Hallo, ich habe ein kleines Dilemma.
Die Geschichte ist etwas länger und lässt mich jetzt keine Ruh.
Also: Vor einem halben Jahr habe ich (m, 22) zufällig beim Blutspenden eine Frau (22) kennengelernt.
Es war meiner Seite her Liebe auf den ersten Blick, da ich in ihren Augen nur reines Funkeln sah, als sie mich immer wieder ansah (das sagten auch die Ärzte nach weiteren Spendenterminen meinerseits immer wieder und fragten nach wo sie sei). Wir unterhielten uns lange, lachten viel und vergaßen völlig die Zeit. Es kam heraus, dass sie das gleiche wie ich und im selben Semester studiere.
Zu diesem Zeitpunkt war ich noch schüchtern mit dem Umgang mit Frauen in der Offensive und traute mich nur nach der Nummer zu fragen, mit dem Vorwand mal gemeinsam zu lernen.
Die nächsten Tage trafen wir uns mal zum Lernen und dann für eine gemeinsame Abendvorlesung. Wir redeten über alles mögliche, viele persönliche Dinge, wobei sie extrem viel über sich erzählte und komplett offen und herzig im Umgang war.
Ich merkte durch die Interaktionen immer mehr, dass sie wohl viele Eigenschaften hat, die ich suche und wollte dann mehr in die Offensive (wie gesagt zu dem Zeitpunkt zu schüchtern für dies) und fragte dann per Nachricht später nach einem Treffen für Billiard (sie willigte sofort ein und hat sie noch nie gespielt...dies hat sie mir aber erst beim Treffen gesagt).
Zusätzlich sei ab hier zu erwähnen, dass wir beide Medizin studieren und der Zeitpunkt unseres Kennenlernens ein sehr zeitaufwendiger seitens der Uni war. Sie hatte extrem viele Probleme und Stress noch in einem Tages/Lern-Rhythmus zu kommen. Zusätzlich war Prüfungsphase.
Nunja...wir trafen uns, umarmten zur Begrüßung und gingen eben Billiard spielen und danach noch ne Runde spazieren. Es war ein sehr lustiger Abend und wir lachten und redeten wie immer sehr viel (also die Wellenlänge passte einfach). Ich habe aber nicht mehr Körperkontakt aufgebaut, außer die Umarmung, da ich einfach die Zeit zu sehr genoß und nichts offensives gemacht habe. Der Abschied war leider hektisch, da sie fast die Tram verpasst hatte. Ich schrieb ihr danach nur noch, ob sie gut nach Hause gekommen ist und sie reagierte sehr herzlichst darauf.
So nun fängt das Problem an...ich will mich endlich trauen, mehr in die Richtung zu gehen. Fragte halt dementsprechend nach einem Treffen und sie antwortete, dass sie durch den Stress kaum Zeit hat, aber ein Mittagessen geht sicher. Nach ein paar Tagen gingen wir eben Mittagessen und danach zum Sezierkurs. (Wie immer alles lustig und fröhlich)
Dann hätten wir beide viel zu tun und sahen uns ne Woche lang nicht. Meinerseits versuchte ich dann wieder es zu einem Treffen kommen lassen und schlug einfach nen Abendspaziergang vor, den sie zwar begrüßte und zeitfinden wollte...es kam nicht dazu.
Dann hätte ich die Idee, weil es eben schön war und ein schöner See in der Nähe ist, dass wir ein Picknick machen und ich ihr bei einem fachlichen Problem (zusätzlich kommt sie eben wie gesagt mit ihrer Zeitplanung nicht ganz zurecht), dass sie mir mal mitteilte zu helfen...ich zitiere ihre Antwort jetzt hier:
"Hey! Finds gut dass du mein Planungs-Gehirn verstehst😂
Picknicken am Hilmteich klingt für mich ein bisschen zu sehr nach einem Date und ganz ehrlich gesagt möchte ich das gerade für mich selbst nicht. (Kann auch sein, dass ich das völlig falsch verstanden habe, aber wollt’s dir nur sagen).
Aber wenn du irgendwann noch Lust hast könn ma ja wieder ein Mittagessen zusammen holen. Vielleicht beim Plasma-Spenden, i glaub das ist eh schon nach der nächsten Stress-Woche😊"
Ich Depp hab halt zugegeben, dass es auch in die Richtung gedacht gewesen wäre. Jedenfalls schrieben wir dann weiter und machten ein gemeinsames Treffen zum Mittagessen aus in paar Tagen. Dazwischen war nichts und an dem besagten Tag schrieb sie von ihr ausgehend, wo wir uns dann genau treffen (Klinikum ist halt sehr verwirrend aufgebaut).
Wir holten etwas und setzten uns in den Park...dieses Mal (also das erste Mal nach der Absage) war sie etwas "verkrampft", ich ließ aber nichts anmerken. Wir verabschiedeten uns nachher wieder wie immer. Danach war Funkstille und Ferien (sie flog direkt nach Ecuador für einige Monate). Gesamt haben wir 3 Monate nichts mehr von uns gehört.
Ich habe es einfach abgehackt, obwohl es mir wehtat, da ich einiges für sie bereits empfand.
Nun im neuen Semester wurde sie meiner Praxisgruppe zugeteilt...das heißt ich sehe sie jeden Tag für das Semester. (Jetzt flammen die Gedanken natürlich wieder auf)
Ich habe sie in den Dating Apps jetzt zufällig gesehen (vorher nie, gleich wie Insta) und ist eben single.
Meine Frage zu dem Thema ist halt, ob ich es erneut versuchen soll, da ich jetzt eine andere Einstellung zu dem Thema Frauen habe und offensiv keine Probleme mehr habe. Wie interpretiert ihr das ganze, ob sie einfach nein sagte aufgrund des extremen Stress oder weil ich zu passiv war? Hat man bei sowas noch Chancen, da wir doch auf einer Wellenlänge waren?