Was sind eure schönsten oder auch schlimmsten Momente im Blaulicht-Milieu (Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, THW,...)?
Hallo,
mich würde mal interessieren, was so eure schönsten Momente und Erinnerungen im Blaulicht-Milieu waren/ sind.
Sprich was motiviert euch immer wieder aufs neue, freut euch usw.
Oder auch was eure schlimmsten Erlebnisse waren und wie ihr damit umgegangen seid.
Einfach erzählen, was für euch das Blaulicht-Milieu ausmacht, im positiven sowie evtl. auch im negativen Sinne.
Bin gespannt :)
3 Antworten
Feuerwehr hier...
Schlimm? Einsätze mit Toten... ich meine keine Notfalltüröffnungen wo die Person schon seit nem Tag oder 2 Tod ist sondern von Unfällen / Ereignissen wo sie grade ganz frisch gestorben sind oder noch in unserer Anwesenheit versterben...
Mir hilft es dann mit den Kammeraden aber auch meiner Familie etwas darüber zu reden.
Die Schönen Momente? Das ganze Kameradschaftliche das können die Feste sein die man veranstaltet, das sind interessante Übungen aber natürlich auch Einsätze.
Das kommt als Feuerwehrlehr immer etwas "verdächtig" rüber wenn man sagt es macht Spaß ein Feuer zu löschen aber mal ehrlich.... meistens tut es das solange es nix zu großes, zu anstrengendes ist und niemand verletzt wurde.
Somit die schönsten Erlebnisse sind aber wenn man wirklich Schnell und Effektiv jemanden retten konnte und dieses 180 auf Null stattfindet weil man die Person an den Rettungsdienst übergeben hat, wenn alles glatt gelaufen ist und man merkt das die Anspannung die man doch hatte auf einmal weg fällt irgendwie ist das ein gutes Gefühl.
Ebenfalls Feuerwehr hier...
Allgemein so ziemlich jeder Einsatz, wo man den Einsatzerfolg erzielen konnte und den Einsatzauftrag so gut wie möglich für alle Beteiligten abschließen konnte, ist für mich ein positives Erlebnis.
Drei Einsätze sind mir aber besonders im Gedächtnis geblieben. Einer war vor 2 Jahren, als es bei uns im Osten Deutschlands viele Vegetationsbrände gab.
Zum Zeitpunkt der Alarmierung war gerade in unserem Gerätehaus eine Führung für eine Kindergartengruppe. Wir wurden als Unterstützung für einen großen Waldbrand mit 20 Minuten Anfahrtsweg mit dem Tanklöschfahrzeug nachalarmiert. Beim Ausrücken stand die Kindergartengruppe staunend vor dem Gerätehaus und hat uns beim Ausrücken zugewunken. Auf Anfahrt mussten wir durch eine Ortschaft, deren Ortsdurchfahrt aufgrund eines Stadtfestes für den normalen Verkehr gesperrt war.
Da der Umweg aber zu lange gedauert hätte, sind wir also mitten durch. Die Straße war soweit frei, da die Parade schon durch war, die Verkehrsordner bzw die Polizei hatte uns die Straße bzw die Durchfahrt freigegeben. Auch hier wurde uns zugewunken und zugejubelt. Besonders schön waren wieder die leuchtenden Augen der Kinder. Es war ein Kräftezehrender Einsatz, aber trotzdem habe ich ihn im Gedächtnis als "sehr positiv" abgestempelt.
Der andere Einsatz war letztes Jahr. Türnotöffnung bei einer älteren Dame, die Corona positiv war. Angerufen hat die Tochter, die von ihrer Mutter schon seit 4 Tagen nichts gehört hat. Antwortet nicht auf Anrufe, geht nicht an die Tür.
Wir haben schon das Schlimmste befürchtet, als wird dann allerdings durch ein Angekipptes Fenster im 1. OG eingestiegen sind, fand ich die Dame zu meiner verwunderung eingeschränkt ansprechbar und in einem schlechten Allgemeinzustand auf einem Stuhl sitzend vor. Aber immerhin ansprechbar. Sie wusste nicht, wer sie ist, wo sie ist und warum da jetzt die Feuerwehr im Zimmer steht, aber immerhin war sie am Leben.
Ich öffnete dann von innen die verschlossene Haustür und wies den Rettungsdienst ein. Der anwesenden Tochter konnten wir einen Stein vom Herzen nehmen. Die Dame wurde dann dem Krankenhaus zugeführt.
Der dritte Einsatz ist ein weiteres Negativbeispiel, diesmal bei einer Tragehilfe für den Rettungsdienst. Mit der Drehleiter haben wir diese Person aus dem 1. Obergeschoss eines Wohnhauses nach unten transportiert, auf dem anschließenden Transport in den Rettungswagen ging diese Person aber von uns. Die Sanis haben es dann nicht geschafft, ihn wieder zurück zu holen, ich war zu dem Zeitpunkt 19 Jahre alt.
Der schlimmste Moment bei der Polizei wird wahrscheinlich sein wenn man seine Waffe einsetzen muss