Was sind dass für Stangen bei der Dampflok S 3/6 (Br 18)?

1 Antwort

Ich kenne die Maschine nicht, aber die S 3/6 war eine Vierzylinder Verbundmaschine.

Das heisst die Niederuckzylinder bekamen erst Dampf, nachdem der in den Hochdruckzylindern war. Somit wäre das Anfahren schlecht möglich gewesen. Darum hat man jeweils gedrosselten Frischdampf in den Verbinder gelassen, so dass die Niederdruckzylinder schon bei der ersten Radumdrehung Dampf hatten.

Die Stange geht zum Schieberkasten der ND Zylinder.

Ich vermute deshalb, dass sie genau zum Anfahren gebraucht wird und gedrosselten Frischdampf übertreten lassen.

Anfahrvorrichtungen  ermöglichen zur Erreichung ihres Zweckes gedrosseltem Frischdampf Zutritt in den Verbinder bzw. Niederdruckschieberkasten oder zur Hoch- bzw. Niederdruckzylindermitte. Sie können automatisch wirkend derart eingerichtet sein, daß sie nur bei geringer Öffnung des  Regulators  oder auch bei weit ausgelegter Steuerung zur Wirkung kommen, mithin der Willkür des Führers entzogen sind; oder sie können durch einen Handzug ein- und ausgeschaltet werden, so daß die Fahrt nach dem Willen des Führers mit Zwillings- oder Verbundwirkung erfolgt. Andere wieder sind derart eingerichtet, daß zwar die Einschaltung durch den Führer erfolgt, die Rückstellung auf Verbundwirkung aber von der in Gang gekommenen Maschine selbst besorgt wird.

Hagar470  18.07.2024, 13:40

Wow! DAS ist mal eine WIRKLICHE Expertensntwort.

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guru61  18.07.2024, 14:51
@Hagar470

Sorry: Ich vermute! Wenn ich dann mal in Nürnberg vor einer S 3/6 stehe, werde ich das nachprüfen.

:-)

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Hagar470  18.07.2024, 18:27
@guru61

Nein. Falsch verstanden. Ich habe es wirklich ernst gemeint. Das sind tatstsöchlich fundierte Fachkenntnis. Nicht im Entferntesten habe ich auch nur geahnt, dass Dampfloks dermassen kompliziert sein können.

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