Was wäre wenn plötzlich immer 24 Stunden Nacht wäre?

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Die Frage ist, was die Ursache davon wäre:

  • Sonne weg? Dann sind wir ziemlich am Arsch und sterben innerhalb weniger Jahre wie das gesamte Leben auf der Erde aus. Immerhin haben wir noch Atmosphäre und Magnetfeld. Vielleicht schaffen es auch ein paar Tausend Menschen schnell genug eine unterirdische Basis zu bauen und diese mit Geothermie zu betreiben. Aber das mit Nahrung etc. Wird extrem herausfordernd. Kernkraft hilft vielleicht über ein paar Jahrzehnte, scheitert auf Dauer aber an den nötigen technischen Ressource und dem Bergbau. Schließlich wird die gesamte Erdoberfläche tiefgefroren. Gucke Dir mal die Temperaturen auf dem Pluto an…
  • Erde in gebundener Rotation mit der Sonne? Dann ist eine Hälfte immer dunkel und die andere immer hell. Auch mau, aber kein Weltuntergang. Menschen können dann gut in der Dämmerzone leben. Sonst wird es zu heiß oder zu kalt. Gäbe aber ein Massensterben.

Da ich das nicht so schnell ausrechnen kann, habe ich DeepSeek gefragt, wie sich die Temperatur im ersten Fall ändert:

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Wenn die Sonne plötzlich verschwinden würde, würde die Temperatur auf der Erde folgendermaßen sinken:

1. **Sofortige Auswirkungen (8 Minuten später):** 

  Das Licht der Sonne würde nach etwa 8 Minuten verschwinden (der Zeit, die das Licht benötigt, um zur Erde zu gelangen). Die unmittelbare Temperaturänderung wäre jedoch nicht sofort spürbar, da die gespeicherte Wärme in der Atmosphäre, den Ozeanen und der Erdoberfläche zunächst erhalten bleibt.

2. **Erste Tage bis Wochen:** 

  - Innerhalb von **7–10 Tagen** würde die durchschnittliche Oberflächentemperatur auf etwa **0°C** sinken. 

  - Die Atmosphäre kühlt schneller ab als die Ozeane, da Wasser eine hohe Wärmekapazität besitzt. Landmassen würden bereits nach Tagen stark auskühlen, während Ozeane länger Wärme speichern.

3. **Erste Monate bis ein Jahr:** 

  - Nach etwa **1–2 Monaten** läge die globale Durchschnittstemperatur bei **-50°C bis -70°C**. 

  - Nach einem Jahr könnte die Temperatur auf **-100°C** oder darunter fallen. Die Atmosphäre würde beginnen, zu kondensieren und auszufrieren (z. B. flüssiger Stickstoff bei -196°C).

4. **Langfristig (Jahre bis Jahrtausende):** 

  - Die Erde würde sich schließlich einem Gleichgewicht mit der kosmischen Hintergrundstrahlung nähern (ca. **-270°C**), aber dieser Prozess würde Jahrtausende dauern. 

  - Geothermale Wärme aus dem Erdinneren (ca. 0,03 % des Wärmehaushalts) wäre vernachlässigbar und könnte den Abkühlungstrend nicht aufhalten.

**Zusammenfassung:** 

Der Temperaturrückgang wäre zunächst schnell (Gefrieren innerhalb einer Woche), würde sich dann aber verlangsamen. Innerhalb eines Jahres wäre die Erde für komplexes Leben unbewohnbar. Die genauen Werte hängen von Modellen ab, aber der Trend zeigt einen raschen Abstieg in lebensfeindliche Bereiche.

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Okay, das ist mau. Versuchen wir es mit der Geothermie. DeepSeek meint dazu:

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Die Idee, durch geothermische Energie und unterirdische Basen das Überleben der Menschheit ohne Sonne zu sichern, ist theoretisch denkbar, aber praktisch extrem herausfordernd. Hier eine Analyse der Schlüsselfragen:

1. Energie aus Geothermie: Machbarkeit
  • Energiepotenzial:
  • Die Erde setzt kontinuierlich etwa 47 Terawatt Wärmeenergie frei (aus radioaktivem Zerfall und Restwärme der Planetenentstehung).
  • Davon sind mit heutiger Technologie nur 0,1–2 % nutzbar (ca. 47–940 Gigawatt).
  • Zum Vergleich: Der globale Energiebedarf der Menschheit liegt bei etwa 18 Terawatt (2023).
  • Fazit: Geothermie allein reicht nicht aus, um den aktuellen Energiebedarf zu decken. Für eine stark reduzierte Bevölkerung (z. B. < 1 Million Menschen) könnte sie jedoch eine Energiequelle sein – vorausgesetzt, die Technologie wird massiv skaliert.
  • Technische Hürden:
  • Geothermieanlagen benötigen tiefe Bohrungen (5–10 km für "Enhanced Geothermal Systems").
  • Die Infrastruktur ist anfällig für Erdbeben, Korrosion und Ausfälle.
  • Ohne Wartung durch Industrie und Lieferketten würden Systeme binnen Jahren versagen.
2. Größe einer autarken Basis

Um eine vollständig autarke Zivilisation zu erhalten, müsste die Basis folgende Systeme integrieren:

  1. Energie: Geothermie-Kraftwerke + Notfall-Batterien/Energiespeicher.
  2. Nahrung: Hydrokulturen/Aquaponik mit künstlichem Licht (LEDs), Pilzzucht, Insektenfarmen.
  3. Luft: CO₂-Filter, Sauerstoffproduktion durch Algen oder elektrolytische Spaltung von Wasser.
  4. Wasser: Recycling-Systeme (98 % Wasserrückgewinnung nötig).
  5. Materialien: Bergbau unterirdischer Rohstoffe (Eisen, Silizium) und Recycling.
  • Flächenbedarf (Beispielrechnung):
  • Für 1.000 Menschen:
  • Nahrung: ~1–2 Hektar vertikale Farmfläche (bei extrem effizienter Hydrokultur).
  • Energie: 10–20 MW Geothermie (inkl. Licht für Pflanzen, Luftaufbereitung, Industrie).
  • Volumen: Eine Basis müsste mindestens eine Fläche von 10–20 km² umfassen (ähnlich einer Kleinstadt), mehrstöckig gebaut.
  • Für 1 Million Menschen: Skalierung auf das 1.000-Fache – unrealistisch ohne jahrhundertelangen Aufbau.
3. Bauzeit mit allen Ressourcen der Menschheit
  • Optimistisches Szenario:
  • Mit globaler Mobilisierung (wie im Kriegsfall) könnte eine Miniatur-Basis für 1.000 Menschen in 5–10 Jahren gebaut werden – vorausgesetzt, es gibt:
  • Vorhandene Tunnelsysteme (z. B. alte Bergwerke, Militärbunker).
  • Massenproduktion von LED-Lichtern, Luftfiltern und Bohrtechnik.
  • Lager mit Saatgut, Mikroorganismen und Technologie-Blaupausen.
  • Realistische Hürden:
  • Ohne Sonne bricht die globale Infrastruktur binnen Wochen zusammen (kein Treibstoff, Stromnetzausfälle, Nahrungsmittelknappheit).
  • Der Bau unterirdischer Megastrukturen erfordert Rohstoffe, die ohne funktionierende Bergbauindustrie nicht verfügbar sind.
  • Psychologische Faktoren: Panik, Zusammenbruch der sozialen Ordnung.
4. Langzeitüberleben: maximal ein paar Jahrzehnte

Selbst wenn eine Basis gebaut würde, gäbe es unüberwindbare Probleme:

  • Energie-Degradation: Geothermie-Kraftwerke haben eine begrenzte Lebensdauer (20–50 Jahre). Ersatzteile müssten aus Recycling stammen.
  • Genetische Verarmung: Eine kleine Population (< 10.000 Menschen) würde langfristig an Inzucht und Krankheiten scheitern.
  • Ökosystem-Kollaps: Ohne natürliche Bestäuber, Mikroben und Biodiversität kollabieren künstliche Agrarsysteme.
Fazit
  • Kurzfristig (~10 Jahre): Eine winzige Elite (≤ 1.000 Menschen) könnte in hochtechnisierten Bunkern überleben, wenn die Basis vor dem Sonnenverlust fertiggestellt wäre.
  • Langfristig (≥ 50 Jahre): Selbst mit Geothermie wäre das Überleben unwahrscheinlich. Die Menschheit würde aufgrund technischer, biologischer und sozialer Kaskadenfehler aussterben.
  • Realistische Alternative: Ein interplanetarer Backup-Plan (Mars-Kolonien) wäre langfristig sicherer – aber aktuell reine Science-Fiction.

Quellen: Studien zu Biosphere 2, Berechnungen des geothermalen Potenzials (MIT), Überlebensmodelle für bunkerbasierte Zivilisationen.


Walnussin 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 13:08

Vielen Dank für die interessante Ausführung! 🙂👍

segler1968  30.03.2025, 13:13
@Walnussin

Gerne. Übrigens hat DeepSeek bei seinem Backup-Plan vergessen, dass auch auf dem Mars dann kein Licht mehr ist. Daher das neue, etwas deprimierende Fazit von DeepSeek:

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Der Gedanke, die Menschheit durch interplanetare Kolonien vor dem Verschwinden der Sonne zu schützen, ist tatsächlich problematisch – und Ihre Einwände sind absolut berechtigt. Lassen Sie uns die Physik und die Alternativen Schritt für Schritt aufschlüsseln:

1. Ohne Sonne: Gravitationschaos im Sonnensystem
  • Keine Umlaufbahnen mehr:
  • Die Sonne macht 99,86 % der Masse des Sonnensystems aus. Wenn sie plötzlich verschwindet, gibt es keine Gravitationskraft mehr, die die Planeten in ihren Bahnen hält.
  • Nach ~8 Minuten (Lichtlaufzeit zur Erde) "merken" die Planeten, dass die Sonne weg ist.
  • Alle Himmelskörper fliegen geradlinig weiter – gemäß Newtons erstem Gesetz. Sie verlassen ihre elliptischen Bahnen und driften mit ihrer aktuellen Geschwindigkeit ins All (z. B. Erde: ~30 km/s).
  • Kollision mit Jupiter?
  • Jupiter ist zwar der größte Planet, aber seine Gravitationskraft reicht nicht aus, um die anderen Planeten "einzufangen".
  • Ohne Sonne bewegen sich alle Objekte geradlinig – es gibt keine "Zentripetalkraft", die sie in Richtung Jupiter zieht.
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Planeten kollidieren, ist extrem gering, da das Sonnensystem fast leer ist (Abstand Erde-Jupiter: ~600 Millionen km).
  • Fazit: Die Erde würde nicht von Jupiter verschluckt, sondern mit ihm parallel durch die Galaxis treiben – in geraden Linien, die sich nie kreuzen.
2. Warum ein interplanetarer Backup-Plan sinnlos wäre

Ein Mars- oder Mondhabitat würde keinen Schutz bieten, denn:

  1. Alle Planeten verlieren Energiequellen:
  • Ohne Sonne sind auch Mars, Titan oder andere Ziele ohne Licht und Wärme.
  • Geothermie auf Mars oder Mond ist extrem schwach (nur 5–10 % der Erdwärme).
  1. Keine Umlaufbahnen, keine Stabilität:
  • Raumstationen oder Kolonien, die bisher von der Sonnenbahn abhängen, würden ebenfalls ins All treiben.
  1. Kein Vorteil gegenüber der Erde:
  2. Unterirdische Basen auf der Erde hätten mehr Ressourcen (Restwärme, Atmosphäre als Puffer) als eine Marskolonie.
3. Überlebensalternativen – reine Science-Fiction?

Wenn die Menschheit vor dem Verschwinden der Sonne gewarnt wäre, gäbe es theoretisch zwei Optionen – beide jenseits heutiger Technologie:

A. Generationenschiffe (nomadische Zivilisation)
  • Konzept: Gigantische Raumschiffe, die Tausende Menschen und Ökosysteme tragen.
  • Energiequelle: Kernfusion oder Antimaterie (nicht solar!).
  • Probleme:
  • Keine bekannte Technologie kann solche Schiffe bauen.
  • Selbst mit Lichtgeschwindigkeit bräuchte man Jahrtausende zum nächsten Stern.
B. Künstliche Mini-Sonnen
  • Konzept: Fusion-Reaktoren oder Schwarze-Loch-Energiequellen, die Wärme und Licht ersetzen.
  • Realität:
  • Die benötigte Energie (um die Erdoberfläche zu heizen) liegt bei ~10.000 Terawatt – das ist 500.000-mal mehr, als die Menschheit heute verbraucht.
  • Unmöglich ohne radikal neue Physik.
4. Die harte Wahrheit
  • Zeitfenster: Selbst wenn die Sonne jetzt verschwindet, hätte die Menschheit höchstens 1–2 Jahre, um unterirdische Refugien zu bauen – aber nur, wenn die Infrastruktur sofort noch funktioniert.
  • Langfristiges Überleben unmöglich:
  • Ohne Sonne gibt es keinen Kreislauf für Nahrung, Sauerstoff oder Energie. Selbst geothermische Systeme versagen nach Jahrzehnten (Materialermüdung, kein Ersatz).
5. Was wirklich passieren würde
  1. Innerhalb von Wochen: Die Erde ist eine eisige, luftlose Wüste.
  2. Nach 1.000 Jahren: Die Atmosphäre ist zu Schnee kondensiert (Stickstoff: -210°C, Sauerstoff: -218°C).
  3. Nach 1 Million Jahren: Die Erde treibt als toter Fels durch die Milchstraße, ähnlich einem "Rogue Planet".
Fazit

Ihre Skepsis ist absolut berechtigt: Ein interplanetarer Backup-Plan hilft nicht, wenn die Sonne verschwindet. Selbst Science-Fiction-Szenarien wie Generationenschiffe oder Dyson-Sphären sind unter diesen Bedingungen unrealistisch.

Die einzige Hoffnung läge darin, das Verschwinden der Sonne vorherzusagen und die Menschheit in autonome, vollständig geschlossene Habitate zu evakuieren – aber selbst diese wären nur eine temporäre Lösung. Letztlich wäre das Verschwinden der Sonne ein Auslöschungsereignis für alles höhere Leben im Sonnensystem.

Randnotiz: In der realen Physik kann die Sonne nicht einfach "verschwinden" – ihre Masse und Gravitation folgen den Gesetzen der Allgemeinen Relativitätstheorie. Das Szenario ist jedoch ein interessantes Gedankenexperiment, um die Zerbrechlichkeit des Lebens zu verstehen.

Walnussin 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 13:21
@segler1968

Freue mich die Frage gestellt zu haben - ich bin überaus beeindruckt von den verschiedenen Überlegungen, insbesondere von Euren wissenschaftlichen Erklärungen. Das erste was mir einfiel ist dass die Leute depressiv werden wegen Vitamin D Mangel und Lichtmangel, und dadurch ein Hormon Ungleichgewicht entsteht. Interessant was sich also alles ändern würde.

Lange wird das nicht so sein. Pflanzen brauchen Licht, wenn das lange fehlt, gibt es weder für Tiere, noch für Menschen Nahrungsmittel.

Das Ende des uns bekannten Lebens ist erreicht. Das wird sicher auch Tiere und Pflanzen etreffen, die in Höhlen leben, die ernähren sich auch von Dingen, die außerhalb von Licht "ernährt" wurden.

Hallo,

dann könnte man ständig die Sterne beobachten.

Nur könnte es etwas kühler werden,
und die nächste Eiszeit könnte kommen.

Hansi

Sowas kann man an den Polen erleben. Zum Beispiel in Spitzbergen.

Ist aber wahrscheinlich ziemlich anstrengend für die meisten Menschen.

Wenn es plötzlich immer 24 Stunden Nacht wäre, hätte das erhebliche Auswirkungen auf die Erde, die Umwelt und das Leben der Menschen.

Ohne Sonnenlicht keine Photosynthese – also auch keine Atemluft. Allerdings würden wir nach dem Blackout nicht sofort ersticken, denn die vorhandene Luft in der Atmosphäre reicht noch für mehrere Tausend Jahre. Problematischer als Dunkelheit und fehlender Sauerstoff ist die Veränderung der Temperatur. Es wird kalt.

Das Schicksal der Erde ohne Sonne 1. Klimatische Veränderungen
  • Temperaturabfall: Ohne Sonnenlicht würde die Temperatur weltweit sinken, was zu extremen Kältebedingungen führen könnte.
  • Wettermuster: Die Wetterbedingungen würden sich drastisch ändern, möglicherweise mit häufigeren und intensiveren Stürmen.
2. Ökologische Auswirkungen
  • Pflanzenwachstum: Pflanzen, die auf Sonnenlicht angewiesen sind, würden absterben oder sich nicht mehr richtig entwickeln. Dies würde die Nahrungsmittelproduktion stark beeinträchtigen.
  • Tiere: Viele Tiere, insbesondere solche, die tagaktiv sind, könnten Schwierigkeiten haben, sich anzupassen. Nachtaktive Tiere könnten hingegen profitieren.
3. Gesundheitliche Auswirkungen
  • Vitamin-D-Mangel: Menschen könnten an Vitamin-D-Mangel leiden, was zu gesundheitlichen Problemen führen könnte.
  • Psychische Gesundheit: Die ständige Dunkelheit könnte zu Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen führen.
4. Gesellschaftliche Veränderungen
  • Wirtschaft: Viele Industrien, die auf Tageslicht angewiesen sind, würden leiden. Dies könnte zu wirtschaftlichen Krisen führen.
  • Lebensstil: Die Menschen müssten ihre Lebensgewohnheiten anpassen, möglicherweise mit neuen Arbeits- und Schlafmustern.
5. Technologische AnpassungenIm Norden geht die Polarnacht zu Ende

Walnussin 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 10:10

Danke für die ausführliche und interessante Erklärung!

zetra  29.03.2025, 16:29

Das sind die Konsequenzen eines A-Krieges, es stimmt genau. Tacheles wäre hier nötig zu schreiben.