Weihnachten ist nicht mehr das was es mal war?

9 Antworten

Das liegt am Alter. Dass Weihnachten für Kinder so magisch ist, liegt meiner Meinung auch zu einem großen Teil daran, dass Erwachsene ihr bestes geben, um es für Kinder magisch zu machen. Und irgendwann steht man dann auf der anderen Seite. Dann gehört man zu denen, die Weihnachten erst magisch machen müssen, bevor es das ist.

Je nach dem, wie man Weihnachten feiert. Sieht man darin die Geburt Jesus, ist es immer wieder ein Freudenfest, ganz gleich, wie alt man ist. Kennst du den Trickfilm Polarexpress? Dieser Tage war ich im Tedi. Dort liegen ähnliche Glöckchen, wie sie der kleine Junge geschenkt bekam. Ich habe mich erwischt, wie ich sie an meinem Ohr geschüttelt habe und tatsächlich hörte ich ganz sanft das Glöckchen bimmeln - es war eingepackt. Ach so, ich habe schon Enkel - aber selbst im Alter ist der Zauber der Weihnacht geblieben. Ganz innig wird es mir dann bei der Christmette sein, wenn die Lichter erlöschen und die Gemeinde gemeinsam im Kerzenschein „Stille Nacht“ singt. Ein kurzer Augenblick, denn dann holt einen der Alltag zurück … aber diesen besonderen Moment, den spüre ich immer wieder.

...als kind war weihnachten... / ...liegt es an meinem alter?

Du gibst dir die Antwort praktisch selbst. Ja es liegt am Alter. Ein Kind sieht Weihnachten durch die rosarote Brille. Es ist ein verzauberter Tag und der Weihnachtsmann bringt die Geschenke. Alle Kinder hoffen das dieser Tag besonders wird, viele Kids sind an diesem Tag sehr traurig, weil sie etwas anderes erhoffen. Zwischen dem 6. und 9. Lebensjahrwerden die Kids dann aufgeklärt, das es keinen Weihnachtsmann gibt und die Eltern diejenigen sind, welche für die Geschenke sorgen. In dieser Zeit müssen die Eltern den Grundstein für schöne Tage legen, andernfalls ist das Märchen Weihnachten ausgeträumt.

Als Erwachsener ist man für jeglichen Zauber den das Leben so bringen kann nahezu immun. Nur wenige finden schöne Stunden an Weihnachten oder anderen besonderen Tagen. Man ist froh das man vielleicht ein paar Tage frei hat. Die Kids sind vielleicht schon aus dem Haus. Man ruht sich aus vom Alltagsstress. Aber so schön wie es als Kind war, so schön wirds nimmer werden.

Es ist völlig normal, dass Weihnachten für Erwachsene nicht annähernd so schön und aufregend ist, wie für ein Kind.

Für ein Kind ist Weihnachten etwas total magisches, außergewöhnliches und seltenes. Ein Erwachsener hat Weihnachten hingegen schon dutzende male erlebt, und je älter man wird, umso schneller vergeht gefühlt die Zeit. Für einen 60-jährigen dauert ein Jahr gefühlt vielleicht so lange wie für einen 6-jährigen ein Monat (frei erfundene Werte, nur um den Unterschied zu verdeutlichen).
Wenn für ein Kind einmal im Monat Weihnachten wäre, würde da auch die Aufregung verfliegen und es schnell zu etwas normalem, alltäglichen werden.
Das gilt nicht nur für Weihnachten, sondern für alle periodisch wiederkehrenden Ereignisse, wie Urlaubsreisen etc.

Hinzu kommt dann der materielle Aspekt. Für ein Kind ist Weihnachten (neben dem Geburtstag) üblicherweise die einzige Möglichkeit, einen großen und langersehnten materiellen Wunsch erfüllt zu bekommen. Ein Erwachsener kann sich seine Wünsche (im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten natürlich) jederzeit erfüllen, nicht nur an einem Tag im Jahr. Weihnachtsgeschenke haben da eher nur noch symbolischen Charakter, es ist nichts spektakuläres, auf das man sich schon Wochen vorher freut. Für viele ist es einfach auch nur eine lästige Pflicht, dass man sich halt was schenken muss.

Geht mir ähnlich. Mit jedem Jahr wird es irgendwie weniger. Als Kind ist man halt noch von allem verzaubert, aber mit den Jahren schwindet dieser Zauber. Die Familie wird kleiner, eigene Kinder stehen im Fokus, der Alltag ist stressig und hektisch. So vergisst man oft wie bedeutungsvoll alles früher war als man noch sorgen und stressfrei war