Wehrpflicht im 3. Reich : was, wenn man untauglich war?
im Nationalsozialismus gab es eine Wehrpflicht, der sich fast niemand entziehen konnte und Kriegsdienst durfte man nicht verweigern. was geschah mit Wehrpflichtigen, die aus gesundheitlichen Gründen untauglich waren ?
13 Antworten
Ich bin Jahrgang 1924. Musste 1942 zur Musterung. War kv. Also Kriegsverwendungsfähig. Es waren fast alle kv. Es gab nur wenige, die gv (Garnisonverwendungsfähig) waren. Nv, nicht Verwendungsfähig gab es kaum. Ich habe nur einen gekannt, der nicht eingezogen worden ist.
Zum Kriegsende hin sind fast alle eingezogen worden. Mein Vater, Jahrgang 1901, wurde 1945 noch zum Volkssturm eingezogen. Da war ich aber schon im Kriegsgefangenen Lager in den USA.
Ich habe im Fernsehen auch schon Grabsteine gesehen von Mannschaftern Ü40. Je weiter der Krieg voranschritt, desto mehr trat wohl die Gewinnung von Soldaten als reines Kanonenfutter in den Vordergrund.
Ich habe Leute der Waffen SS gesehen. In der Ukraine waren sie Verantwortlich für die "verbrannte Erde", die den Vormarsch der russischen Truppen aufhalten sollte.
Als ich in der Normandie in Gefangenschaft kam, waren unter uns von der Wehrmacht auch Soldaten der Waffen SS. Wir mussten mehrfach mit erhobenen Armen an Wachmännern vorbei gehen. Die Männer der Waffen SS wurden aussortiert. Sie waren daran zu erkennen, dass sie die Erkennungsnummer unter dem Arm eintätowiert hatten. Bei den Wehrmacht Soldaten befand sie sich auf der Erkennungsmarke, die wir am Band um den Hals trugen.
Untaugliche gab es auch da, allerdings nicht - wie Heute - wegen "Kleinigkeiten" wie Wirbelsäulenprobleme.
Gab auch Männer die sich selbst ein paar Finger abhackten damit ihnen die Verwendung als Kanonenfutter erspart blieb.
Dann wurden sie nicht eingezogen. Mein Großvater war, obwohl 1939 unter 40 Jahren, auch nicht bei den Soldaten. Er hatte das Glück Ingenieur bei Ford zu sein und galt als wehrwirtschaftlich wichtig. Er war nicht mal beim Volkssturm.
Das war aber wohl eine UK Stellung. Wobei immer weniger Stellen UK wurden und am Ende fast jeder gezogen wurde, entweder noch zur Wehrmacht oder zum Volkssturm.
https://www.sueddeutsche.de/politik/nationalsozialismus-kz-stutthof-1.4645184-0
Mit 17 Jahren wurde er zur Wehrmacht eingezogen und als untauglich befunden.
Was aus diesem Urteil letztlich wurde, nach 75 Jahren lag seine Akte auf den Tisch.
Nichts, kein kriegsdienst aber andere dienste die im 3. Reich von nützen waren, evtl innendienst.
Als dem reich die soldaten ausgingen, war die tauglichkeit sowieso nicht mehr vorhanden und es wurden alle an die feont geschickt und im kampf eingesetzt unter anderem auch kinder und alte Männer (volkssturm)
ich hätte eine frage was war mit waffen ss leuten an der front haben sie welche gesehen und wurden die auch in kriegs gefangene lager gesteckt