Welche Arten von Schwertkampfsport gibt es?

5 Antworten

Von mir noch, anschließend an die Antwort von "OnkelSchorsch", einTipp:

Solltest du dich für Historical European Martial Arts (HEMA) interessieren, also für das Fechten am Langen Schwert, am (kurzen) Schwert, Schwert + Buckler, Messer, Dussak, Scheibendolch, Stangenwaffen und historisches Ringen, dann findest du seriöse und gute Gruppen beim Deutschen Dachverband Historischer Fechter e.V. (http://www.ddhf.de/).

Je nachdem aus welcher Ecke aus Deutschland du herkommst, gibt es auch jährliche Fechtertreffen von den einzelnen Vereinen organisiert. Es gibt dann zwei Tage lang Workshops, an denen man auch als Anfänger teilnehmen und unterschiedliche Blankwaffen kennenlernen kann. In alle Vereine des ddhf ist es auch kein Problem nach Anmeldung für eine Schnupperstunde unverbindlich vorbeizugucken.

In Frankfurt am Main, Leipzig und München kann ich dir gute Vereine empfehlen.

Grüßken, Frau B.

Mir ist nicht klar, was du wissen möchtest. Ich betreibe Fechten seit Mitte der 70er Jahre. Angefangen hatte ich mit Florett, es folgten Degen und Säbel. Dann begann ich mit mittelalterlichem Schwertkampf (Schwert und Schild, aber auch Axt, Streitkolben, Morgenstern), erlernte erste Schritte im akademischen Fechten (Schlägerfechten), begann dann mit Iaido und etwas später Kendo (wobei ich bis aufs Schlägerfechten, mit dem ich erst einmal pausierte, die anderen Fechtarten weiter betrieb). In den späten 90ern dann kam noch Rollstuhlfechten und Bühnenfechten hinzu, im Zuge meiner Fechtlehrerausbildung. Dann widmete ich mich etwas intensiver dem europäischen Langschwert, während das Sportfechten (Florett, Degen. Sportsäbel) zurücktrat. Gleichzeitig konzentrierte ich mich auch auf den schweren Säbel, also den Militärsäbel und dem deutschen Duellsäbel, sowie Schwert und Buckler. In den Nullern dann ließ ich das mit dem Kendo so langsam sein und begann mit Escrima, um mal was völlig Neues zu machen.

Heute betreibe ich Schwertkampf mit Langschwert, Einhandschwert, schwerem Säbel und allem, was eine Klinge und einen Griff hat. In all den Jahrzehnten konnte ich letzten Endes lernen, dass alle diese Stile, so verschieden sie sein mögen, im Innersten extrem ähnlich bis identisch sind. Ob eine Stellung nun "Ochs" heißt oder "Kazumi Kamae" - das sind nur verschiedene Namen, die Position, taktischer Einsatz, strategische Bedeutung etc sind gleich.

Wenn du konkrete Fragen hast, sei nicht schüchtern, frage. Ich denke, dass ich dir spezielle Fragen durchaus beantworten kann.


Hamburger02  11.08.2016, 19:54

Klasse, da könnte man direkt neidisch werden. Habe in meiner Jugend auch Florett und Säbel gefochten. Immerhin wurde ich mal Bezirksjugendmeister im Säbelfechten....bei 2 Teilnehmern. ;-)

Aber mit einem muss ich jetzt mal angeben: um 1970 rum habe ich bei einem Turnier in Heidenheim mal gegen den jetzigen IOC-Präsident Thomas Bach gefochten...und 5:0 verloren.

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OnkelSchorsch  11.08.2016, 19:59
@Hamburger02

Du bist also derjenige, der den Thomas Bach nicht früh genug vom Fechten abgehalten Hat! Hättest du gewonnen, hätte er vielleicht aufgehört und würde heute nicht so einen Unfug anstellen.

:D

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Virusgetout 
Beitragsersteller
 11.08.2016, 19:32

Vielen Dank für die prompten und hilfreichen Antworten. Ich werde mich auf jeden Fall erkundigen.

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Virusgetout 
Beitragsersteller
 11.08.2016, 18:48

Erst einmal vielen, vielen Dank für die Antwort. Ich habe es zweifelsohne mit einem Profi zu tun. Am liebsten würde ich etwas Lernen, was mir abwechslungsreiche und spannende Duelle bietet. Von dem, was ich bis jetzt gesehen habe finde ich das "Saber Sparring" am interessantesten. Duelle mit angemessener Dauer und Spannend sieht es auf jeden Fall auch aus. Ich bin stark, aber auch geschickt und habe eine gute Reaktionszeit. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir einige der von ihnen genannten Schwertkampfsportarten, welche Sie für mich für angemessen halten mir näher erläutern könnten.

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OnkelSchorsch  11.08.2016, 19:08
@Virusgetout

Ja, Säbel, also schwerer Militärsäbel oder Duellsäbel ist toll. Mach ich auch sehr, sehr gerne.

Es ist allerdings ein bisschen problematisch, eine gute und vor allem auch seriöse Übungsgruppe zu finden. Unter dem Sammelbegriff "HEMA" ist mittlerweile sehr viel versammelt, leider nicht immer nur empfehlenswerte Gruppen.

Es sind leider, leider, eine Menge Scharlatane aktiv, also Leute, die nie irgendwas wirklich gelernt haben, aber sich dennoch als Lehrer aufspielen. Sowas führt zu nichts.

Dennoch wäre meine Empfehlung, dass du dich mal in deiner Region nach HEMA-Gruppen umschaust. Die haben alle auch Websites, auf denen man dann sehen kann, was trainiert wird.

Achte bitte bei den Trainern darauf, was da zu deren Background gesagt wird. Im Zweifelsfalle frage nach. Wenn da nur sowas wie "jahrelange Erfahrung", "Kampferfahrung auf Mittelaltermärkten" oder "drei Monate Degenfechten" oder irgendwas wirres kommt, ist es fraglich, ob das Training dort Sinn hat. Wenn der Trainer oder die Trainerin aber Sportlehrer ist, Fechtlehrer oder -meister ADFD (bitte auf dieses Detail ADFD achten, denn irgendwie nennen kann sich jeder) oder zumindest allgemeiner Sporttrainer mit Lizenz (!), dann kannst du von seriösem Training ausgehen.

Es gibt auch Schwerttrainer, die vom Budosport herkommen und meinen, ihre Budoerfahrungen auf Schwertkampf übertragen zu können. Auch das ist ohne viel Sinn. Ich betreibe auch Budosport, als Ergänzung zum Blankwaffenkampf - und die Erfahrungen sind nur schwer übertragbar, insbesondere ist ein Dangrad in Jiujitsu, AIkido oder sowas absolut nicht ausreichend, um als Waffenlehrer seriös tätig werden zu können.

Langer Rede kurzer Sinn - schau dich mal nach HEMA-Gruppen in deiner Umgebung um. Wenn es keine gibt, schau ersatzweise nach Kendoclubs.

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Also ich bin Kendoka und lege dir Kendo ans herz ;) 

Kendo ist aber eher Ein Wettkampf"sport" geworden bedeutet nicht das jeder Kendoka auch ein wettkämpfer ist Es gibt Menschen die trainieren nur so weil sie die Kultur Japans mögen oder einfach Samurai toll finden und es gibt leute die Gewinnen möchten  ich bin ein Mix aus beidem tendiere aber eher zu wettkampf aber was ich dir Sagen kann ist das jeder "Schwertkampfsport" sehr anstrengend ist und viel zeit Benötigt bis du in die Rüstung ( bogu ) kommst dauert es von dojo zu dojo  ca. 1 jahr 

Im Kendo gibt es auch Grade Die Kyu-grade (Schülerstufen) und Dan-grade ( Lehrer (Meister) stufen) 

vom 6. Kyu bis zum 1.Kyu

und vom 1.Dan bis zum 8.Dan 

Kendo ist etwas fürs ganze leben 

lg

Es gibt noch das historische Fechten, eine aufkommende Sportart, die viele historische/mittelalterliche Waffengattungen einschließt. Z.B. Langes Schwert (am häufigsten) , Langes Messer, Rapier, Schwert und Buckler...

Fechten: mit Florett, Degen oder Säbel.

HEMA (Historical European Martial Arts) beschäftigt sich mit den tatsächlich im Mittelalter praktizierten Kampfstilen. Dabei natürlich auch verschiedenste Schwertkampfarten.

Verschiedene japanische Lehren, wie Kenjutsu, Kendô usw.

Verschiedene koreanische Lehren