Was meint Faust damit: "Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält"

4 Antworten

Das Zitat bringt jemandes Wunsch zum Ausdruck, tiefer in ein Problem einzudringen, grundlegendere Erkenntnisse über ein Sachgebiet oder komplexere Vorgänge zu gewinnen.

"Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, / Und grün des Lebens goldner Baum." (Faust I)

Der menschlichen Erkenntnisfähigkeit sind unüberwindbare Grenzen gesetzt --> Faust leidet an den Bedingungen des Mensch-Seins

** tragischer Konflikt:**

  1. Der Mensch muss nach Erkenntnis streben, sonst verleugnet er sein menschliches WESEN.

  2. Es ist dem Menschen unmöglich zu erkennen, "was die Welt, im Innersten zusammenhält".

http://www.schwertschlager.de/deutsch/faust/nacht.htm

Faust möchte damit sagen, dass er alles Wissen erlangen möchte, was nur erkenntlich ist (auch Gelehrtentragödie genannt). Des Weiteren könnte die Bezeichnung im "Innersten" darauf hinweisen, dass Faust sich auch nach übermenschlichem, überweltlichem sehnt (dies wird im Buch immer wieder deutlich, siehe die Szene, in welcher Faust den Erdgeist heraufbeschwört).


alradm 
Beitragsersteller
 04.02.2014, 18:37

Danke! :)

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Kräfte meint offensichtlich damit exakt die gesamte Welt der Gefühle.
Insbesondere dann die jeweils daraus aufsteigenden Gedanken und Willen.

Jenseits der bloßen Worte (Gedanken).

Im Bewusstsein - des Selbst - des anwesenden Ich.

Um sich so erst selbst zu verorten.

Seinen Mitmenschen dann ….

Goethe und Shakespeare scheinen mir dennoch nicht alle Projektionen aufzulösen. Schrecken Sie vor der konsequenten Selbstschau zurück?

Halten beide das gar für ‘faustisch’?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Der Satz ist Teil von Fausts erstem Monolog, Faust lässt in diesem seine Gedanken schweifen. Philosophie, Juristerei, Medizin aber auch Theologie hatte er studiert, um herauszufinden was die Welt im Innersten zusammenhält. Faust hatte sich jahrelang mit diesen wissenschaftlichen Gegebenheiten auseinandergesetzt, was aus seiner Sicht vergeblich war. Obwohl er sich mit der Materie auseinandergesetzt hat, fühlt er sich seinem Ziel "zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält" kein Stück näher. Trotz der Menge an Wissen, die ihm nun zu Füßen lag, fand er nicht sein Inneres.

Faust strebte nicht mehr nach Worten, das was er wollte war das Wahrnehmen der Kräfte. Daher wollte er auch nicht mehr von Bücherwissen profitieren "Und tu nicht mehr in Worten kramen". Faust nimmt das menschliche Wissen als beschränkt war und erhoffte sich daher nach seinen Studiengängen eine nie gekannte Freiheit. Sein Zentrales Streben ist, wirkliches Wissen wahrzunehmen. Nach diesem Scheitern ist Faust verzweifelt, denn für Ihn ist es ein Scheitern seiner selbst.

Ich hoffe ich konnte Dir helfen. Falls Du nochmal Hilfe brauchst, melde Dich. LG