Wegen Schwangerschaft zusammenziehen? Wer hat Erfahrung?

11 Antworten

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Eigentlich hatten mein Freund und ich damals sowie so vor zusammenzuziehen. Als ich ein Jahr früher als geplant schwanger wurde, haben sich unsere Pläne halt nur etwas schneller umgesetzt.

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Er lebte und arbeitete in Bayern, während ich mich in Nordrhein-Westfalen befand. Bis dahin führten wir eine Wochenendbeziehung, was sich aber wie gesagt, sowie so ändern sollte.

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Die Nachricht der Schwangerschaft war für uns erstmal ein Schock. Wir waren knapp ein Jahr zusammen und fragten uns, ob wir das alles auch richtig meistern könnten. Schnell wurden unsere Ängste und Bedenken jedoch von Glücksgefühlen und Vorfreude auf das neue Leben übertrumpft!

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Da mein Freund Berufssoldat ist, konnte er sich aufgrund meiner Schwangerschaft schnell versetzen lassen. Eine Wohnung war auch schnell gefunden.

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Unser Sohn wird nächsten Monat ein Jahr und Mitte November werden mein Freund und ich heiraten. Sogar ein zweites Kind ist bereits in Planung.

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Weder mein Freund, noch ich haben je etwas bereut - Im Gegenteil! Unser Leben hat sich sehr positiv entwickelt und auch der Stress einer Wochenendbeziehung ist kein Thema mehr. Das wir zusammengezogen sind, war die richtige Entscheidung!

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Vielleicht mag meine Einstellung in der heutigen Zeit etwas altmodisch sein?! Aber ich finde, dass eine Familie, sprich Eltern und Kind, unter ein Dach gehören. Natürlich lassen berufliche Gründe, wie in Eurem Fall, dass nicht immer zu. Ihr solltet für Euch persönlich also die Vor- und Nachteile abwiegen.

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Es gibt einige Familien, die wegen dem Beruf nur am Wochenende zusammen sein können. Natürlich ist auch das eine Angelegenheit, die man gerade wegen des kommenden Kindes finanziell nachrechnen muss: Man hat die doppelte Mietbelastung und hohe Benzinkosten. Hinzu kommt die stressige Hin- und Herfahrerei und das Du unter Woche mit dem Kind völlig auf Dich allein gestellt bist.


raKaethe 
Beitragsersteller
 13.10.2010, 07:41

Zusammenziehen haben wir ja auch schon des Öfteren besprochen und war auch geplant. Kommt nun etwas schneller. Er denkt eben, dass er kein guter Vater wäre, weil er sich bisher dagegen streubt und denkt, dass sich an seiner Ansicht nichts ändern wird. "Schlechter" Vater aber nur in dem Sinne, dass er nicht mit ganzem Herzen dabei ist. Wahrscheinlich muss er den krümel nächste Woche erst einmal auf dem Ultraschal sehen. Aber es ist gut zu hören, dass es bei euch geklappt hat. ;O)

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BRINCHEN82  13.10.2010, 07:55
@raKaethe

Seine Einstellung wird sich noch ändern, wenn das Kind erstmal da ist :) Alles Gute für Eure kleine Familie!

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raKaethe 
Beitragsersteller
 07.02.2011, 11:03
@BRINCHEN82

Im Übrigen - einige Zeit ist vergangen und mein Bauch wächst. Wir haben uns gemeinsam für den Wurm entschieden und ziehen im April auch zusammen und wir freuen uns riesig auf die gemeinsame Zukunft. Alles hat sich Stück für Stück geklärt und mein Freund ist zur Feindiagnostik rumgesprungen wie ein Flummi weil er sich so gefreut hat. Wir sind jetzt ganz stolze werdende Eltern. :-)

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Erst einmal einen herzlichen Glückwunsch an Dich!

Überstürzt nichts.

Zwei meiner Bekannten befinden sich in einer ähnlichen Situation. Die eine Partei hat sich entschieden an einen, für beide völlig neuen (ländlichen) Ort zu ziehen (heute war der Umzug!), was beiderseitige Bekannte, so auch ich sehr skeptisch sehen, da Er wie Sie ausgesprochene Freigeister sind, welche lange allein gelebt haben, bisher sehr mobil und unabhängig waren und aufgrund dessen über einen sehr großen Freundeskreis verfügen. Erste massive Probleme machen sich bereits jetzt bemerkbar.

Die andere Partei ist grundsätzlich familiärer (weder Sie noch Er waren/ sind Hans-Dampf-in-allen-Gassen). Beide haben von jeher ein eher in sich geschlossenes Umfeld, sind beide nicht so umtriebig und gemeinsames Wohnen (tlw. durch WG) war/ ist für sie die Regel. Die Sache funktioniert bisher sehr gut.

Stress und Probleme sind in so einer Situation unvermeidlich. Aber außer den allgemeinen Umständ(-lichkeit-)en solltet ihr in jedem Falle eure Persönlichkeiten, bisherige Lebensgewohnheiten und Zukunftsvorstellungen unabhängig vom Kind betrachten. Nur so könnt ihr entscheiden, inwiefern und welcher Art die Kompromisse sein werden, die ihr eingehen müsst.

Ich widerspreche dem ewig zitierten Allgemeinplatz vom Wohle des Kindes, denn das ist nur gewährleistet, wenn ihr in erster Linie ganz genau erfasst, was jeweils eure unerlässlichen Bedürfnisse sind.

Wenn ihr zusammenzieht, versucht mindestens 3 Grundvoraussetzungen zu erfüllen:

Mindestens ein Ansprechpartner/ guter Freund in angemessener Reichweite, möglichst ein Partner sollte mit dem Ort vertraut sein und für beide sollten sich Arbeitsmöglichkeiten nicht als allzu schwierig erweisen.

Viel Glück, der Flunsch.

Wenn ihr jeweils der richtige Partner für euch seid und ihr euch wirklich liebt, dann schafft ihr das auch! Es gibt nichts Schöneres als sich gemeinsam um ein Kind zu kümmern. Dein Partner würde durch die Entfernung gar nicht mitbekommen, was es mit einem Kind auf sich hat. Er verpasst die Möglichkeit von Anfang an richtig Vater zu sein. Abgesehen davon kann ich mir gut vorstellen, daß ihr euch unterschieldich entwickeln werdet. Sein Leben würde bleiben wie gehabt und du wächst in deine Mutterrolle. Denn wer kann schon auf Entfernung so in eine Vaterrolle hineinwachsen, wie vor Ort?! Gönnt euch die gemeinsame Erfahrung.. es ist schön!

Abgesehen davon, wer gibt vor, was der richtige Weg ist! Ich kenne jemanden, der vor dem ersten Zusammenziehen geheiratet hat, dann kam das Kind und dann erst sind sie zusammengezogen.. gehts noch chaotischer? Und das hat geklappt.. Wo Liebe ist, ist auch ein Weg ;-) Viel Glück


raKaethe 
Beitragsersteller
 13.10.2010, 00:12

Danke für die tolle Antwort. Für mich wäre es ein Weg - für ihn ist es kein Weg. Er will vorher checken ob das Zusammenleben klappt. Kann ich auch verstehen aber warum muss man den normalten Weg gehen wie er in vielen Köpfen sitzt? Alles das was ich schreibe, haben wir besprochen aber für ihn ist alles scheiße. Er meint, wir sind ein Team und schaffen das zusammen - auf der anderen Seite, fühl ich mich trotzdem allein gelassen.

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Pilaris  13.10.2010, 00:20
@raKaethe

Kann dich gut verstehen! Ich denke der gute Mann hat Angst und mag das nicht zugeben. Vielleicht stellt er sich das Familienleben mit der Verantwortung zu wuchtig vor! Man wird nicht als perfekte Mutter oder perfekter Vater geboren, man wächst hinein. Ich war 21 Jahre alt, als ich mein erstes Kind bekam und weiß wovon ich spreche. Mein Partner war im gleichen Alter! Ein Team handelt auch als Team, sonst ist es keines! Sag ihm doch mal deine Ängste, und mach ihn doch mal darauf aufmerksam, daß es für ihn nicht nur Verpflichtung sondern auch Bereicherung ist! Er kann sein Kind täglich erleben.. das ist schön. Mein Partner hat es immer genossen, trotz des jungen Alters! Er wird ja nicht seiner Freiheit beraubt. Schenk ihm doch mal ein Buch über das "Vater-werden" von GU gibt es da schöne im Buchhandel. Vielleicht führt ihn das näher heran an die Vorstellung, alles gemeinsam zu durchleben. Drücke Daumen! Alles wird sich finden.. bloß keinen Kopf machen! Männer brauchen manchmal eben etwas länger ;-)

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Miesflunsch  13.10.2010, 00:34
@raKaethe

Du musst nicht leben, wie man es von einer Klischeemutter erwartet, dass ist natürlich idiotisch, wie Du selbst schon kritisiert hast. Tatsächlich wird Dir das Kind (nach der Geburt) soviel Zeit und Aufmerksamkeit abverlangen, dass Du selbst andere Notwendigkeiten kaum oder gar nicht erledigen kannst - ich sehe dies gerade bei zwei meiner Bekannten. In der Hinsicht wäre es natürlich wünschenswert, wenn einem ein hilfreicher Partner zur Seite steht, erzwingen kann man das nicht. Für Deinen Freund ist es wohl eher eine Kampfaufgabe - wer nachgibt, zeigt Schwäche und hat verloren - das wird sich möglicherweise erst nach der Geburt legen. Kann dann aber auch ins wirklich Negative gleiten (Unlust, Genervt sein etc.).

Sofern es Dir möglich ist, mache ihm klar, dass DU momentan die Hauptperson bist, Deine Interessen den seinen gleichwertig gegenüber stehen und das Ungeborene euch später noch genug zu tun geben wird.

Zumindest habe ich es so nach einer (langen) Weile begriffen (meine Schwester ist seit ca. einem Vierteljahr Mutter).

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Hmm, ich war zum schluß der Schwangerschaft sehr froh jm. um mich zu haben auch nachts, weil es doch alleine in der Wohnung sehr mühsam ist. Ich war aber auch sehr sehr "hüstel" korpulent. Auch danach wenn die hormonschwankungen kommen, bist Du oft mit dir selbst beschäftigt und bist froh wenn jm. um Dich und dein Kind ist. ABER nur wegen des Kindes zusammenzuziehen, nein, würde ich nicht tun. Entweder nur für diesen Zeitraum einzeihen, oder dort bleiben wo freunde, Eltern dir helfen können. Versuche dort zu sein WO DU dich wohlfühlst. Eine glückliche Mama macht ein glückliches Kind.

Ich würde nicht deshalb mit ihm zusammenziehen,wenn es auch so gut läuft.

Er wird ja bestimmt sehr viel da sein während der Schwangerschaft und auch wenn das Baby da ist,dann könnt ihr ja immer noch probieren ob es gut geht,ich würde aber nichts überstürzen.

Du wirst viel Ruhe brauchen.

Würde ich Mutter werden,würde ich am Anfang viel Zeit alleine mit meinem Baby verbringen wollen.

Wenn man nur zu zweit ist,ist es viel intensiver,als wenn noch ein Mann da ist.

Du wirst dich auch um ihn kümmern und es ihm Recht machen wollen,aber wie gesagt,du wirst sehr viel Ruhe brauchen.

Guck einfach mal,aber du darfst dich nicht unter Druck setzen lassen,sprich offen zu deinem Freund.

Ich wünsche dir alles Gute und gratuliere dir zu deinem Baby:)