Was tun gegen extreme Zwangsgedanken?

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Eine psychologische Untersuchung, woher denn diese Zwangsgedanken kommen, wird Dir weiterhelfen können. Wichtig ist, dass Du ergebnisoffen hingehst. Heisst, wenn das Ergebnis ist die Zwangsgedanken kommen aus der Vielzahl von verwirrenden und stets mit den Qualen des Höllenfeuers bewehrten Pflichten als Muslim, dann eben auch diesen Glauben auf den Prüfstand zu stellen. Mit Vorfestlegungen wirst Du eine Therapie nicht erfolgreich abschliessen können. Medikamente sind auf Dauer nix.

Wenn du dir einbildest du betest etwas anderes an, dann hast du doch nicht wirklich das Gefühl das diese Dinger anbetungswürdig sind. Es sind doch für dich auch nur Gebrauchsgegenstände. Ein Gebet ohne das man auch das Gefühl hat, sind doch nur leere Worte und keine echte Anbetung.

Ich denke nicht das dir Psychopharmaka hier wirklich helfen können. Aber sie lindern meistens. Ich würde dir eine homöopahtische Behandlung empfehlen. Dadurch werden nicht nur körperliche Sachen geheilt sondern man wird auch ruhiger und konzentrierter und du kannst dann besser darüber nachdenken und findest dann einen Weg für dein Problem.

Seit einigen Jahren gibt es viele Kassen die die Behandlung bei speziell ausgebildeten homöopathischen Ärzten bezahlen. Wir sind deshalb zur Technikerkrankenkasse gewechselt. Aber du kannnst auch erst mal bei deiner Kasse nachfragen.

Grundsätzlich sind Religionen eigentlich komplett überflüssig - und alle Götter wurden nur von Menschen erfunden. Die Frage nach dem Ursprung allen Seins lässt sich nicht klären - dass wissenschaftliche Weltbild kann(noch) nicht erklären, was den Urknall verursachte - und das theologische Weltbild kann nicht erklären, wie ein Gott entstehen konnte. Das wird wohl auch immer so bleiben - wir können also die "ewig unlösbare Frage" erstmal zu den Akten legen - so lange, bis jemand eine Zeitmaschine erfindet! Stattdessen sollten wir uns den tatsächlichen Problemen widmen: soziale Ungerechtigkeit, Umweltverschmutzung, ...

Und bevor jetzt wieder jemand mit den sogenannten "christlichen Grundwerten" anfängt: daran hat sich die katholische Kirche noch nie gehalten - immerhin haben sie sogar die Reformation verpennt(erst durch Luther bekam die Kirche ein etwas menschlicheres Antlitz)!

Soziale Errungenschaften wie Freiheit, Gleichberechtigung, Demokratie usw. wurden übrigens ebenfalls nicht durch die Kirche erreicht, sondern mussten von Menschen mühsam erkämpft werden - und zwar gegen den Adel UND die (kath.) Kirche!

Zwangsgedanken sind eine nicht ganz glückliche Lösung von einem inneren Konflikt http://wp.me/pJUzK-yh und sind nicht das eigentliche Problem, sondern die Lösung des Problems...

Das Problem ist meist so groß, dass es der Betreffende selber einfach nicht lösen kann. Denken Sie mal an eine Mutter, die ständig daran denkt, sie könnte ihrem Kind etwas antun - sehr beängstigend. Und wenn Sie dann wissen, dass die Mutter ausgewandert ist und sich Sorgen macht um ihre Familie zu Hause und dorthin fahren würde wenn sie gar kein Kind hätte - dann haben Sie kapiert, dass es gar nicht um die Tötung eines Kindes geht - sondern darum, dass der Familie geholfen wird. Die Frau wünscht sich unterbewußt so viel Zeit, dass sie ihrer Familie helfen kann - das hätte sie wenn das Kind nicht da wäre. Aber sobald der Konflikt bewußt ist wird klar: dafür gibt es auch eine andere Lösung. Sobald diese Lösung da ist hören die Zwangsgedanken auf.

Wenn Sie es schaffen, diesen inneren Konflikt bei Ihnen aufzudecken, dann brauchen Sie die Angstgedanken nicht mehr wegzudrücken - sondern nehmen sie dankbar an. Womöglich hat sie Ihnen sogar Allah geschickt, damit Sie endlich Ihr Problem lösen können?

Lassen Sie sich helfen - vertrauen Sie sich doch in Ihrer Glaubensgemeisnchaft jemandem an. Oder suchen Sie Hilfe bei jemandem, der Therapie anbietet. In der Psychiatrie gibt es unterschiedliche Ansätze. Manchmal wird dort nur verwahrt - und manchmal gibt es dort auch Psychotherapie. Sorgen Sie dafür, dass Sie psychotherapeutisch begleitet werden. Es gibt auch Therapeuten, die auf muslimisch stämmige Patienten spezialisiert sind. Rufen Sie die kostenlose Telefonseelsorge an (googeln) oder gehen Sie zu einer Beratungsstelle. Dort wird auch geholfen, dass Sie einen Therapieplatz bekommen.

zwänge und phobien zu behandeln, ist ein schwieriger weg - doch erfolgversprechend. voraussetzung -wie bei allen therapien- ist, dass der patient offen ist!medikamente können überbrücken und/oder unterstützen (mirtazapin ermöglicht häufig einen besseren schlaf), können aber nie die einzige lösung darstellen. eine psychiatrische behandlung ist ein sehr guter ansatz; einmal, um die zwänge und phobien besser einzugrenzen, dann, um die wirklich geeigneten medikamente einzustellen und schließlich, um die weitere therapie (gemeinsam mit dem patienten) abzustecken. "die, in der psychiatrie", können dir nur dann helfen, wenn du es zulässt und mitarbeitest. eine alleinige hilfe von außen ist nicht möglich. ich denke, bei dir ist es sehr wichtig, dass du deine glaubens-bedingten befürchtungen und sorgen auf jeden fall ansprichst. denn - solltest du durch deinen glauben blockiert sein, für etwaige therapeutische maßnahmen, dann wäre es ein sinnloses unterfangen. wenn du es schaffst, offen und bereit in eine therapie zugehen, willens, an deinem verhalten und deiner einstellung (nicht gegenüber deinem glauben, höchstens gegenüber deiner religiös begründeten verhlatensweisen in bestimmten situationen) zu arbeiten, zu verändern, neues zu erproben, dann hast du eine realistische chance, mit deinen zwängen und phobien, ein gutes leben einzurichten oder ganz von ihnen befreit zu werden. wie gesagt, das geht nicht von jetzt auf gleich - es wird dauern! doch es ist sicher lohnend, sich darauf einzulassen, mit der perspektive, dass dein leben für DICH lebenswerter sein kann. alles gute!