Was tun, wenn man viel qualifizierter ist als viel älterer Kollege aber in der Position und Gehalt viel niedriger eingestuft ist, weil man viel jünger ist?
10 Antworten
Ist die höhere Qualifizierung für deine Tätigkeit notwendig oder Voraussetzung? Wenn nicht, ist das kein Vorteil, dann zählt Erfahrung mehr. Zudem werden heute neue Mitarbeiter oft schlechter bezahlt als früher, die alten kann man aber nicht zurückstufen.
Das ist übrigens ein Phänomen, das man in einigen Branchen beobachten kann, die jetzt deutlich mehr weibliche Mitarbeiter haben: Neueingestellte Männer und Frauen bekommen gleiches Gehalt, Frauen sogar etwas mehr als früher, Männer hingegen deutlich weniger: Insgesamt ist das Lohnniveau gesenken, zudem kann das Unternehmen mit der gleichen Bezahlung für Männer und Frauen in der Öffentlichkeit punkten.
Komische Frage für einen ehemaligen Prokuristen mit viel Berufserfahrung.
Als solcher solltest Du eigentlich ein wenig Ahnung vom Arbeitsleben haben und wissen, dass man nicht für die eigene Qualifikation bezahlt wird, sondern dafür was man macht.
Und das man nicht sofort in der Chefetage einsteigt und das man auf den unteren Stufen der Karriereleiter nun einmal normalerweise weniger bekommt, also auf den oberen Stufen der Karriereleiter.
So ist das Leben.
Im echten Berufsleben zeigt sich aber auch immer wieder, dass die Selbstwahrnehmung bezüglich der persönlichen Eignung für eine bestimmte Stelle nicht immer der Realität oder dem Anforderungsprofil der Personalentscheider entspricht.
Denn es kommt, insbesondere in Führungspositionen, selten auf eine bestimmte Fachkompetenz an, sondern viel mehr auch auf „Sozial Skills“, Berufserfahrung etc.
Das passiert i.d.R. nicht nach dem Alter, sondern der Berufserfahrung, der Firmenzugehörigkeit etc. Und natürlich gitb es große Sprünge meist bei AG Wechsel.
Generell aber auch ein schweres Thema. Ich halte mich z.B. für deutlich fitter in vielen Bereichen als einige alte Hasen hier. Das liegt nicht daran, dass ich ein Genie bin oder sie dumm, sondern weil ich für meine Arbeit brenne, gut sein möchte, mich privat weiterbilde etc.
Ich weiß aber gar nicht, ob das bei denen früher nicht auch so war und die so ihr Gehalt erreicht haben. Heute haben sie mit Kindern, Enkelkindern, Haus und Garten wohl in der Freizeit besseres zutun. Ggf. waren sie aber nicht anders? Haben den Laden erst dahin gebracht, wo er heute ist?
Klar wenn sich sowas ändert, dann wird das Gehalt nicht einfach reduziert, damit ist sowas nachträglich natürlich schwer zu vergleichen.
Und was tun? Um das Gehalt in größeren Sprüngen zu steigern i.d.R. den Arbeitgeber wechseln.
"Einstufung" klingt aber nach Tarif, da ist doch i.d.R. Qualifikation und Tätigkeit die Gruppe und die "Stufe" dann nur noch die Zugehörigkeit.
Nachverhandeln....
wie definierst Du "qualifiziert"? Allein vom Berufsabschluss? Auch eine langjährige Berufserfahrung kann eine Qualifikation sein, die ggfs. über einem Hochschulabschluss steht.
Es ist ja kein aktuelle Problem mehr bei dir, da du doch wohl schon viele Jahre nicht mehr arbeitest. Du kannst es jetzt ja auch nicht mehr ändern.
Es steckt eine menge Mehr hinter den Eingruppierungen der Mitarbeiter. Da früher sehr viel mehr gezahlt wurde und man dann irgendwann gemerkt hat, dass nicht mehr so viel Geld vorhanden ist, wurden Neueinstellungen nicht mehr so hoch eingruppiert. Die älteren Mitarbeiter können aber nicht runter gestuft werden. Das geht oft laut Tarifvertrag nicht.
So ist es meinem Kollegen ergangen der wesentlich qualifizierter war als ein älterer Prokurist. Da er die Beförderung nicht bekommen hat, hat er dann gekündigt und ist zu einer anderen Bank, die ihm das geboten haben was er wollte.