Was unterscheidet die Glücksspielsucht von anderen Möglichkeiten, Geld aus dem Fenster zu werfen?
Jemand, der für eine Firma in der Glücksspielbranche tätig ist, sagte zu mir einmal:
"Manche Menschen stecken all ihr Geld zum Beispiel ins Autotuning. Das, was sie davon haben ist ein tolles Auto. Sie sind süchtig danach, es weiter zu verbessern.
Andere Menschen investieren ihr Geld in Glücksspiel. Es macht ihnen Freude, zu spielen. Sie haben davon den Nervenkitzel und die Aussicht auf einen Gewinn, der zu einem gewissen Prozentsatz garantiert wird."
Was sagt ihr zu dieser Ansicht?
Seht ihr dennoch einen Unterschied zwischen diesen beiden Leidenschaften?
Was ist an der Glücksspielsucht schlimmer als an der Autotuningsucht?
4 Antworten
Wenn jemand spielt, ohne süchtig zu sein, kann man das so sehen: Man bekommt gegen Bezahlung eine Unterhaltung, bei der man Nervenkitzel erlebt - so wie z.B. bei einem Fahrgeschäft auf dem Volksfest. Allerdings ändert sich die Lage, wenn man süchtig ist. Dann kann man nämlich - anders als beim Volksfest oder beim Auto-Tuning - nicht mehr frei entscheiden, ob man sein Geld dafür ausgeben will oder nicht. Eine Sucht ist nämlich die Erkrankung (nicht die Schwäche!) des Willens an einem einzigen Punkt. D.h. dass der Wille deinem einfach nicht mehr gehorcht. Das ist beim Auto-Tuning vermutlich nicht der Fall. Also ist es falsch, an dieser Stelle von “Sucht” zu sprechen, und der Vergleich hinkt!
Ich denke, der Autotuner hört auf, wenn die Nachteile gegenüber den Vorteilen (z.B. Spaß) überwiegen. Das kann ein süchtiger Mensch nicht.
Ist halt die Frage, ob er wirklich aufhört oder spart für das nächste Tuningprojekt.
Das kann er ja machen, wenn er Freude daran hat. Aber er schädigt sich dadurch nicht. Das ist der Unterschied zur Sucht, bei der negative Auswirkungen auf andere, wichtige Lebensbereiche in Kauf genommen werden.
Ich würde sagen: das macht es nicht besser. Ne Wirkliche sucht ist eben immer ein Problem. Seis nun das der Mensch sein geld in einer Kaufsucht verpulvert. Oder eben beim autotuning. Oder sich die kante gibt.
Wenn es ein Suchtproblem ist. hat es immer massive nachteile auf das leben. Meist gepaart auch mit finanziellen problemen.
Der typ in der glückspielbranche verschweigt hier aber etwas. Casinos und co. Sind bewusst so entwickelt das Menschen möglichst lange darin bleiben und möglichst viel geld da lassen.
z.b. wirst du in einem Casino keine uhren finden. Damit die leute eher die zeit vergessen. Die gänge , das ganze layout ist so gemacht das man möglichst an vielen angeboten vorbei kommt. Und animiert zum spielen wird. Und auch es sich möglichst gemütlich machen kann. Da gibts etliche videos darüber welche tricks die casinos anwenden.
Die Jetons selbst kann man sogar auch als beispiel heranziehen. Dadurch das sie jetzt kein gewöhnliches geld sind. neigt man dazu diese auch nicht als solche zu sehen.
Das alles hast du jetzt beim autotuning aber auch bei etlichen anderen sachen in der hinsicht nicht.
Und das macht am ende einen unterschied zwischen den sachen das man diese nicht per se gleichwertig betrachten kann.
Es die Hoffnung auf immer und der Spass beim spielen wie das scolon auf TikTok oder jutub Shorts der unterschied ist einfach das eine Geld kostet und das andere zeit
Irgendwie hinkt der Vergleich. Manchmal ist <spielen> eine Entspannung, aber es kann zur Sucht werden.
Wer sein Auto <auftunt> oder nur <schraubt>, der schafft Werte. Und die Leidenschaft dafür ist keine Sucht, sondern eher ein <Bazillus>.
Bei einer Sucht dominiert die Leidenschaft die Menschen, die bedauerlicherweise die Kontrolle verloren haben.
Hmm, also ist viel Geld ausgeben in Ordnung, solange man dabei Werte schafft?
Guter Punkt. Man könnte das Auto verkaufen. Dann hätte man nicht so viel Verlust gemacht.
Dennoch kann es passieren, dass diese Leidenschaft den Menschen dominiert und dieser nicht mehr aufhören kann / will. Es kann passieren, dass er die Kontrolle verliert.
Ja gut, ich dachte halt, dass ein Autotuner auch nicht mehr aufhören kann, also theoretisch schon, aber wieso sollte er, wenn es ihm doch so viel Spaß macht.