Was wollte dieser Fremde Mann?
Eine Erzieherin hat mir mitgeteilt, dass ein fremder Mann meinen Sohn angesprochen hat und er fast mit ihm mitgegangen ist. Was wollte dieser Fremde Mann? Warum hat die Erzieherin nichts unternommen und es mir spät mitgeteilt bzw. Informiert?
8 Antworten
Im Grunde genommen hat die Erzieherin was unternommen, sie hat verhindert das dein Sohn mit dem Mann mitgeht so wie es ein vernünftiger Erzieher machen würde. Ist doch egal ob sie dich direkt danach informiert oder erst wenn du dein Kind abholst, hauptsache ist doch das sie darauf geachtet hat deinen Sohn nicht mitgehen zu lassen.
Aus deiner Schilderung heraus kann niemand anders für dich Rückschlüsse ziehen, was der fremde Mann von deinem Sohn wollte.
Wir können nur vermuten, dass der fremde Mann sich auf dem Gelände der Kita befand, während dein Sohn dort in Betreuung war. Ferner scheint weder dein Sohn noch die Erzieherin zu wissen, wer dieser Mann war. Das besagt aber nicht, ob der Mann sich aus einem legitimen Grund dort befand oder ob er dort "eingedrungen" war. Es sagt noch nichts darüber aus, ob er harmlos war oder ob er eine böse Absicht hatte.
Was hat dein Sohn über die Unterhaltung zwischen ihm und dem fremden Mann berichtet? Was hat der Mann gesagt, und was hat dein Sohn geantwortet? Hat der Mann versucht ihn zu überreden, mit ihm zu gehen?
Wer sagt, dass die Erzieherin nichts unternommen hat? Eine Erzieherin, die allein oder zu zweit 15 - 22 Kinder betreut, kann nicht in jeder Sekunde alle Kinder im Blick haben, z. B. wenn sie auf einem Außengelände spielen. Außerdem ist das Gelände nicht gegen das Betreten gesichert. So können ja wohl Eltern oder andere Angehörige, die ihre Kinder abholen, in die Kita kommen, ohne dass es für jeden einzelnen eine Eingangskontrolle an der Pforte gäbe.
Die Erzieherin hat dann mutmaßlich nach einer Zeitspanne (waren es wenige Sekunden oder eine Minute?) die Beobachtung gemacht, dass ein fremder Mann deinen Sohn angesprochen hat. Oder hat sie gar nichts gemerkt, und ihr Sohn hat es ihr nur im Nachhinein erzählt?
Wie hat sie dann reagiert? Hat sie dir etwas dazu gesagt? Hat sie den Mann des Geländes verwiesen? Oder hat sie einfach nur dagestanden / dagesessen und nichts zur Klärung beigetragen, sondern abgewartet, bis der Mann von selbst wieder gegangen ist?
Hättest du erwartet, dass die Erzieherin sofort nach dem "Vorfall" versucht haben sollte, dich zu kontaktieren? Hat sie das vielleicht sogar versucht, dich aber nicht erreicht?
Bevor ich noch weiter vom Hundertsten ins Tausendste spekuliere, könntest du zunächst diese Fragen beantworten.
- Es ist doch gut, dass eine Erzieherin das mitgeteilt hat. Sie hat es mitbekommen und hat es nicht nur so abgetan, sondern es auch mirgeteilt.
- Wieso kommt ein offensichtlich fremder Mann so nahe an die Kinder ran. Da liegt doch eher das Problem!
Es geht ja nicht darum die Kita zum Hochsicherheitsgebiet zu erklären, aber wenn sich offensichtlich fremde Personen auf dem Gelände befinden, so kenne ich es eben (aus frühreren Tagen) so, dass diese Personen von den Erziehern angesprochen werden, wer sie sind, was sie wollen.
Auch haben die Kinder selbst die Erzieherinnen informiert, wenn eine fremde Person auf das Gelände wollte. Das hat immer ganz gut funktioniert.
Wir wissen nicht, wie genau die Situation sich abgespielt hat und ob eine grob fahrlässige Unaufmerksamkeit des Erziehungspersonals vorgelegen hat.
Es gibt Kitas mit bis zu 500 Kindern. Da kann nicht jede Erzieherin jeden erwachsenen Menschen, der auftaucht gleich korrekt als Elternteil oder Nicht-Elternteil (Eindringling) identifizieren. Und wenn man 20 Kinder zu beaufsichtigen hat, die verstreut auf einem Gelände spielen, kann es passieren, dass man ein Kind eine Minute lang nicht im Blick hat, weil man eine Angelegenheit mit den anderen Kindern regeln muss. Diese Gelegenheit könnte der fremde Mann genutzt haben.
Ich habe Kitas in der Größe von 20 bis 40 Kindern mit 4 oder mehr Betreuungskräften im Kopf. So zumindest meine eigenen Erfahrungen. Hier war es übliche Praxis, dass "fremde", und sei es auch nur der unbekannte Onkel eines Kindes, angesprochen wurden und gebeten wurden den Grund ihres Aufenthalts zu nennen. Selbst wenn das Kind selbst sagt: "Das ist mein Onkel, meine Tante,..." die Erzieher und Betreuungskräfte (FSJler,...) fragten dennoch lieber einmal mehr als einmal zu wenig genau nach. Auch die Kinder "meldeten" eine unbekannte Person auf oder am Gelände der Kita sofort den Betreuungspersonen. Das klappte immer sehr, sehr gut. Allerdings muss ich einräumen, dass es hier um einen Kindergarten handelte. Kitas mit 500 Kindern kenne ich gar nicht und btw dort würde ich mein Kind auch ungerne lassen. Es wäre mir zu anonym.
Das musst du in der Kita erfragen.
Es gibt Regeln für das Bringen und Abholen von Kindern, Bezugspersonen werden im Betreuungsvertrag festgelegt etc. . Wenn die Kita das nicht einhält, dann steht sie nicht zu ihrem Vertrag, was du anfechten kannst.
Niemand hat den Sohn mit jemandem mitgehen lassen. Er ist auf dem Gelände der Kita geblieben.
Meinst du denn, die Kita hätte vereinbarte Regeln nicht eingehalten? Natürlich könnte man dagegen vorgehen, wenn die Kita das eigene Kind einem fremden Menschen mitgibt. Aber das ist nicht geschehen. Es hat keine Vertragsbruchaktivität stattgefunden.
Es ist lediglich einem unbekannten Mann gelungen, auf das Gelände der Kita zu kommen. Das ist kaum zu verhindern, weil es keine durchgehenden personalisierten Eingangskontrollen oder -mechanismen gibt. Möchtest du, dass alle Personen, die das Grundstück betreten wollen, klingeln müssen und entweder von einer Erzieherin eingelassen werden müssen (das wären dann mehrere Hundert Vorgänge pro Tag, was die Erziehungsarbeit immer unterbrechen würde), oder dass es einen extra eingestellten Pförtner gibt, der sich nur darum kümmert und natürlich mehrere 1000 € monatliche Kosten verursacht?
Ja es ist normal das die Kita Tür verschlossen ist, so das keine fremden Personen das Gelände betreten können (und auch die Kinder nicht einfach raus laufen können). Und ja, zusätzlich sitzt bei uns z.B. auch immer jemand am Empfang, öffnet die Tür (elektronisch per Türdrücker), trägt ein wer rein und raus geht etc. . Das ist keine extra Person, sondern die Person macht in der Zeit Officetätigkeiten, Verwaltung, Dinge welche eh gemacht werden müssen.
Je nach Architektonik gibt es unterschiedliche Lösungen. Bei der Kita meiner Kinder befand sich die Pforte draußen, ca. 15 m vor der Eingangstür und es gab keine Möglichkeit, dass jemand vom "Empfang" (den es nicht gab) aus die Pforte hätte einsehen können, es sei denn, es wäre eine Kamera installiert worden. Dann bräuchte man auch noch eine Gegensprechanlage.
Außerdem gab es wohl kein Personal, dass über die ganze Öffnungszeit hin mit Verwaltungsarbeit beschäftigt gewesen wäre. Der Frühdienst begann um 6 h. Da gab es nur zwei Erzieherinnen im Gebäude, die sich um die früh gebrachten Kinder kümmerten. Eine zusätzliche Pfortenkontrolle wäre nicht möglich gewesen.
Vielleicht wollte er ihm n richtigen Hasen zeigen.
Was der Mann wirklich wollte, weiß außer dem Mann niemand.
Rumraten wird da nicht helfen.
Was deine Kommunikation zwischen dir und der Erzieherin angeht, solltet ihr euch vielleicht mal unterhalten. Darüber was du dir in der Situation gewünscht hättest, was sie machen darf, usw.
Ansonsten müsste man die Eingangspforte der Kita mit einer Codenummer sichern, die nur den Eltern der Kitakinder und anderen befugten Personen mitgeteilt wird. Und in einem solchen Fall könnte immer noch ein fremder Mann diese Nummer ausspähen.
Dass man eine individuelle persönliche Einlasskontrolle für jeden Hereinkommenden durchführt, wäre personell nicht zu leisten. Und man kann auch nicht 100 Schlüssel an abholberechtigte Personen austeilen.
Schließlich kann ein fremder Mann auch noch zusammen mit einem abholberechtigten Elternteil durch die Pforte gehen, indem er so tut, als sei er ein Vater eines Kitakindes.