Was tun in der Situation?
Guten Abend allerseits,
Ich weiß nicht genau, wie ich mich aus dieser Situation befreien kann. Und zwar geht es darum, dass ich eine Beziehung Anfang des Jahres beendet habe und ohne den Kindsvater super glücklich bin. Ich bereue die Entscheidung keineswegs.
Jedoch kommt so vieles zusammen, alleinerziehend, Arbeit, Ausbildung, lernen, Haushalt usw usf. An den meisten Tagen mach ich einfach mein Ding. Früher (mit dem Kindsvater) war es auch nicht viel anders. Er war die meiste Zeit nicht da und hat sich auch um nichts gekümmert. Jetzt ist es aber so, dass ich auch zusätzlich eine Ausbildung mache und ich rotiere nur zwischen Kind bringen, arbeiten, abholen, Abendessen kochen und schlafen (unter der Woche) am Wochenende Räume ich den ganzen Samstag auf, was in der Woche liegen geblieben ist und Sonntags mache ich papierkram oder etwas für die Schule. Ich habe absolut keine Freizeit. Wenn ich "nichts" tue, bin ich krank.
Leider habe ich keine Familie oder Freunde in der Nähe und die Schwiegermutti holt nur meinen Sohn ab, wenn ich einmal im Monat bis abends auf Arbeit in einem Meeting sitzen muss.
Ich erkläre dem Kindsvater also vor ein paar Tagen, dass ich überfordert bin. (Nicht zum ersten Mal übrigens). Und heute fragte ich ihn, ob er unseren Sohn statt Samstag Mittag schon Freitag Abend abholen kann, damit ich etwas mehr Freizeit habe. Er sagt nein und das wars. Ich erkläre ihm die Situation und er sagt weiterhin nein. Wir diskutieren also und alle meine Argumente interessieren ihn null (einerseits ja nichts neues, wenn er für mich Verständnis und Mitgefühl hätte, wären wir ja nicht unbedingt auseinander gekommen). Jedenfalls bin ich einfach verzweifelt. Ich bemühe mich schon seit vielen Jahren Freundschaften aufzubauen, damit man sich auch gegenseitig unterstützen kann und Gesellschaft leisten kann, es klappt aber einfach nicht. Familie habe ich hier keine (meine Tante wohnt zwar hier, aber sie interessiert sich auch nicht wirklich für uns). Genug Geld für Putzfrau oder Babysitter habe ich nicht. Ich bin völlig auf mich allein angewiesen. Der einzige "Freund" ist mein Ex. Ich weiß nicht was ich noch tun soll. Ganz ehrlich. Ich will ja auch mehr schöne Zeit mit meinem Sohn verbringen aber das ist auch nicht wirklich möglich, weil ich immerzu nur ToDos abarbeite. Umziehen zur Familie geht nicht, weil der Kindsvater nicht zustimmt. Ich weiß nicht weiter. Und abhängig vom Kindsvater sein möchte ich absolut nicht. Hat sich ja in der Vergangenheit gezeigt, dass das nichts bringt.
Ich weiß es ist viel mimimi aber ich bin auch einfach ratlos.
2 Antworten
Es gibt durchaus vielerorts Gruppen, Angebote und Projekte von gemeinnützigen Vereinen, die sich speziell an Alleinerziehende richten! Google doch mal, ob du sowas bei dir vor Ort findest.
Diese Angebote sind genau für das gedacht, was du suchst - als Ort, wo Menschen in der gleichen Lebenssituation zusammenkommen, um Kontakte zu knüpfen, sich gegenseitig gute Tipps zu geben und zu bekommen, um mit all dem besser zurecht zu kommen, einander gegenseitig zu unterstützen und vielleicht auch manchmal einfach nur offene Ohren und Verständnis für all die vielen Emotionen von Erschöpfung bis Verzweiflung zu finden.
Ein weiteres, ebenfalls sehr weit verbreitetes Konzept für Angebote und Projekte ist dann noch das der "Leihomas und -opas". Auch das findet man vielerorts. Und es ist letztendlich genau das, was im Namen steckt - Menschen, die auf ehrenamtlicher Basis bereit sind, die Großelternrolle zu übernehmen. Also, nicht missverstehen als eine Art kostenfreier Babysitterservice ;). Aber eben durchaus ein Ansatz, wo auch wieder viel Unterstützung als positiver Nebeneffekt und natürlich enge Bindungen und Beziehungen entstehen können. Vielleicht auch ein Ansatz für dich?
Wenn du zu beidem nicht direkt was passendes fnden solltest, würde ich dir übrigens trotzdem dazu raten, dich mal an sogenannte freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe bei dir vor Ort zu wenden und dort nach Tipps für eventuell passende Projekte vor Ort zu fragen! Insbesondere die, die vielleicht auch selbst sowas wie Eltern-Kind-Gruppen, Erziehungsberatungsstellen und ähnliches anbieten. Ist - leider - auch keine Seltenheit, dass Vereine und Projekte in diesem Bereich beim SEO nicht so gut unterwegs sind und man sie dadurch über Google nicht so easy findet, obwohl sie durchaus existieren :).
Aber bau dir dein Netz, dein Dorf, deine Familie im Zweifel eben auf diese Weise, wenn die eigene Familie und der Kindsvater nichts taugen. Gibt sooo viele tolle, nette Menschen da draußen, die dazu bereit sind, da müssen es nicht unbedingt gleiche Gene sein, die eine Familie ausmachen :).
Deine Ratlosigkeit ist absolut nachvollziehbar, das ist eine Situation in der glaube ich jeder überfordert wäre! Leider ist das ja aber auch ein Teufelskreis, da du quasi keine Freizeit hast wird es auch schwer sein ein Netzwerk aufzubauen, dass dich unterstützt...
Meine Empfehlung wäre, dich ans Jugendamt zu wenden. Das hat leider ja immer einen sehr schlechten Ruf, ist aber genau für solche Fälle da. Je nachdem was du dir vorstellen kannst kannst du dort zum Beispiel Unterstützung bekommen, mit dem Vater ein Umgangsmodell mit festgelegten Tagen zu besprechen, an denen er euer Kind betreut, oder auch eine andere Unterstützung bekommen - beispielsweise eine sozialpädagogische Familienhilfe oder auch eine Haushaltshilfe. Auf jeden Fall hättest du eine Ansprechperson für genau diese Themen!
Ich wünsche dir alles Gute!