Was wünscht man einem sterbendem?

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Ein Sterbender will nichts mehr hören, der will nur selbst sprechen, so weit er das noch kann.

Man sollte ihm die Hand halten und zuhören und zeigen, daß man bei ihm ist, das ist die beste Hilfe.


Karolus3  10.06.2009, 23:16

Ja, so ist es!

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hajottka  10.06.2009, 23:24

das habe ich anders erlebt

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heureka47  10.06.2009, 23:27

@ MarcSu und Karolus3: Woher wollt ihr wissen, daß das immer so ist?

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Ich denke, es wäre besser, für die tatsächlichen individuellen Bedürfnisse aufgeschlossen zu bleiben und das zu geben, was gebraucht wird.

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MarcSu  10.06.2009, 23:37
@heureka47

Wenn ich hier einen Rat gebe, beanspruche ich dafür nicht die allgemeine Gültigkeit, das kann wohl keiner. Aus diesem Grund halte ich den Einwand für überflüssig.

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heureka47  12.06.2009, 01:36
@MarcSu

@ MarcSu: >>Ein Sterbender will nichts mehr hören, der will nur selbst sprechen<<: Die Formulierung als allgemeine Aussage und nicht kenntlich gemacht als DEINE persönliche MEINUNG oder als (D)EINE Erfahrung könnte unerfahrene Menschen glauben lassen, es WÄRE allgemeingültig - was es aber überhaupt nicht ist. Ich habe den Eindruck, es fehlt dir etwas an dem gebotenen Verantwortungsbewußtsein.

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MarcSu  12.06.2009, 10:19
@heureka47

Auf diesen Kommentar erübrigt sich jede Antwort.

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filixart  13.06.2009, 11:46
@MarcSu

Lieber MarcSu, offensichtlich kennst Du nur diese Form der Sterbebegleitung, wenn Du überhaupt schon jemals jemanden im Sterben begleiten durftest. Leider kann man aus Deinem Kommentar nicht herauslesen ob Deiner klare Erkenntnis in diesem Punkt auf eigener Erfahrung beruht oder ob Du Dir das nur so vorstellst! Ich denke auch das Deine Formulierung nicht ganz geglückt ist. Oder magst Du uns erzählen, woher Du Deine so klare Erkenntnis hast, was ein sterbender Mensch sich so wünscht?

LG Filix

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MarcSu  13.06.2009, 11:56
@filixart

Wenn ich einen Rat gebe, dann basiert der auf Erfahrungen, Ich mußte in den letzten 6 Jahren von 5 nahen Verwandten Abschied nehmen, 1 Schwester, 12 Bruder, mein Schwiegervater, eine Schwägerin und von meiner Lieblingsnichte. Dabei hat sich das Sterben meiner Schwester über 10 Wochen lang hingezogen. Bei solchen Gelegenheiten lernt man sehr viel über das Sterben im Allgemeinen und den Abschied von nahestehenden Verwandten im Besonderen.

Zum Schluß möchte ich noch betonen, ein Rat von mir kommt nicht aus Vermutungen heraus, sondern aus Erfahrungen. Ich selbst halte von Vermutungen garnichts und lehne sie strikt ab, für mich zählen Fakten und sonst nichts.

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filixart  14.06.2009, 19:08
@MarcSu

Nun, das hört sich dann doch schon ganz anderes an oder? Du solltest Deine Ratschläge ruhig durch Deine persönlichen Erfahrungen die Du gemacht hast stützen und bekräftigen, dann weiß ein jeder woher Dein Wissen auch kommt. Gerade dann, wenn Du es als eine so klare Aussage formulierst! Meine Erfahrungen in der Sterbebegleitung sind im Gegensatz zu Deiner Aussage, sehr viel vielfältiger, ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass Deine Aussage nur eine Art der Begleitung ist und das es daneben noch unendlich viele andere Arten des Sterbeprozesses gibt. Jeder Tod ist etwas einmaliges und jeder Mensch braucht in diesen Momenten eine individuelle Betreuung, da geht nichts nach Schema F. Deine allgemeine Aussage, das ein Mensch nichts mehr hören will, sondern nur noch sprechen, hast Du zwar so erlebt, trifft aber nicht immer zu! Auch gibt es sehr viele Menschen die es sehr viel schwerer haben von uns zugehen, wenn man sie im Sterben berührt. Ganz im Gegenteil, sie wehren sich gegen diese Berührungen und werden unruhig darüber, weil man sie quasi am "gehen" hindert und sich der Tod noch Stunden und Tage hinauszieht. So kann es geschehen, das der Tod erst dann eintritt /eintreten kann, wenn dieser Sterbende allein für sich ist! Es braucht sehr viel Gelassenheit, Geduld und Einfühlungsvermögen, aber auch eigene Größe um den Tod mit Liebe zu begegnen! In unserer Gesellschaft ist der Tod noch immer ein Tabuthema, nur die wenigsten lassen sich auf die Begleitung ein, wenn sie nur wüssten, dass es eine sehr bereichernde Erfahrung, gleichsam einer Geburt für sie sein kann, würden sie sich nicht so sehr vor dem Sterben fürchten.

LG Filix

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MarcSu  14.06.2009, 23:00
@filixart

Ich hätte einige Punkte zu Deinem Kommentar zu sagen, aber das Ganze artet etwas aus, denn ich bin alt genug, um zu wissen wann und wie ich Ratschläge geben kann, Erklärungen, daß ich diese nur aus meinem Erfahrensbereich gebe, habe ich auch schon genug abgegeben. Daß ich mit Deinen Ausführungen nicht einverstanden bin ändert auch nichts daran, daß für mich jetzt dieses Thema abgeschlossen ist.

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filixart  16.06.2009, 12:15
@MarcSu

Ich wäre gerne bereit mir Deine Kommentare durchzulesen, weil sie mich interessieren würden, wenn Du möchtest könntest Du Sie mir ja per Mail zukommen lassen :o), wenn nicht seis auch ok.

LG Filix

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Dekkert  16.06.2009, 16:37
@filixart

Leute! Macht ihr beide aus einer ernsten Sache wirklich einen Rechthaberstreit?

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gartenfee  16.06.2009, 20:35
@Dekkert

@dekkert: würde dir dafür gerne ein daumen hoch geben!!!

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filixart  16.06.2009, 23:05
@Dekkert

Nein, wieso? Sieh es als einen Erfahrungsaustausch, nichts weiter sonst ist es :o) Es gibt zum Thema "Sterbebegleitung" kein richtig oder falsch - also Recht haben, weil eine Sterbebegleitung individuell von dem Menschen abhängt der gerade im Sterben liegt und davon welche Bedürfnisse er in diesen Momenten hat, bzw. was er zum Sterben braucht. Diese Bedürfnisse können sehr unterschiedlich sein. Es ging hier lediglich darum, das heureka47 und ich der Meinung sind, das marcSu seine Antwort zum Thema etwas anders hätte formulieren sollen/können, damit keiner unerfahrener Leser meint es gäbe nur diese von ihm beschriebene Form der Sterbegleitung. Wir haben nicht gesagt, dass er seine Aussage falsch sei, sie trifft mit Sicherheit auf einen Teil der Sterbenden zu, aber eben nicht auf alle. Was man aber durchaus aus seiner Formulierung schließen könnte. Das hat uns gestört, wir haben uns darüber ausgetauscht, nun sind wir fertig :o)

LG Filix

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lappenbacke  24.06.2009, 13:52
@MarcSu

das muss doch total schlimm sein so viele verwante zu verlieren!!!

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Krabbeltier  02.07.2009, 18:48
@heureka47

das stimmt gewiss,das Sterbende :"noch sehr viel machen wollten....und über Sachen reden,die Sie noch dringend fertigbringen müssen......"

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tibi111  26.06.2009, 23:15

woher willst du wissen was ein sterbender denkt, vielleicht meint er das sein Leben vorbei ist und alles gesagt wurde und möchte deshalb nur noch seinen geliebten zuhören und ihnen mit ratschlägen und guten wünschen helfen

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vivalamusic1  04.07.2009, 21:58
@tibi111

also ich würde von meiner Familie oder so gerne hören dass sie mich lieben, vielleicht...

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GALLARIAOY  09.07.2009, 11:42

Es mag eine Hilfe sein. Nur, wem wird wahrlich geholfen? Es gibt auch die Faelle, dass Sterbende die Zurueckbleibenden troesten, und aufklaeren, was wahrlich sie im so genannten Jenseits erwartet, naemlich nichts, als ewiges SEIN.

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Man interessiert sich für die Bedürfnisse derjenigen, die man liebt. Wenn man also weiß, was derjenige glaubt, kann man ihn in seinem Glauben unterstützen, bestärken.

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Wenn man das nicht genau weiß, kann man ihm zumindest signalisieren, daß man ihm wohlgesonnen ist, ihm Gutes wünscht.

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Ich würde aus heutiger Sicht einem Sterbenden vermitteln, daß ICH keine Angst vor dem Sterben oder dem "Tod" habe; eventuell vermitteln, daß ich glaube, daß es ein "danach" gibt und daß es ein angenehmes danach ist.

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Wenn miteinander reden nicht mehr möglich ist, würde ich ähnliche Dinge einfach konzentriert in seine Richtung denken und ihm "gute Energie", Liebe, Kraft und Ziversicht "senden". Eventuell seine Hand halten und auch im Augenblick des Übergangs halten - zur Bekräftigung meines - freundschaftlichen - "Beistands".


Sofaschalter  10.06.2009, 23:28

Sehr schön geschrieben. DH. Einen Menschen wie dich hätte ich in meinen letzten Stunden gerne an meiner Seite.

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Panikgirl  10.06.2009, 23:35
@Sofaschalter

Da reihe ich mich auch ein. Genau das ist es, diese Hoffnung, dass es weiter geht - vielmehr diese Zuversicht vermitteln.

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Ich habe meinem Verlobten gewünscht "Reach there safely" weil das seine letzten Worte zu mir waren, bevor er ins Koma gelegt wurde! Egal wo die Toten danach sind, sie sind in unseren Herzen und in unseren Gedanken! So makaber das vielleicht auch für manchen klingen mag, ich bin froh, dass ich bis zur letzten Sekunde dabei war und seine Hand an mein Herz halten konnte! So weiß ich, dass er nicht alleine war. Und die Worte und Handlungen passieren dann einfach von allein. Ich hatte vorher noch nie jmd sterben sehen bzw. einen Leichnam gesehen, und dann auch noch mein Verlobter!! Ich hoffe, er weiß (und auch dein Opa wird es wissen), dass wir das Beste versucht haben ;) Viel Kraft wünsch ich dir!

Als die Mutti von meinem Freund im sterben lag, waren wir da und haben sie gestreichelt und geküßt und ihre Hand gehalten. Sie hat dabei so friedlich gelächelt, sie hat gemerkt das wir da waren. Das war für sie glaube ich das wichtigste, das sie nicht alleine war. Man kann da keinen allgemeinen Rat geben. Es kommt imer auf die Situation an, auf den Menschen, das Verhältnis was man zu ihm hatte. Es ergibt sich von ganz alleine wie man reagiert, was man sagt oder tut....

Einem Sterbenden kann man nur noch wuenschen, dass er/sie ganz bewusst stirbt, und erkennt, dass dies sein/ihr erstes und letztes Leben war, was er/sie durchleben konnte. Dass, was dorthin zurueckkehrt, wo es einmal herkam, kann man nichts wuenschen, weil es offensichtlich den menschlich, irdischen Tod nicht kennt. GALLARIAOY