Was sind eure negativen Erfahrungen mit freikirchlichen Gemeinden/ einem radikal gelebten christlichen Glauben ?

12 Antworten

Persönlich habe ich, bin selber nicht Mitglied einer Freikirche, das Gegenteil erlebt. (Ich besuchte hin und wieder Veranstaltungen diverser Freikirchen.) Die Kinder und Jugendlichen waren mit einer Freude und Begeisterung dabei, wie ich sie in "meiner" Kirche, evangelisch-reformiert, sehr selten erlebt habe.

Damit möchte ich deine Erfahrungen und Nöte nicht in Frage stellen oder abwerten. Für mich gibt es zuerst einmal nicht DIE Freikirche. Die Vielfalt ist unglaublich gross. Sie hängt oft mit dem Pastor und/oder mit den Gemeindeältesten zusammen. Im weiteren auch mit den jeweiligen Gemeindemitgliedern.

Gehört habe ich auch schon von Jugendlichen, die durch ihr Leben in Freikirchen psychische Probleme bekommen haben. Ich vermute, sie hängen mit einer "Zucht und Ordnung" zusammen, die zum Beispiel auch das Fernsehen verbietet. Die radikale Kleidervorschriften durchsetzt. Die das Tanzen generell verbietet. Da kann ich mir gut vorstellen, dass das bei Jugendlichen seelische Probleme hervorbringt, vor allem wenn ihnen bei deren Übertretung göttliche Strafen angedroht wird.

Die zahlreichen Freikirchen, die ich "kenne", die haben alle diese Einschränkungen nicht.

Auch ich hab sehr viele Schlechte Erfahrungen gemacht in Sogenannten Freikirchen.

Aber nicht weil ich schlussendlich nicht glaubte, sondern weil ich glaubte.

Da du erst 20 bist, kamst du in einer Zeit in diese Bewegung, als sie schon an Leben verlor. Die Leiter vor allem die Pastoren vorwiegend mindestens eine Bibelschule vorweisen konnten.

Damit beginnt schon das Problem, denn diese verstehen nichts, wissen oft nicht mal worum es im Christlichen Glauben wirklich geht. Haben keine Ahnung vom Evangelium aber viel Hohes im Kopf.

Dabei wollen sie immer im Zentrum der Aufmerksamkeit sein. Sie wollen überall iren Kommentar dazu geben.

Dabei verstehen sie in der Regel nicht was sie hören noch ihre eigenen Worte.

Im Verdrehen der Aussagen sind sie aber sehr geschickt.

Aber dein Problem liegt nicht nur darin, es liegt auch darin, dass du selbst nie wirklich nach diesem Gott gefragt hast.

Gerade der Bereich Sexualität spielt dabei eine große Rolle. Dass mir mein ganzes Leben lang vermittelt wurde, wie heilig die Jungfräulichkeit sei und dass ich doch mein Herz bewahren soll und bloß mit niemandem vor der Ehe schlafen soll, hat bei mir große Spuren hinterlassen. 

Dass die Sexualität in die Ehe gehört und nicht vorrangig praktiziert werden soll, ist nicht zu diskutieren, dazu kannst du nur mal die Sprüche lesen wo es sehr viel um dieses Thema geht.

Aber wenn du nicht glaubst, dass es einen Gott gibt, der die Menschen geschaffen hat und nur das Besten für sie will, dann wirst du dieses auch als Anklage nehmen und denen nachlaufen die Gott nicht glauben.

Wenn du also Gott nicht glaubst, so unterscheidest du dich nicht wesentlich von denen der Welt noch denen der Freikirchen.

Denn auch wenn sie Charismatisch, oder Pfingstlerisch sind, sie glauben auch nicht wirklich.

Das sage ich als einer der viele solcher Kirchen kennt und in einigen dabei war.

Die Bibel sagt klar, dass es einen Gott gibt und Jesus der Weg zu Gott in sein Reich ist.

Das Reich Gottes wird von Gott dem Schöpfer als König beherrscht.

In diesem Reich wird es keine Demokratie geben sondern es wird eine Diktatur sein.

Nur dass diese Diktatur von einem Liebenden Gott ausgeht, der alles weiss und in die Herzen der Menschen sieht. Der über allen Gute Gedanken hat des Friedens und des Heilst.

Der nicht sein eigenes sucht sondern das Beste für jeden einzelnen.

Daher wer da hinein will, der braucht die Bereitschaft diese Autorität Gottes zu akzeptieren ohne Diskusion.

Denn auch das sagt die Schrift, dass jeder der mit Gott diskutieren will, im Endeffekt der Verlierer sein wird.

Nun wollen aber alle immer diskutieren, Jeder will sich selbst verherrlichen, möchte selbst ein bisschen Gott spielen.

Nun Gott zwingt niemanden in sein Reich.

Er hat für alle die Tolerant sein wollen und Gut, auch einen Platz geschaffen.

Dort können diese Leute in ihrer Toleranz und Güte zusammen mit all denen die Gott auch nicht glauben bleiben.

Nur dass dieser Ort ein Schlimmer Ort sein wird.

Denn Gott hat uns Menschen dazu geschaffen mit ihm Gemeinschaft zu haben.

Daher wird es den Menschen dort nicht wohl sein, da sie ausserhalb ihrer Bestimmung sind.

Denn willst du mit Gott die Ewigkeit verbringen, so musst du dich grundsätzlich damit abfinden, dass er gerecht und Gut ist.

Dass sein Wort Wahr ist und Zuverlässig.

Und somit ihm Glauben.

Das hat dir niemand gesagt und das willst du nicht.

Daher geht es dir schlecht.

Weiter auch weil es in der Mehrheit solcher Gemeinden auch nicht darum geht Gott zu suchen, ihm zu gefallen und sein Reich zu bauen sondern das Reich der Gemeinde, bekommst du die Konflikte.

Es ist der Konflikt der eigensüchtigen Menschen.

Es liegt also auch an dir, was du willst.

Gott glauben oder nicht.

Ihm gehorchen oder nicht.

Es beginnt beim wollen, und endet im Handeln.

Aber auch wenn du willst, bedeutet es noch lange nicht dass du alles kannst.

Denn unsere Natur kämpft gegen Gottes Willen.

Wem willst du also gehorchen.

Deinem Willen oder Gottes willen?

Du brauchst dich zu entscheiden.

Ich kenne ein paar Menschen, die in Verbindung zu einer skurillen Freikirche stehen. Diese Bande macht sich die emotionalen Probleme ihrer Mitglieder zu Nutze.

Eine junge Frau hat sich so stark in ihren "Glauben" reingesteigert, bis sie meinte, "Gott" würde ihr irgendwelche "Aufgaben" geben oder mit ihr "reden". Am Anfang hatte ich sie für ihre Ausstrahlung und ihre enorme Lebensenergie bewundert. Als ich aber lange Zeit später einiges über ihre Vergangenheit erfahren habe, wurde mir klar, was für ein seelisch verletzter und labiler Mensch die Arme gewesen sein muss. Sie hat ihr Leiden mit religiösem Irrsinn verhüllt, um sich nicht ihren Ängsten stellen zu müssen.

Die Dame ist mittlerweile verstorben, von der Truppe kriege ich nichts mehr mit. Man sollte nach Möglichkeit einen großen Bogen um solche Sekten machen.

Meine beste Freundin ist in so einer "Gemeinde". Sie glaubt perfekt zu leben, auch so mit Jungfräulichkeit und so. Allerdings merke ich, dass es ihr schwer fällt, sich in das soziale Leben einzufinden (kennt auch kein Harry Potter etc., weil es mit Hexerei zu tun hat). Trotzdem ist sie eine gute Freundin, weil sie immer nett und freundlich ist (genau, wie die Bibel sagt). Allerdings nervt es, dass sie beispielsweise keine persönlichen Vermutungen anstellt, weil es ja eine Lüge sein könnte, und das geht laut ihr ja auch nicht.

Religiös zu sein ist gut, aber zu viel ist zu viel.

Je nachdem was für Leiter die Gemeinde hat, so ist die Gemeinde selbst. Ich habe erlebt, dass man als Jesusjünger junge Nachwuchsstars liebevoll auf Fehler in der Verkündigung ansprechen kann. Und sie reagierten positiv, so dass die bedrohliche Verweltlichung vermieden wurde. Wenn viele Jesus lieben und ihm gehorchen und laut ihre Meinung sagen und mit guten biblischen Argumenten freundlich und bestimmt auftreten, dann kann eine Gemeinde gesund bleiben im Glauben.

Wenn die Leitung und viele Anhänger jedoch verkehrt denken und handeln und beratungsresistent / eigensinnig sind, dann sollen die echten Jesusjünger Hauskreise unter der Leitung von Jesus bilden, um sich gegenseitig zu stärken. Beides habe ich erlebt.

Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.“

‭‭Matthäus‬ ‭18:20‬ ‭SCH2000‬‬ https://www.bible.com/157/mat.18.20.sch2000