Was mit alten Tagebüchern machen wenn man nicht mehr lang zu leben hat?

8 Antworten

Je nach dem, wer man ist, ist es fraglich, ob man seine Tagebücher nicht besser vernichtet.

Thomas Mann hat ja einen Teil nicht vernichtet und 20 Jahre nach seinem Tode zu Veröffentlichung freigegeben. Das hätte ich an seiner Stelle aber wohl nicht gemacht, insbesondere da man dort brisante Stellen zu seiner Homosexualität und seiner Einstellung zu seinen Kindern finden kann, die aber niemanden etwas angehen, wie ich finde.

Ich würde mich fragen, was jemand von diesen Büchern hat, und was ich damit an Positivem bewirken kann. Stehen da Dinge drin, die Personen vielleicht verletzen würden? Dinge über andere Personen, die diese vielleicht nicht preisgeben wollen? Oder wird es für die Nachwelt eine Reise in die Vergangenheit von dir als Mensch sein, mit Begebenheiten, die aus deiner Situation beschrieben werden?

Wenn die negativen Aspekte überwiegen, würde ich die Tagebücher vernichten.

ich würde sie verbrennen haha es ist ein tagebuch das darf man nur selbst lesen

Woher ich das weiß:Hobby

Ich persönlich würde sie vernichten.

Denn es gibt niemanden in meiner Welt, denn all das interessieren würde oder besser, wirklich etwas anginge.


Lichtnelke147 
Beitragsersteller
 18.10.2020, 10:18

aber 20 Bücher vernichten...wie soll das gehen...ins Altpapier werfen geht nicht und ich find es auch irgendwie schade

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cas65  18.10.2020, 10:21
@Lichtnelke147

Feuerkorb... Schredder... Schade - für wen? Für DICH. Aber du bist dann ja weg. Dann werden dir auch diese Tagebücher egal sein. Wenn es in deinem Leben jemanden gibt, der würdig ist, diesen Schatz zu bewahren und der ihn zu schätzen weiß, dann ist das was anderes. Aber was mit meinen Hinterlassenschaften geschieht, wenn ich nicht mehr bin, das glaube ich zu wissen. Dann kommt ein großer Container, und das war es dann. Oder schlimmer noch; es wird gespottet und ich werde noch postum durch den Kakao meiner lieben Anverwandten gezogen - nein. Das würde ich nicht wollen. Es interessiert jetzt keinen, was ich mache - dann hat es nach meinem Tod auch keinen zu interessieren.

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Diese Frage stellt man sich auch, wenn man alt ist und seine Dinge ordnet. Oder wenn man in eine kleinere Wohnung umzieht.

Es sind deine Geschichten und Erinnerungen, niemand sonst kann sie verstehen und etwas damit anfangen.

Nur du kannst sie aufgeben, also vernichten, zB in einen Copyshop bringen, wo sie geschreddert werden. Das kostet nur ein paar Euro.

Wenn du so radikale Lösungen nicht magst, oder wenn du noch in deinen alten Tagebüchern lesen möchtest, kannst du eine Person deines Vertrauens beauftragen, sie zu vernichten, wenn du nicht mehr da bist. Ohne hineinzusehen! Versprochen ist versprochen!