Was passiert, wenn trockener Alkoholiker wieder zur Flasche greifen?

7 Antworten

Hallo!

'Fritzi' hatte den Wunsch, dass ihre Geschichte als Warnung weitergegeben wird:

Fritzi rief die erste AA Gruppe in Wien ins Leben. Fritzi war über 41 Jahre trocken. Fritzi wurde altersschwach und entschloss sich, in einen vornehmen Seniorenstift zu ziehen. Dort war es üblich, zum Essen ein gepflegtes Glas Wein zu trinken. Fritzi wusste, dass sie Alkoholikerin ist und nicht trinken darf. Im Laufe der Zeit – sie konnte ja auch nicht mehr ins Meeting gehen – setzte sich der Gedanke in ihr fest, dass sie ja schon so lange nichts getrunken hat und sie dort im Seniorenstift ja sicher vor einem Rückfall ist. Und sie trank ein Gläschen mit. Es passierte nichts und Fritzi trank ein viertel Jahr genauso gepflegt, wie die andern Menschen dort. Dann kam – wie aus heiterem Himmel – der Rückfall! Fritzi musste wegen der Wirkung trinken!

Ein Alkoholiker kann nie wieder 'normal' trinken. Es gibt aber Menschen, die viel gesoffen haben, aber nicht Alkoholiker sind. Die können 'kontrolliert' trinken.

Verständlich erklärt ist die Alkoholkrankheit in diesem Vortrag: JoeUndCharlie - Ehemalige Adulaner / Ehemalige Hochgrater

Das ist unterschiedlich.

In manchen Fällen passiert tatsächlich gar nichts und er kann danach wieder aufhören oder trinkt nur in großen Abständen.

Aber in sehr vielen Fällen gibt es eine hohe Rückfallquote und die trockenen Alkoholiker werden beim Griff zur Flasche wieder aktive Alkoholiker.

Die Rückfallquote ist natürlich umso höher, je schwerer und länger der Alkoholkonsum in der Vergangenheit war.

Alkohol ist eine sehr stark abhängig machende Substanz und der Entzug ist schlimmer und schwieriger als bei allen anderen Drogen.

Und bei kaum einer anderen Droge gibt es einen so starken Gewohnheitsdrang wie bei Alkohol, was vor allem auch mit dem gesellschaftlichen Aspekt zusammenhängt.

Das alles macht es für trockene Alkoholiker extrem riskant, zur Flasche zu greifen.

Dann sind sie nicht mehr „trocken“.

Das nennt man Rückfall.

Dann ist er nicht mehr trocken.

Man kann in der Suchtmedizin zwischen "Vorfall" und "Rückfall" unterscheiden.

Bei einem "Vorfall" fängt sich der Betroffene nach einen einmaligen Saufereignis wieder und kann die Abstinenz fortführen.

Bei einem "Rückfall" ist man wieder voll in der Sucht gefangen. Meistens wird der Konsum bei jedem Rückfall mehr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Oft wird der zweite Zustand schlimmer als der erste.