Was meint Kant mit ,,die Gegenstände müssen sich nach unserer Erkenntnis richten"?

2 Antworten

Hallo emma4834

Der Gegenstand ist das, was du darin zu erkennen glaubst

Der Gegensatz dazu ist: du erkennst was der Gegenstand ist

Hmm.. Erklärt nicht viel nucht wahr? X.x

Guckst du eine Tasse an sagst du, das ist eine Tasse.. Wenn du nicht wüsstest was eine Tasse ist, was würdest du dann sagen? Du erkennst das was du glaubst zu sehen und verlierst dabei den Blick für die Wirklichkeit..

Wenn ein Getränkeglas herunter fällt ist es kaputt - Glas jedoch nicht.. Es wandelt nur seine Form doch bleibt was es ist..

Kant sagte auch: „Wenn man Objekte bloß nach Begriffen beurteilt, so geht alle Vorstellung der Schönheit verloren.“

Auch wenn ich persönlich kein großer Freund von Kant bin, so stimme ich hier vollsten zu ^^

Sehr deutlich wird es mit der Sprache - sie ist schön solange du erkennst was es ist: geschwungene laute... Doch wer sie lernt verliert häufig die Liebe zu dieser Sprache.. er wird taub für die geschwungene laute... Du kannst deutsch nicht so hören wie chinesisch.. Du hörst Wörter - doch es sind laute.. Für dich ist es jedoch das, was du zu erkennen glaubst - das Objekt richtet sich also nach deiner Erkenntnis und nicht deine Erkenntnis nach dem Objekt

Es ergibt sogar nichtmal besonders viel Sinn was wir schreiben - deine Vorstellung über die Sätze und deine individuelle Betonung verleihen dem ganzen nur welchen... Wir sind jedoch unfähig dies zu erkennen.. Die Betonung und Körpersprache spricht mehr als die Worte.. Deshalb sind neue Sprachen lernen das schwerste das unser Hirn zustande bringen kann - denn wer das wortvuch auswendig kann, kann noch lange nicht die sprache ^^

Das ist auch ein Grund warum philosophische Schriften schwer zu verstehen sind - weil da nur quatsch steht und ohne die Kenntnis wie dieser Quatsch zu verstehen ist, wird nichts davon Sinn ergeben..

Man könnte sogar sagen die Fantasie erschafft den Sinn...

Lg,

Lacrimis

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst aktiv beobachtet über viele Jahre; belesen

Lacrimis27  28.09.2021, 00:53

Betrachte so auch mal den Tod..

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Kant sagt, wir können die Gegenstände nicht so erkennen, wie ihr Dasein "an sich" ist, sondern wir sehen die Dinge so, wie uns die Formen und Kategorien unseres Denkens die Dinge spiegeln. Diese Denkformen und Denkkategorien sind unserer Vernunft gewissermaßen vorgeschaltet. Also bilden sich alle Gegenstände vor uns gemäß dieser Erkenntnisformen und Erkenntniskategorien um. Man könnte auch sagen, sie richten sich danach, wie die Formen und Kategorien unseres "Erkenntnisapparates" sie vor uns erscheinen lassen.

("Unter 'Ding an sich' versteht Kant die Wirklichkeit, wie sie, unabhängig von aller Erfahrungsmöglichkeit, für sich selbst besteht, die absolute Realität. Wir erkennen das Wirkliche nur in den Formen der Anschauung [Raum und Zeit] und des Denkens [Kategorien] - s. Wikipedia unter Stichwort "Ding an sich"