Weihnachten zu den Schwiegereltern - wenn die Schwiegermutter kein nein versteht und der Mann Angst hat seine Mutter zu enttäuschen?
Ich (27) und mein Partner haben uns die letzten Weihnachtsfeiern immer aufgeteilt. Situation: Seine Eltern feiern immer bereits am Heiligabend gegen 14 Uhr. Meine gehen um 17 Uhr in die Kirche, danach dann die Bescherung & das Abendmahl. Bisher waren wir immer bei seinen Eltern für zwei Stunden & sind dann weiter zu meinen. Was mir jedoch zu stressig ist, man sitzt einfach nicht gemütlich am Mittagstisch, wenn man weiß man muss in zwei Stunden weiter. Außerdem sind wir am 25. immer bei seiner Oma (mit den gleichen Leuten). Meine Familie fährt am 25. weiter zu der restlichen Verwandtschaft (300 km entfernt) worauf ich sowieso schon verzichte!
Ich würde gern in Zukunft den Heiligabend mit meiner Familie feiern, ganz einfach weil für mich der Gang in die Kirche dazugehört! In seiner Familie geht nur die Oma und die Mutter in die Kirche (ich verstehe mich super mit Ihnen) jedoch bin ich katholisch und sie evangelisch, an sich ja kein Problem. Aber warum soll ich mit seiner Mutter und Oma in die Kirche wenn er zu Hause sitzt (mit Schwester, Schwager und Vater), dann gehe ich lieber mit meiner Familie (Geschwistern, Eltern, Oma) in die Kirche meiner Konfession. Zudem habe ich noch jüngere Geschwister (13 und 17 Jahre alt) & da ist es noch wichtig zusammen und traditionell zu feiern (Kirche, Bescherung, Essen), sowie die große Schwester dabei zu haben. Zudem kommt, dass ich mich mit seiner Schwester (30) nicht verstehe & ich mir die Feiertage nicht schon ab dem 24. kaputt machen möchte!
Er kann seiner Mutter aber einfach nicht sagen, dass wir erst am 25. zu ihnen können. Er hat einfach angst sie zu verletzen. Sie hat uns am liebsten durchgehend bei sich, dass wir auch unser Leben haben versteht sie nicht & nimmt uns jede Absage böse (sind neulich umgezogen und dass wir zwei Wochen keine Zeit hatten sie zu besuchen, konnte sie auch nicht verstehen). Aber dass sie selber immer alle Feiertage mit ihrer Mutter & nie mit der Schwiegermutter feiert mit Ihren Schwestern und Cousinen & nicht mit dem Bruder des Mannes – dass ist okay.
Zurück zum Heiligabend - mein Partner möchte sich in Zukunft weiterhin teilen. Aber weshalb sollen wir uns am 24. stressen, wenn wir am 25. eh wieder mit seiner Familie sind. Meine Familie zu bitten, dass sie nicht wegfahren weil meine Schwiegermama sonst beleidigt ist, finde ich auch blöd! Es ist schon traurig, dass ich nicht mehr mitfahre, aber dass versteht meine Familie & stecken hier bereits weg.
Nicht falsch verstehen, ich bin (außer mit meiner Schwägerin) super zufrieden mit meiner Schwiegerfamilie, es mischt sich auch nie jemand in unseren Belangen ein. Jedoch diese ständige Rücksicht, dass niemand beleidigt wird – das nervt! Meine Familie versteht es ja auch & lässt uns unser Leben leben & verstehen wenn wir viel zu tun haben oder Zeit für uns selber brauchen. Seine möchte, dass wir am liebsten jede Woche zum essen kommen (wären beide Eltern so, hätten wir am Wochenende nie Zeit für uns).
4 Antworten
Mein Partner hat sich früher immer angepasst, seine Familie kennt einfach kein nein von ihm. Bei seiner Schwester wird alles akzeptiert (Launen, absagen, fehlende Unterstützung) bei ihm jedoch nicht. Er wollte und will es immer allen - vorallem seiner Mutter recht machen. Ihr etwas abzuschlagen oder neue Veränderungsideen vorzuschlagen sind für ihn undenkbar. Jedoch möchte ich gerne traditionell feiern.. und das fehlt mir hier. Ich will nicht dass die Mutter böse auf mich ist, aber einfach essen können wir immer bei ihr...
Erinnert mich sehr an meine Familie. Wir hatten auch Jahr für Jahr die Tradition, dass Silvester gemeinsam bei meiner Tante gefeiert wird. Wenn man das nicht wollte, so hatte man halt mit Freunden zu feiern, ohne Familie. Eine andere Alternative gab es nicht.
Das hing mir irgendwann so zum Hals raus, dass ich einfach mal gemeint habe ''Wie wärs, wenn wir dieses Jahr mal was anderes probieren?'' Betonung lag auf ''dieses'', um die Herrschaften nicht zu sehr zu erschrecken. Natürlich ware meine Tante alles andere als begeistert (sogar recht wütend), aber solche Feiertage sind ebenso für einen selbst da. Man hat schließlich auch eigene Wünsche und Vorstellungen. Wenn man es immer nur allen Leuten recht machen will, bleibt das eigene Glück auf der Strecke. Eine gute Portion Egoismus ist gesund.
Auch wenn meine Tante am Anfang beleidigt war, mittlerweile ist alles wieder gut. Ihr hat es glaube ich sogar gefallen, nicht so viel organisieren und kochen zu müssen. Und wir hatten endlich wieder ein Silvester, was in Erinnerung geblieben ist. Das Jahr darauf haben wir wieder bei meiner Tante gefeiert, dieses Jahr sind wir nochmal dran. Auf einmal gar kein großes Drama mehr, man muss nur hinter dem eigenen Entschluss stehen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Wenn du mit deiner Familie Weihnachten verbringen willst, dann mach das. Dein Partner kann entweder mitkommen oder zu seiner Familie fahren, wo ihr euch dann z.B. am ersten Feiertag trefft. Das ist seine Entscheidung.
Vielen Dank erstmal für die umfangreiche Antwort von dir. Weihnachten getrennt, dass würde für meinen Partner absolut nicht gehen. Deswegen möchte er sich ja aufteilen. Ich habe auch das Gefühl, dass es ihm eigentlich egal ist, ob wir Heiligabend oder am 1. Weihnachtstag bei seiner Familie sind. Das Problem ist einfach seiner Mutter eine Änderung vorzuschlagen, das anzusprechen und sie zu enttäuschen. Wie bereits erwähnt, ihm war es früher immer egal, so wie es geplant war so hat er es mitgemacht. Er war vor mir lange im Ausland, wenn er dann im Lande war lief immer alles so wie es von der Mutter und Schwester gewünscht war.
Ich will diesbezüglich keinen Streit, zumal seine Mutter letztens schon gefragt hatte ob sie irgendetwas falsch gemacht habe oder weshalb wir zwei Wochen nicht zu Besuch waren.. aber wir arbeiten unter der Woche sehr viel und haben nur das Wochenende für uns, egal wie gut wir beide uns mit unseren Eltern verstehen müssen wir nicht jede Woche bei ihnen sein, dass sieht mein Partner ebenfalls so und teilt es seiner Mutter so mit, aber da ist sie schon leicht beleidigt. Ich glaube genau das ist auch der Grund, weshalb er Weihnachten nicht ansprechen möchte.
Meine Frage wäre halt, wie bekomme ich ihn dazu sie anzusprechen.. bzw. wie können wir ihr klarmachen, dass es diesmal anders läuft? Mir liegt zwar schon viel daran, mit meiner Familie zu feiern, vorallem wegen meinen Geschwistern. Jedoch in erster Linie an der Tradition, ich würde auch zu Hause bei uns bleiben.. aber mit Kirche und Essen, Weihnachtsbaum - einfach mit richtiger Stimmung.
(Etwas ärgert es mich auch, dass er bei meiner Fam. alles mit macht, auch den Kirchengang - bei seiner nicht, da gibt es Mittagessen (wie an einem Geburtstag) und dann sitzen alle vor der Glotze - super, Heiligabend ist für mich was anderes...)
Nun ich verstehe nicht ganz, warum es ein Problem ist, sich am 24. bei den Schwiegereltern für 2h auf Weihnachten einzustimmen.
Genau so wenig kann ich verstehen, warum die Schwiegereltern darauf bestehen, wenn ihr am 25. zusammen feiert.
Wir haben uns über viele Jahre mit Freunden vor der Familienfeier bei uns getroffen, das war immer sehr schön und gemütlich so Weihnachten einzuläuten. Eigentlich bin ich sehr traurig, dass es nicht mehr so ist.
An Weihnachten stellt man fest, ob man erwachsen ist.!
Nichts unbekanntes, jedoch sind es oft die Eltern die dies nicht sind und oft nicht akzeptieren bzw. verstehen, dass ihre Kinder ein eigenes Leben führen. Und ein "Nein" nichts gegen sie, sondern eine Entscheidung für einen selber ist. - "Erwachsen sind wir, wenn wir abgelöst sind von unseren Eltern und trotzdem Kontakt mit ihnen haben können." - erklärt ihnen das mal ;)