Was sind die Unterschiede zwischen Schule früher und heute?

7 Antworten

Mal aus meiner Schulzeit. Ich wurde 1948 eingeschult wie man sagt. Durch die Krieg waren die Schulen in unserer Stadt den Bomben zum Opfer gefallen.

Es wurden Baracken gebaut in denen der Schulunterricht abgehalten wurde. In den Klassenzimmern ständen Kaminöfen. Im Winter musste der Hausmeister die Öfen anschüren. Das dauerte Stund bis das Klassenzimmer einigermassen warm wurde.

Oft sagen wir in den zügigen Bretterbuden im Winter mit Mänteln oder dicken Jacken in den "Schulräumen".

In der 1. Klasse waren wir über 50 Schüler. Für den Lehrer stand in der Ecke eine Wasschüssel mit Wasser, damit er seine Hände waschen konnte.

Es gab auch keine Voruntersuchungen, bevor man in die Schule gehen musste, wie das heute der Fall ist. Manche Schüler hatten Probleme mit dem Sehen. Wer da beim Unterricht nicht mitkam, der wurde ganz einfach nach hinten in die sog. "Eselsbank" gesetzt. Das interessierte niemand, ob der Schüler gut sehen konnte oder nicht.

Bei uns gab es zwei Schüler die Linkshänder waren. Denen wurden die Hände verbunden, damit die gezwungenermassen mit der rechten Hand schreiben mussten.

Wer im Unterricht störend auffiel, der bekam es mit dem Stock zu tun. Da gab es mit dem Rohrstock Schläge auf die Hand die man dem Lehrer hinhalten musste.

Wenn die Störung nicht ganz so gravierend gewesen ist, dann musste sich der Schüler für ca. 10 Minuten in eine Ecke des Klassenzimmers stellen und sich dort ruhig verhalten.

In den Pausen gab es eine Schulspeisung. So gingen wir Kinder jeden Tag auch mit einem Henkeltopf in die Schule. Das Essen wurden von einer amerikanischen Religionsgemeinschaft gespendet, die sich Quäker nannte.

Im Schulranzen hatten wir eine Schiefertafel auf die wir mit einem sog. Griffel schrieben. An einer Seite des Tafelrahmens hingt ein Lappen, an der anderen Seite ein Schwamm. Hefte gab es damals keine.

Wir sassen da auf Holzbänken und hatten ähnlich wie ein Pult die Auflage. Am oberen Rand dieses Pultes war ein Tintenfass eingelassen. Ab der dritten Klasse schrieben wir dann mit einem sog. Federhalter in Hefte. Nicht immer gelang es, ohne Tintenflecke die Hefte sauber zu halten. Die Finger waren meist auch mit blauer Tinte verschmutzt, die sich nicht so einfach wegwaschen liess.

Bis zum Übertritt ins Gymnasium hatte ich 4 Jahre lang Unterricht in dieser Baracke.

Ein Überblick, wie ich damals als Kind die ersten Jahre meines Schülerlebens in der Schule verbrachte.

Unsere Spielplätze waren oft Häuserruinen in denen wir herumkletterten.

Weiss nicht, was heute Schüler sagen würden, wenn sie unter diesen Umständen eine Schule besuchen müssten.

Dann müsstest du erstmal definieren, was "früher" ist. Vor 10 Jahren? Vor 30? Vor 70?

Früher war alles viel strenger wenn einer Blödsinn machte... hat er eine auf die Flasche Handfläche bekommen! Meist mit einen Zeigestock.... 
Die Schüler waren früher viel braver und sehr Still..


musso  09.01.2017, 22:23

Das ist ein Klischee. Guck mal die Feuerzangenbowle. Sicher überzogen und romantisierend, aber es gehörte zum Schulalltag,  Streiche zu machen. Man haben wir Blödsinn gemacht. Ich bin übrigens Jahrgang 1952, also das war schon "früher". Geschlagen wurde kaum in der Schule.  Das war dann noch früher 

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Hii Lalaliebe12

also ich musste das auch mal machen und habe dafür meine Großeltern, Eltern, was weiß ich alles :) befragt, dabei sind zwar unterschiedliche Sachen rausgekommen, aber es hat mir definitiv weitergeholfen. Du kannst das ja mal probieren...

Deine lesalu

Sorry für die sehr späte Antwort aber hier ist sie nun!

Ich wurde übrigens in den USA 1956 eingeschult also kann ich nichts über Deutschland sagen

Erstmal hatte ich das große Pech schwarz zu sein,weswegen ich kaum Chancen auf gute Bildung hatte.

Ich durfte auch nicht mit Weißen auf die Schule gehen.Hätte ich das versucht hätte man meine gesamte Familie gelyncht.Ich durfte nichtmal mit den weißen Kinder spielen,die wollten das aber auch garnicht.Die haben mich lieber verprügelt.

In meiner Schule hatten wir extrem strenge Regeln.Gerade Sitzen,Hände auf den Tisch,jeder ungewünschte Laut gab Hiebe.Die Prügelstrafe war damals an der Tagesordnung.Es gab auch strenge Kleiderordnung.Mädchen durften keine Hosen tragen und mussten ihre Haare glätten.Krause Haare im Naturzustand waren sowas wie eine Sünde.Wir mussten saubere Hände haben,das wurde überprüft.Aufgaben mussten fast schon in militärischer Marnier bewältigt werden.Die Lehrer waren nicht unsere Freunde,sondern unsere absoluten Autoritäten die wir immer und überall respektieren mussten.

Die Lehrerinnen durften nicht zu dunkelhäutig sein.Die ,,Darkskins‘‘ durften nicht unterrichten,nur „Lightskins“ durften das.Das Wissen was vermittelt wurde war etwas praxisorientierter,wir lernten auch noch Sachen wie Schönschrift.

Als ich dann ins Vereinigte Königreich kam,war eigentlich fast alles gleich,nur das es nichtmehr illegal war mit weißen Kindern auf die Schule zu gehen.Auch wenn ich dann nicht mehr verkloppt wurde wenn ich eine Gruppe weißer Kinder begegnete,hatte man eigentlich nicht viel Kontakt zueinander.Ich war eine Ausnahme,ich ging nämlich Reiten wo ich mit anderen viel zu tun hatte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung