Was passiert im Christentum mit den Tieren anch dem Tod?

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Jeder, der intensiv mit Tieren zu tun hat, weiß auch, daß jedes einzelne Tier einen eigenen Charakter und eine eigene Persönlichkeit hat. Nachdem wir mit ihnen verwandt sind, kann es eigentlich auch gar nicht anders sein. Ob sie eine Seele haben, ist noch nicht bewiesen. Das gilt aber auch für uns Menschen. Das Menschenbild des Alten Testaments ist ganzheitlich. Das heißt, der Mensch ist eine Einheit aus Leib, Seele, Verstand, Geist. Man kann ihn nicht trennen in Leib hier und Seele dort. Er ist als das geschaffen, was er ist, nämlich als ganzer Mensch. Auch die Tiere sind als das geschaffen, was sie sind. Was den Tieren fehlt, ist die Gottebenbildlichkeit: Sie unterscheiden nicht zwischen Gut und Böse, sie haben viele Fähigkeiten nicht, die wir haben. Aber sie sind - im Gegensatz zu uns - auch nicht erlösungsbedürftig. Nur Menschen müssen glauben, nach dem Christentum an Christus glauben, um erlöst und befreit leben, sterben und bei Gott sein zu dürfen. Tiere brauchen keinen Glauben. Symbolisch ausgedrückt: Sie wurden aus dem Paradies nie vertrieben, soll heißen, sie leben ihr Leben möglicherweise viel näher beim Schöpfer als wir es tun und dienen ihm und uns viel mehr als wir das tun.

Paulus, der auch jüdischer Theologe war, war der Ansicht, daß nicht nur die Menschen, sondenr die ganze Schöpfung darauf wartet, daß Gott diese Welt vollendet und neu erschafft und all das Leid in ihr fortnimmt. Und Jesus selbst gab den Auftrag (Mk 16, 15), die frohe Botschaft der ganzen Schöpfung zu verkündigen. Das griechische Wort, das hier verwendet wird, kann man auf Deutsch mit "Schöpfung" oder "Geschaffenes" übersetzen. Auf jeden Fall ist hier mehr als der Mensch gemeint.

Meiner persönlichen Ansicht nach ist Gott ein Freund allen Lebens. Und ich denke mir, daß er sich nicht die Mühe macht, unsere tierischen Gefährten mit so viel Feinsinn, Großartigkeit, Schönheit, Liebe und Humor zu erschaffen, damit sie dann verlorengehen für immer. Ich denke, daß Gott will, daß jedes Lebewesen da ist und vielleicht will er auch, daß jedes Lebewesen für immer da ist, einfach weil er Freude am Leben seiner Geschöpfe hat. Gott erbarmt sich über Mensch und Tier, sagt die Bibel. Dieses Mitgefühl wird nicht verschwendet sein. Und schließlich: Was wäre der Himmel wohl ohne die Freunde, die man lieb hat? Und wer hätte nicht seine tierischen Freunde lieb? Ich bin sicher, daß wir alle unsere Freunde bei uns haben werden und mit ihnen zusammen für immer bei Gott sein werden. Das ist für mich der Himmel. Gruß, q.

sie inkarnieren sich weiter

es dauert lange,bis sie als mensch inkarniert werden

sie erleben eine art tierhimmel

jedes tier hat einen individualcharakter (wäre ja auch langweilig,wenns nicht so wäre)

die meisten folgen allerdings einer "gruppenseele",verlieren dadurch allerdings nicht ihre persönlichen eigenschaften


cos1910  06.03.2014, 17:59

Sehr gute Beschreibung, danke! Ich staune immer wieder über das wesentlich tiefere Verständnis von Menschen, die nicht dem "dogmatischen Christentum" angehören.

pharma  01.12.2010, 17:42

aha und woher hast du diese Information?

coeleste  01.12.2010, 15:11

in der bibel weis ich keine stelle

...meinst du nach dem tod der christen, oder nach dem tod der tiere?? wie ich die christen kennengelernt habe, interessiert sie mehr ihr eigenes leben nach dem tode, obwohl sie auch davor angst haben, und nicht das des tieres, auch wenn sie es geopfert hatten!

Nach Paulus, Römerbrief 8,19-23, gehören die Tiere zur Schöpfung. Und die gesamte Schöpfung wartet, mit den Menschen zusammen, auf die Erlösung. Hier das (schwer verständliche) Zitat:

"Denn das sehnsüchtige Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes. Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden - nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat - auf Hoffnung hin, dass auch selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit frei gemacht werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt. Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst und erwarten die Sohnschaft; die Erlösung unseres Leibes."


cos1910  04.03.2014, 21:37

Das Zitat aus dem Römerbrief ist eigentlich nur verständlich unter der Voraussetzung einer unsterblichen Seele der Tiere und deren Reinkarnation. Leider wird genau das heute von vielen Christen abgestritten, so dass sie auch dieses Zitat von Paulus nicht in der Lage sind zu verstehen. Wie sagte Jesus?: "Wer viel hat, dem wird noch mehr gegeben werden, wer aber wenig hat, dem wird auch noch das wenige genommen werden, dass er zu haben meint...."

Genauso wenig wie mit den Menschen.

Denn es heißt doch:

"Du bist aus Erde und sollst wieder zur Erde werden."

  1. Moses 3, 19.

Der Unterschied zwischen Mensch und Tier besteht aber darin, dass es für ihn die Möglichkeit der Auferstehung von den Toten gibt, die aber erst beim zweite Kommen Christi stattfinden wird. (Hinweis in 1. Thessalonicher 4, 13-18).

Die Tiere sind aber von dieser Auferstehung nicht betroffen.


cos1910  06.03.2014, 18:04

Die Tiere sind von der Auferstehung zunächst nicht unmittelbar betroffen, stimmt, aber auch sie werden davon profitieren. Und auch werden sie selbst auferstehen, wenn die Zeit für sie gekommen ist.