Was passiert wenn der Arbeitgeber einen Arbeitsunfall nicht meldet?
Hallo,
Ich stehe kurz vor meinen Abschlussprüfung in meiner Ausbildung. Im November letzten Jahres hatte ich einen Arbeitsunfall in meinem jetzigen Ausbildungsbetrieb. Ich war 5 1/2 Wochen krankgeschrieben mit Krankengymnastik. Am Tag meines Unfalls wurde ich vom Betrieb zum Haus arzt geschickt. Dieser hat dann einen Unfallbericht geschrieben etc. Nach den 5 1/2 Wochen bin ich dann wieder zur Arbeit zurück gekehrt und habe es erstmal sachte angehen lassen. Jetzt ist folgende Situation. Ich hab in letzter Zeit wiederkehrende schmerzen und wollte mich halt mal bei meiner Berufsgenosschenschaft erkundigen ob ich nochmal Anspruch auf Physiotherapie bekommen könnte. Jetzt wurde mir jedoch gesagt das sie keinen Eintrag über meinen Unfall im System finden können. Da nie etwas gemeldet wurde.
Habe ich dadurch Nachteile. Ist das Strafbar, oder kann ich sogar dadurch Probleme bekommen?
Die BG war auch relativ überrascht das ich am Tag des Unfalls zum Hausarzt geschickt wurde und nicht zu einem Durchgangsarzt.
4 Antworten
Gibt es bei Euch einen Sicherheitsbeauftragten. Wenn ja, kontaktiere diesen unbedingt.
Der Betrieb muss den Unfall auf jeden Fall nachmelden.
Wer hatte Dich eigentlich zum Hausarzt geschickt? Und warum ist dieser nicht auch stutzig geworden?
Da ist ja so ziemlich alles schiefgelaufen. Dein Arbeitgeber braucht Nachhilfe.
Viele Arbeitsunfälle werden aber auch bewusst nicht gemeldet, um höhere Beiträge zu vermeiden. Der Schuss kann - wie man sieht - nach hinten losgehen.
Leider kehren die schmerzen wieder zurück und jetzt da ich herausgefunden habe das überhaupt nicht gemeldet wurde.... Wieder unnötige Kopfschmerzen
Meines Wissens muss der Betrieb das auf jeden Fall melden.
Es wundert mich auch sehr dass dein Hausarzt dich aufgenommen hat, ich selbst hatte gestern vor einem Jahr einen Arbeitsunfall (ebenfalls Ausbildung) und wurde sowohl beim Hausarzt als auch bei der Chiurgie abgewiesen weil es ein Arbeitsunfall ist, den die nicht behandeln dürfen, erst im Krankenhaus wurde mir geholfen.
gebe nicht nur den anderen die Schuld, auch du warst in der Pflicht, denn im letzten Ausbildungsjahr wirst du wissen das man mit einem Arbeitsunfall zum D-Arzt mußt, in jeden Betrieb gibt es dafür Infomaterial wer das ist, spätestens dein Hausarzt hätte dir sagen müßen das er dich nur im äußersten Notfall hätte behandeln dürfen, nun kannst du dich nur noch einmal mit deiner BG in Verbindung setzen und natürlich deiner Firma auf die Füße treten, gibt es für den Unfall Zeugen?
wenn es hart auf hart kommt mußt du dir einen Anwalt nehmen damit du zu deinem Recht kommst.
Du fragst ob dir Nachteile entstehen können?, ja das kann durchaus passieren.
Wir kennen nicht das Ausmaß von dem Unfall und deiner Verletzungen, aber es kann natürlich möglich sein das dir dieser Arbeitsunfall und somit die Verletzungen im weiteren Berufsleben immer wieder Schwierigkeiten bereiten so das man auch BU wird.
gebe mal ein paar weiteren Infos was passiert ist.
Der Unfall ist a, Anfang meines 2. Lehrjahres passiert. Keine Zeugen. Ich muss im Betrieb teilweise Schwer heben. Trage auch einen Gurt um richtig anheben zu können. Ich bin dann an dem Tag zum meiner Position gegangen und musste ein Teil anheben welches 19,98kg gewogen hat. Ich hab also angehoben und auf halben wege hat es rechts unten am Rücken einen Knall gelassen. Ich bin nicht weiter hoch gekommen. Ich habe dann irgendwie die Ware abstellen können und dann kamen auch die schmerzen. Ich bin dann erstmal ein bisschen gelaufen weil ich nicht direkt wusste was gerade passiert ist, aber die schmerzen wurden schlimmer. Ich bin danach zu Meiner Ausbilderin und dann hat es den oben beschriebenen verlauf genommen.
Diese Verletzung das kann ich dir gleich sagen sind kein Arbeitsunfall, deswegen war das Verhalten deiner Firma soweit korrekt.
Du kannst den ganzen Fall deiner BG noch einmal schildern, aber das wird von Seiten der BG nicht als Arbeitsunfall anerkannt werden, wäre dir das Teil das du angehoben hast auf den Fuß gefallen und du hättest dich dann am Fuß verletzt das wäre ein Unfall, aber ein "Hexenschuß" weil du dich verhoben hast ist kein Unfall.
Okay, weil meine Ausbilderin meinte sofort zu mir das es einer Wäre und der Arzt ebenfalls.
wie gesagt, ich kenne mich ein wenig aus und du wirst kein Glück haben, nicht alles was bei der Arbeit passiert ist ein Unfall, und deine Bewegung mit den 20 kg ist kein Unfall gewesen
Du kannst es natürlich versuchen und es der BG so erklären
alles gute für dich, und ich hoffe du hast alles gut überstanden
Wie kommt es dass das kein Unfall ist? Weil man es durch richtiges Tragen hätte vermeiden können oder wie?
ja so ungefähr, es war in Rechtlichen Sinn kein Unfall.
Ein Unfall ist es z.B. wenn er stolpert und sich dabei das Knie aufschlägt, oder die Hand bricht oder andere Verletzungen davon trägt, aber etwas tragen und dann einen Hexenschuss bekommen ist kein Unfall.
Ich habe in meinem Job mal beim normalen gehen mich schnell umgedreht, und beim umdrehen habe ich mir einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen, das ist kein Unfall und wurde nicht als Arbeitsunfall anerkannt. weil es eine normale Körperbewegung ist.
Aber natürlich kann man versuchen alles was bei der Arbeit passiert als Arbeitsunfall bei seiner BG anzugeben, aber dann wird eben von Seiten der BG entschieden ob es ein Unfall ist oder nicht.
Ja, da hat nicht nur dein Betrieb auf ganzer Linie versagt, sondern wohl auch die Berufsschule. Dieses Thema gehört in den Sozialkundeunterricht.
Bitte erfrage erneut bei der BG was du tun musst.
Laut BG soll ich persönlich im Betrieb nachfragen. Aber ich kann mir jetzt schon Vorstellen was das geben wird.
Dann mach dies! Aber schon komisch, dass du als Arbeitnehmer nicht schon zu Beginn der Anstellung bei den Erstunterweisungen darauf hingewiesen wurdest wie du im Falle eines Arbeitsunfalls zu reagieren hast. Habt ihr keine Aushänge im Betrieb wo der nächste D-Arzt ist? Schade!
Wir haben einen Aushang. Auf diesem Steht die Telefonnummer der Person die Immer unsere Jährlichen Flurförderunterweisungen abhält er ist derjenige der auch meinen Meine angebliche Unfallaufnahme geschrieben hat.
Oh man, dann bitte diese "Fachkraft" dir die nötigen Unterlagen auszuhändigen. Vielleicht wurde kein Bericht an die BG geschrieben sondern nur in das Verbandbuch eingetragen.
Als der Unfall passiert ist, bin ich zu Meiner Ausbilderin gegangen weil ich nicht wusste wen ich darauf ansprechen sollte. Daraufhin ist sie mit mir zum Lagerleiter. Beide haben mir dann Fragen gestellt was passiert ist und meine Ausbilderin hat paar Dinge aufgeschrieben. Sie meinte dann ich solle umgehen zu meinem Hausarzt gehen. Ich saß dann dort diese haben den Unfallbericht geschrieben und mich Krankgeschrieben.