Was müsste ein Elternteil tun, damit ihr den Kontakt abbrecht?

4 Antworten

Sich so verhalten wie mein Miterzeuger.

Oder wie die Mutter meines Miterzeugers.

Oder wie der Vater meines Miterzeugers.

Oder wie die Schwester meiner Mutter.

Die Schwester meiner Mutter sagte mal zu ihrem Bruder - vor ungefähr 10 Jahren, als sie bei uns zu Besuch waren -, dass ich unter der Brücke landen würde und all sowas, weil ich ein großes Problemkind war, was Schule anging. Die Konversation hatte meine Mutter damals überhört.

Außerdem war sie auch so eine, die tat, als würde sie meinen Autismus akzeptieren, aber in Wahrheit kamen oft so Sprüche (zu meiner Mutter) wie "Na gut, aber das kannst du ja jetzt nicht alles auf ihren Autismus schieben, das liegt auch an deiner Erziehung". Und es waren halt wortwörtlich Eigenschaften und Probleme, die definitiv auf meinen Autismus zurückzuführen waren.

Der Vater meines Miterzeugers hatte die Angewohnheit, nicht sagen zu können, wenn er ein Problem mit jemandem hatte. Meine Mutter erfuhr nur um die fünf Ecken, dass er sie nicht leiden konnte. Er war auch nie sonderlich darauf bedacht, meinen Autismus zu verstehen. (Die einzige Person in meiner Verwandtschaft - abgesehen von meiner Mutter, welche selber Autistin ist -, die das bis zu ihrem Tod getan hatte, war mein Großvater mütterlicherseits.)

Die Mutter meines Miterzeugers (nein, das ist kein Vater) war noch viel weniger daran interessiert. Meine Mutter wollte ihr erklären, wie das mit meinem Autismus ist, doch sie war nicht daran interessiert. In ihrem Kopf war es, als wäre ich krank und als wolle sie "doch nur ihr liebes, braves Zitruseulchen zurück haben". Sie hatte es auch gemocht, ihren Sohn (meinen Miterzeuger) dazu zu bringen, immer schön auf ihrer Seite zu bleiben. Der war wirklich ein Muttersöhnchen. Hätte nur noch gefehlt, dass er bei ihr im Keller wohnte und sich von ihr abduschen lässt.

Sie hatte auch gut damit zu tun, mir bei jedem Besuch ein Stück Kuchen anzubieten, aber mir auch wiederum zu sagen, dass ich mal abnehmen müsste. Sie war auch wirklich alles andere als dünn. I mean, she wasn't wrong - ich hatte schon immer Probleme mit Übergewicht -, aber trotzdem. Es biss sich a weng.

Meine Eltern ließen sich scheiden, als ich 8-10 war (Meine Mutter setzte ihn vor die Tür - hätte sie mindestens 8 Jahre früher machen sollen) und während manche Väter sich noch intensiv darum bemühen, Kontakt zu ihren Kindern zu halten, war meiner so "Was? K-...Kon..Konta? HÄ???" und ehe man sich versah, war er 400km weit weggezogen (Keine Ahnung, wo der jetzt herumgeistert). Selbst vor der Scheidung war er einer von den Kandidaten, die sofort ganz woanders waren, sobald das Kind auch nur ein bisschen trotzig war. Das war einer von diesen Leuten, die einfach mindestens 20 Jahre zu früh Väter wurden. Kontext: Er war 35, als ich geboren wurde. Nicht 15 oder so, also es ist nicht so, als könnte man das noch irgendwie, halbwegs, entschuldigen.

Ich weiß noch, dass ich ungefähr bis ich 14/15 war, hin und wieder bei seinen Eltern zu Besuch war und er dort auch manchmal war, aber oh je, hatte man gemerkt, dass er nur da war, weil seine Eltern da waren. Die Interesse an mir war nicht-existent.

Es war Totenstille bei ihm. Man konnte ihm so viele Briefe und E-Mails schreiben wie man wollte - Es gab keine Reaktion.

Falls hier irgendjemand denken sollte, meine Mutter hätte seine Briefe/E-Mails/Anrufe vor mir versteckt: Ne, ne, sie hatte sogar aktiv eine ganze Weile lang versucht, Kontakt zwischen uns aufzubauen. Sie musste ihm wegen jedem Mist hinterherdackeln und hoffen, dass er sich nicht wie ein trotziges Kleinkind querlegen würde, um seine Macht über uns zu beweisen. Weshalb? Geteiltes Sorgerecht. Ja, man denkt immer, Frauen würden in Sorgerechtsstreitereien bevorzugt werden, aber leider nein. Genau da, wo es Sinn ergeben hätte, entschlossen sie sich, ihre Augen zuzukneifen und zu ignorieren, dass mein Miterzeuger das Sorgerecht nicht teilen wollte. Er wollte sich nicht auch um mich kümmern. Er wollte einen Dreck mit mir zu tun haben. Der einzige Grund, weshalb er das machte, war, damit er das Recht hatte, damit er uns sagen konnte, wo wir hinziehen dürften und wo nicht, damit er schön alles erfuhr, was bei mir in der Schule abging - und meine Mutter hatte die Sorge. All die Arbeit mit mir. Und das ging jahrelang durch. Während der ganze Sorgerechtstreit war, kommunizierten die beiden auch allerhöchstens noch durch ihre Anwälte.

Es gab eine Zeit, in der ich dachte, es könnte noch etwas werden. Ich wollte ihn treffen, sehen, - oder zumindest redete ich mir das ein - obwohl wir nie ein Verhältnis hatten. Ich war immer mehr ein Mutterkind. "Papa" war nur dafür da, um am Wochenende mit einkaufen zu fahren und das war's.

Ach ja, die Unterhaltszahlung kam auch nur dann an, wenn er mal dazu Lust hatte. Und die hatte er sehr unregelmäßig. Nicht weil er nicht konnte. Er war vielleicht nicht reich, aber er hatte immer mehr Geld gehabt als wir.

Bei Familienfesten war er auch schon vor der Scheidung stets auf Mamis Seite, wenn es Probleme gab. Die beiden waren sofort an vorderster Front, wenn es darum ging, meine Mutter schlecht darzustellen - Beim Jugendamt, bei der Schule.

Apropos Jugendamt. Funny Story: Das Jugendamt versuchte eine Zeit lang, Treffen zwischen uns zu organisieren und sie mussten ihm wortwörtlich drohen (Ich weiß nicht, mit was, aber sicherlich etwas Finanzielles), damit er ankam. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was wir gemacht haben, aber stellt euch vor, man muss eurem Vater mit etwas drohen, damit er euch trifft. Oder stellt euch vor, man muss euch drohen, damit ihr euch mit euren Kindern trefft. Utopisch.

Meine Mutter wusste genau: Sobald die organisierten Treffen rum sind, wird er sich nie wieder bei uns melden. Und sie hatte Recht.

Irgendwann hab ich nach und nach bemerkt, dass es echt keinen Sinn mehr ergibt und der Kontakt war weg. Das ist jetzt gut 10 Jahre her und daran hatte sich auch nichts geändert. Diese ganze Geschichte ist ... Die will nicht in meinen Schädel. Ganz egal, wie oft ich das alles aufschreibe ... Es will nicht in meinen Schädel.

PS: Ja, ich kann sogar noch längere Antworten schreiben.

mich stressen, dass ich mir ne frau suchen soll und kinder kriegen soll, nachdem ich gesagt habe , dass ich nur auf männer steh und es mein leben sei ( insbesondere dann wenn ich jemanden gefunden habe, ihn vorstelle und mir/ihm einen blanker unmut entgegenkommt)


Amalito  12.09.2023, 18:00

Sehr konsequente Haltung! Manchmal muss man dann aber den kompletten Kontakt zu den Eltern abbrechen oder meiden ...

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Byzantion  12.09.2023, 18:07
@Amalito

sicher, aber ich achte immer darauf, dass keine hilflosigkeit entsteht und ich beziehe auch mit ein, dass zu unterschiedlichen zeiten unterschiedliche standards gelten. ich fordere daher nur, was zu allen zeiten gegolten hat: dass man innerhalb der familie füreinander da ist und sich akzeptiert. das leben ist voll von unwegbarkeiten, darüber müssen sich eltern halt im klaren sein BEVOR man kinder in die welt setzt

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Ich habe meinen bösartigen Vater sogar lebenslang vergeblich gesucht. Er ist seit 1957 in Hannover verschollen, sagte mir der DRK- Suchdienst.