Welche Berufe sind noch nicht optimal für Elektroautos?
Realistisch betrachtet dürften Elektroautos für den Alltag der meisten Nutzer problemlos oder mit maximal geringen oder seltenen Einschränkungen zu bewältigen sein.
Es gibt m.E. dennoch Berufe, die, je nach Situation, noch nicht optimal sind um auf Elektro umzusteigen.
-Taxifahrer mit eigenem Fahrzeug ohne Wallbox
-Fahrer die regelmäßig mit Hänger über längere Strecken unterwegs sein müssen
-Förster, die eher leichtere Allradfahrzeuge benötigen
-Servicekräfte die besondere Anforderungen haben. Bspw. wenn man mit Gasen oder anderen Materialien zu tun hat.
Was fällt Euch noch ein?
8 Antworten
Alles was im Transport außerhalb von Paketzustellungen tätig ist.
Gerade Transporter können gar kein Elektroantrieb haben. Die Akkus wären so schwer, dass man die nicht mehr mit einem normalen PKW Führerschein fahren dürfte. Zudem die extrem geringe Reichweite dann verbunden mit den viel zu langen Ladezeiten.
Oder gibt es einen E Transporter der ein Maximal zulässiges Gesamtgewicht von 3.5 to hat, 1 to Laden kann und innerhalb von 11 Stunden 1.000km fahren kann?
Und dann wäre auch noch der höhere Anschaffungspreis der dann auf den Kunden umgewälzt werden muss. Dann vergisst der Kollege mal das Auto zu laden und man steht da.
Je kürzer die Strecken und je häufiger die Stop&Go-Fahrten, desto sinnvoller ist ein E-Fahrzeug. Im Regionalverkehr sehe ich grundsätzlich keine Einschränkungen für alle Gewerbearten, solange man die Möglichkeit hat, außerhalb der Betriebszeiten den Fuhrpark laden zu können bzw. ein Fahrzeugpool zu besitzen, dass das zwischentägige Wechseln des Fahrzeugs erlaubt.
Das müssen die Betriebe für sich individuell entscheiden. Ich würde eine Grenze der Wirtschaftlichkeit dann ziehen, wenn ich durchschnittlich den gesamten Fuhrparkt zwei Mal am Tag laden müsste.
Fahrzeuge besonderer Form bzw. mit Anhänger benötigen auch besondere Ladeumstände. Wer jeden Tag mit dem Anhänger unterwegs ist und keine einwandfreie Lademöglichkeit besitzt, sollte hier auch keinen Kompromiss machen.
Für den Fernverkehr ist die E-Mobilität noch nicht ausgereift. Hier müssen wir noch auf die Feststoffbatterien warten. Auch hier nur empfehlenswert, wenn die täglichen Strecken über Nacht aufgeladen werden können.
Alle Vertreter bzw Aussendienstler, servicekräfte mit größerem Radius und generell Zuglasten - generell bei mehr als 200km Strecke pro Tag und das sind viele. Ohne nennenswerte Einschränkungen passt es für 50-60% als Erstwagen - als Zweiteagen sieht es anders aus.Taxi ist eher kein Problem weil idR Stadtverkehr wo E ideal ist.
und ja ich habe beides, daher kenne ich es
Taxifahrer mit eigenem Fahrzeug ohne Wallbox
HPC-laden geht immer besser.
Fahrer die regelmäßig mit Hänger über längere Strecken unterwegs sein müssen
Selbst bei kürzeren Strecken sind die meisten öffentl. Lademöglichkeiten zu "Anhänger dran" inkompatibel, also ein großes Problem!
Förster, die eher leichtere Allradfahrzeuge benötigen
Smart #1/#3, Mercedes EQA und BMW iX1 gibt's auch mit Allrad, weiß aber die Bodenfreiheit gerade nicht.
Außerdem haben BEV eher Schuko mit >2kW, um E-Motorsägen anzutreiben bzw. deren Akkus schneller zu laden als bei typ. Zigarettenanzünder-Leistungen.
Servicekräfte die besondere Anforderungen haben. Bspw. wenn man mit Gasen oder anderen Materialien zu tun hat.
Warum?! Beim Verbrenner heißt das nicht umsonst "Zündung". Und wie gesagt, aus BEV kriegt man eher über Schuko >2kW für E-Werkzeuge etc.
Sehe aber aktuell selbst bei E-Autos mit viel Reichweite auf weiteren Dienstreisen noch viele Probleme. Wir können uns z. B. keine Hotels aussuchen, wo man laden kann bzw. wir pendeln oft in der Pampa zwischen Hotel und Kunde, wo's abseits von Hotels (da aber nur für deren Gäste, wenn sie das denn haben) kaum Lademöglichkeiten gibt, insb. kein HPC.
notting
Servicekräfte, ich weiß nicht, wie es genau mit den Regelungen war, wir haben auch Servicefahrzeuge, die brauchen bestimmte Abstände zwischen gefährlichen Komponenten etc. diese Fahrzeuge müssen können noch nicht wirtschaftlich auf Elektro umgestellt werden.
Da würden mich echt die Details interessieren.
notting
Taxifahrer mit eigenem Fahrzeug ohne Wallbox
Ich sehe häufig E-Taxen an Schnellladesäulen, bzw. werden die Taxi-Warteplätze mit Ladesäulen ausgerüstet.
Die Idee zu dieser Frage kam mir letzte Woche, da war mein Auto beim Service und ich bekam eine Taxifreifahrt und ja, wir haben sogar ein E-Taxi überholt auf der Stadtautobahn :) denke auch, dass hier die Zeit die Situation immer besser macht und man sieht ja in anderen Ländern, dass genau solche Leistungen, wenn die Infrastruktur passt, recht problemlos umzustellen sind.
Für den konkreten Fahrer war es noch eine Hürde. Danke für Deine Antwort.
Drei Kollegen von mir sind „Waldarbeiter“ mit Elektro und sie haben es versucht, doch am Ende wurde der Jimny genommen, der eine musste damit sogar den anderen rausziehen. Bodenfreiheit, verfügbare Reifen für gröberes Gelände. Noch nicht optimal.
Servicekräfte, ich weiß nicht, wie es genau mit den Regelungen war, wir haben auch Servicefahrzeuge, die brauchen bestimmte Abstände zwischen gefährlichen Komponenten etc. diese Fahrzeuge müssen können noch nicht wirtschaftlich auf Elektro umgestellt werden.
Der Vorteil der V2L Funktion, der dürfte vermutlich zunehmen, das ist eine klasse Sache.
Dienstreisen, ich nehme regelmäßig Verbrennerfahrer mit, vielleicht brennen die Kollegen nicht so die Kilometer in den Asphalt, aber am Ende der Fahrten war regelmäßig die überraschte Aussage, mit dem Verbrenner wäre man genauso gefahren. Vorteil :) viele Ladesäulen an Autobahnen sind bei den typischen Fastfoodketten :) da macht man auch als Verbrennerfahrer öfter mal Pause.
Die meisten kommen inzwischen klar nach kurzer Anpassung auf die Umstände. Kommt sicher auf die Branche an. Bei uns ist die typische Jahresfahrleistung zwischen 30- und 50.000km, die Elektroautos werden nach ca. 150.000km oder 4 Jahren getauscht. War bei den Verbrennern auch schon so. Nur sind im Schnitt die Elektros günstiger von den Gesamtkosten und wirken positiv bei Nachhaltigkeitsberichten.