Was sind die Vor- und Nachteile des Berufs Förster?

4 Antworten

Hallo,

Tut mir leid, Vor- und Nachteile kann ich immer nur dann erkennen, wenn ich Dinge miteinander vergleiche! Also bräuchte man noch (mindestens!) einen anderen Vergleichsberuf um festzustellen, wo die Vor- und Nachteile des Forstberufes liegen!

Dazu kommt, dass das Berufsbild eines Försters sehr verschieden sein kann. Schon grundsätzlich gibt es verschiedene Tätigkeitsfelder, zb:

  • "Klassische" Revierleitung
  • Leitung einer waldpädagogischen Einrichtung
  • Mitarbeit an einer Forstlichen Versuchsanstalt, Forschungseinrichtung,...
  • Geschäftsführung eines Forstlichen Zusammenschlusses
  • Tätigkeit an Forstlichen Hochschulen
  • Mitarbeit in der Verwaltung, Forstministerium,...

Mit einer Forstlichen Ausbildung kann man aber auch ähnliche Tätigkeiten ausüben:

  • In der Holzindustrie, zB Holzeinkauf
  • Sachverständigentätigkeit: Erstellung von Gutachten, Forsteinrichtungen,...

Und selbst die Tätigkeit in der Revierleitung kann sehr verschieden sein: nicht immer geht es darum, selbst Wald zu bewirtschaften, manchmal ist es eine reine Beratungstätigkeit, manchmal ist die eigene Jagdausübung gar kein, manchmal der wichtigste Bestandteil...

Für mich war es einfach das, was mich am meisten interessierte, das ich machen wollte, auch wenn ich nicht nur die (aus meiner Sicht) Licht-, sondern auch die Schattenseiten kannte; ich bin die 3. Generation. Daher habe ich Forst studiert und es nicht bereut!

Wenn du die maximale Verdienstmöglichkeit suchst, dann ist es mit Sicherheit das falsche: es gibt keine Garantie, eine entsprechende Stelle zu ergattern, aber wenn du es schaffst, wirst du nicht reich, bist aber gut versorgt.

Was du auf jeden Fall brauchst ist Interesse an der Natur, am Arbeiten mit und in der Natur, diese nachhaltig zu bewirtschaften. Wenn du das hast, gibt es keinen Beruf mit mehr "Vorteilen"!

Es gibt keine Nachteile.

Vorteile: man kann alle seine Hobbys zum Beruf machen und bekommt sogar noch Geld dafür.

Und man muss nicht in der Stadt wohnen und kann so viele Tiere halten wie man will.

Nachteil: Bei Wind- und Wetter draussen sein
Vorteil: Bei Wind- und Wetter draussen sein

Ansonsten: Es gibt eigentlich wenig, was dagegen spricht, wenn man körperlich fit ist, mit Jagd zurecht kommt und in einem Revier angestellt ist, das einem Spass macht. Man muss etwas von Wirtschaft, von Wald-Maschinen, von Planung und von Populationsentwicklung verstehen und in der Lage sein, Dinge vorauszusehen, die in 50 Jahren wichtig sein könnten.
Auch muss man flexibel genug sein, um zur Not am Weihnachtsabend irgendwohin auszurücken, wenn der Wald in Flammen steht, ein Sturm alles niedermäht oder ein empörter Landwirt seine von einem Wolf gerissenen Schafe dir vor die Tür legt. Um 17 Uhr die Bürotür zumachen und sagen , man solle zu Bürozeiten wieder kommen geht da nicht.

Es gibt natürlich auch langweilige oder schwierigere Reviere: Baumplantagen sind nicht so prickelnd. Spaziergänger vor allem im Bereich der städtischen Agglomeration, die jeden Baum verteidigen, die Jagd ablehnen und - am besten mit dem nicht angeleinten Hund - durchs Unterholz rennen sind ebenfalls sehr herausfordernd

Alles in Allem ein nicht extrem gut bezahlter, aber vielfältiger Beruf, zu dem man schon berufen sein sollte, um ihn gut und gerne zu machen.


Pomophilus  29.11.2020, 02:12

Du beschreibst die Tätigkeit in bestimmten Revieren, recht treffend wie ich finde! Aber das ist nur eine Seite des Forstberufes, oder?

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Vorteile: Relativ eigenständiges Arbeiten mit eigenständiger Zeiteinteilung. Weniger Stress und Termindruck als in anderen Branchen. Ist man verbeamtet, ist man unkündbar.

Nachteil: Relativ schlechte Bezahlung. Spätestens in der Besondungsstufe A13 ist Schluss. Jeder kleine Sparkassendirektor verdient ein mehrfaches.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bin Diplom-Biologe und bin seit über 40 Jahren Fachberater