Gase etc.) könnten ausreichen. Bei all den Topkandidaten von bakteriellen Leben die es aktuell in unserem eigenen Sonnensystem gibt dürfte die Bestätigung nicht lange dauern (bis meisten Wissenschaftler gehen von einer bestätigung noch in diesem Jahrzehnt aus). Spätestens wenn die JWST nachfolger mit deutlich größeren Raketen wie Starship, SLS oder New Glenn hochgeschossen werden können ver-X-facht sich die Möglichkeit den Himmel abzusuchen. Evt. finden wir dann endlich eine Antwort.

BurkeUndCo  28.08.2024, 11:57
@geheim007b

Auch dann gelten die gleichen physikalischen Gesetze. Insb. das Abstandsquadrat-Gesetz.

Die Voyager-Sonden haben deshalb keine Solarzellen, weil diese Art der Energieerzeugung in diesem Abstand nicht mehr funktioniert.

Und nach etlichen Jahrtausenden - solange würde ihre Reise zum nächsten Sonnensystem dauern - ist die Elektronik dieser Sonden durch kosmische Strahlung zerstört.

geheim007b  28.08.2024, 12:03
@BurkeUndCo
Die Voyager-Sonden haben deshalb keine Solarzellen, weil diese Art der Energieerzeugung in diesem Abstand nicht mehr funktioniert.

korrekt. Aber unsere Sonden bleiben ja im Sonnensystem.

Auch dann gelten die gleichen physikalischen Gesetze. Insb. das Abstandsquadrat-Gesetz.

korrekt. aber die Detektoren werden immer leistungsstärker, genauso wie die Sender. Es kann schon sehr sehr sehr weit gehen. Nicht umsonst wollen wir auf der Rückseite des Mondes ins All lauschen weil dort noch viel mehr möglich ist.

Und nach etlichen Jahrtausenden - solange würde ihre Reise zum nächsten Sonnensystem dauern - ist die Elektronik dieser Sonden durch kosmische Strahlung zerstört.

Kommt auf die Sonde an, theoretisch kann man das gut abschirmen. Ist natürlich nicht primär im Missionsfocus.

BurkeUndCo  28.08.2024, 12:20
@geheim007b

Falsch.
Deine Argumente gelten nur in der Science-Fiction.

In der Realität gewinnen die Naturgesetze immer.

Ob die Sonnenkollektoren nun 50% Wirkungsgrad haben oder 100%, das macht bei 1/r²-Gesetz der Abnahme der Strahlungsintesität bei großen Abständen wenig aus. Und mehr sals 100% geht hat nicht.

Das Ähnliche gilt auch für die Leistung der Sender.

Und Abschirmung kist zwar prinzipiell möglich, erfordert aber immer viel Material und viel Gewicht.

.

Theoretisch könnte man mit viel Mühe ein System realisieren, dass den nächsten Stern erreicht - aber da gibt es sicher kein Leben.

Und ein system zu realisieren, das mehrere 1000 Lichtjahre fliegt? schlichtweg unmöglich.

geheim007b  28.08.2024, 13:44
@BurkeUndCo

du verstehst glaube ich nicht wasw ich sage. Das JWST fliegt um den L2 und wird sort auch für viele jahrtausende bleiben und von der Sonne versorgt werden.... und sofern es nicht getroffen wird von irgendwas oder abgeschaltet auch senden. Voyager war als Beispiel dass sie noch senden im Bezug auf die Dauer, nicht auf die Position. Voyager (beide) werden irgendwann aufhören weil sie eben keine dauerhafte Energiequelle haben.

Und ein system zu realisieren, das mehrere 1000 Lichtjahre fliegt? schlichtweg unmöglich.

und genau dass wird Voyager aber tun, nur halt inaktiv als klumpen Metall. Dadurch wird aber aber unmöglich sein es als aktiven Sender ranzuziehen wodurch die Chancen dass JWST irgendwann mal hypotetisch empfangen wird deutlich höher ist wie bei den Voyagers

BurkeUndCo  28.08.2024, 15:36
@geheim007b

Du liest einfach viel zuviel Sience-Fiction und scheinst dafür zu wenig Wissen über die prinzipiellen Möglichkeiten von Elektronik zu haben.

Auch das JWST wird dort keine 1000 Jahre bleiben, dafür ist seine Lage nicht stabil genug.

geheim007b  28.08.2024, 16:19
@BurkeUndCo

ich habe sowohl ausreichend elektronikkenntnisse als auch genug wissen über orbitale Umlaufbahnen... drum habe ich ja gerade das JWST genommen weil der L2 (oder auch L1) optimal ist für eine sehr lange Zeit dort zu bleiben

BurkeUndCo  28.08.2024, 17:27
@geheim007b

Dann empfehle ich Dir deine Kenntnisse durch ein Studium der Physik (möglichst mit den Spezialgebieten Astronomie und Elektronik) zu erweiter.

P.S. genau das ist meine fachliche Ausbildung.

geheim007b  28.08.2024, 17:49
@BurkeUndCo

dann erkläre mir mal a) wohin Sateliten im L1/L2 verschwinden sollen und was gegen typische Abschirmungen die seit jeher in Sateliten verwendet wird nicht funktioniert, insb. dann wenn man es entsprechend schichtet.

Nein, es ist nicht mein Fachgebiet, aber ich habe gutes wissen in vielen Fachbereichen. Wenn musst du schon konkret auf etwas eingehen wie die fragen oben.