Was macht man gegen die "Macht des kleinen Mannes"?

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Die Beweggründe sind vielfältig lassen sich aber meist auf das Prinzip 'wer nie Freundlichkeit erfährt, verlernt so langsam diese weiter zu geben' zurückführen. Und damit hat man auch schon den besten Weg gefunden mit Menschen umzugehen die, da man etwas von ihnen will, kurzzeitig Macht über einen gewonnen haben.

Ganz einfach mit der Macht der Freundlichkeit und Höflichkeit, indem Du jedem Menschen unabhängig von dessen sozialen Prestige mit ehrlicher Freundlichkeit und 'auf Augenhöhe' gegenüber trittst, denn in erster Linie ist er ein Mensch genau wie Du und nicht bereits bei der Begrüßung klar machst wie sehr Du auf ihn herabsiehst, weil er in Deinen Augen einen minderwertigen Job hat.

Gerade diese Mitmenschen die allen Ernstes glauben eine Putzfrau wäre ein Mensch zweiter Klasse, weil sie keine 'Prestige-Stelle' hat, tragen dazu bei, dass diese meist hart arbeitenden Menschen im Lauf ihres Lebens immer verbitterter werden und dies irgendwann mal an anderen auslassen, wenn das Faß dann endlich mal überläuft.

Ich denke es hat nichts mit "Macht" zutun, bei deinem Beispiel. In jedem Geschäft gibt es für jeden Fall der auftreten kann, gewisse Richtlinien wie man vorgeht. Es liegt nicht im Ermessen des Kassierers/Verkäufers ob er zurück nimmt oder nicht.

Da schließe ich mich "Chukoo" an, denn wenn man höflich fragt und nicht massiv auftritt (ich habe das Recht!) kommt dir ein jeder Mensch entgegen. Schließlich kommt ein jeder Mal in die Situation bei der er die Hilfe eines anderen braucht.

Bei Beamten und Behörden fände ich diese Macht aber sehr fraglich. Denn diese Menschen sind ja bekanntlich an Recht und Gesetz gebunden. Und da kann Sachbearbeiter B nicht einfach sagen: Ach ne, diese Abgabe brauchen sie diesen Monat nicht zu bezahlen. Also wenn da mal jemand einem was gutes tut, dann ist es im Rahmen des Gesetzes und nicht in der Macht des Mannes oder der Frau;) Ansonsten ist es rechtswidrig und eher eine kriminelle Macht:D Genauso ist es auch als Kassierer oder sonstwo....die Mitarbeiter erhalten zu diversen Situationen Vorgaben, wie sie sich dann verhalten müssen.(Umtausch usw.). Da liegt es also auch nicht in ihrer Macht im eigentlichen Sinne. Wenn sie es dann ohne Berechtigungen machen würden...dürften sie es selbst bezahlen...das wäre für mich nur die Macht der Selbstverarsche:D Also dieses Phänomen ist für mich mehr "Schein als Sein"


Tilex 
Beitragsersteller
 28.07.2011, 07:54

Nochmal im Klartext. Das Phänomen ist folgendes: Ein Mann (respektive Frau) hat eine Stelle. In dieser Stelle hat er einige Vorgaben aber auch einige, wenige Freiheiten. Wenn es tatsächlich mal dazu kommt, dass er diese Freiheiten nutzen kann, dann nutzt er sie auch -- und das manchmal genau so, dass einer andern Person ein Nachteil entsteht, obwohl kein anderer daraus einen Vorteil zieht. Das meine ich.

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Mani64  28.07.2011, 08:01
@Tilex

Sag mal "Tilex" möchtest du Haarspalterei betreiben!? Warum sollte jemanden ein Nachteil entstehen, wenn nicht der Kulanzfall eintritt. Wenn man zum Einkauf schreitet muss man sich schon im Vorfeld Gedanken machen was für Kriterien maßgebend sein sollen. Ich kann doch für einen Fehlkauf nicht den Kassierer verantwortlich machen, nur wenn er sich an seine Vorgaben hält! Dann hier von "Macht" zu reden, so nach dem Motto: den mag ich und den nicht... gehts noch!?

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Taktik2011  28.07.2011, 08:03
@Tilex

Ja, aber dann nen mir mal ein Beispiel. Weil das mit der Kassiererin ist nicht gut. Denn auch wenn es für den Verbraucher so wirkt, so hat sie nicht wirklich selber die Wahl zu sagen ob sie es so oder so macht. Denn grade hier in Deutschland ist jede Kleinigkeit genau geregelt....da gibt es nichts ohne Vorgaben (außer vielleicht in einem 2 Mann Betrieb)...auch wenn es manchmal anders wirkt. Diese "Macht" wäre dann eigenmächtig ergriffen...aber dann nicht wirklich eine Macht...den gerade der "kleine Mann" hat nicht wirklich Macht.

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Tilex 
Beitragsersteller
 28.07.2011, 08:23
@Taktik2011

Wenn dir das Beispiel des Kassierers missfällt, dann nimmruhig stattdessen an, dass es ein Ladenbesitzer eines kleinen Elektronikgeschäfts ist. Auf jenen lässt sich das Phänomen ebenso anwenden, ohne, dass man in den gedanklichen Konflikt kommt, dass die jeweilige Personen in seiner Lage Weisungen unterliegt (obschon durch Prämisse ausgeschlossen -- aber das scheint gerne überlesen).

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Tilex 
Beitragsersteller
 28.07.2011, 08:27
@Mani64

Nun: der Nachteil entsteht dem Käufer an der Stelle, an der er ein Gerät hat, welches für ihn nicht den erhofften Gegenwert hat, wofür er sein Geld gegeben hat. Und das trifft wohl die Definition des Wortes "Nachteil" beinah im Kern.

Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass ich von einem Kulanzfall spreche, also sind Vorgaben von höherer Stelle irrelevant. Wenn dir das Wort "Kulanz" nichts sagt, schlage es bitte nach.

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Taktik2011  28.07.2011, 08:52
@Tilex

Hängst du dich denn daran auf, dass es anders im Gesetz steht? Weil es ja da nur für den Fernabsatz vorgesehen ist? Dazu kann ich sagen: Der Verkäufer (Laden usw.) hat da einen gesetzlichen Ermessensspielraum (durch das Wörtchen "kann" gekennzeichnet). Das heißt, ein Geschäft/Ladenbesitzer kann die Ware zurücknehmen/umtauschen lassen, müsste er aber nicht. Wenn er es macht widerspricht er aber nicht dem Gesetz. Um dir mal etwas näherzukommen....in gewisser Weise ist dieses Ermessen eine Art Macht...man kann in einem gewissen Rahmen selber entscheiden. Ich habe mich nur die ganze Zeit an dem Wort "Macht gestossen, weil das für mich ein großes Wort ist.

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Die Macht Deines kleinen Mannes (oder oft auch Frauen) bezieht dieser zu fast 100% aus den Vorgaben die ihm sein Arbeitgeber dazu macht. Deshalb ist das auch der kleine Mann, und hat meist überhaupt keinen Einfluss auf das was er darf oder nicht darf. Er darf auf keinen Fall gegen die Umtausch- und Rückgabepolitik seines Arbeitgebers verstossen, sonst könnte er weil er lieb und nett zu Dir ist die Arbeit verlieren.

Also nicht den Botschafter der Entscheidung erschiessen, sondern den kleinen Mann lieb und nett behandeln, denn der kann meistens gar nichts dafür. Und denk immer dran, dass besonders unbedeutende Personen sich auch mal wichtig fühlen wollen.

Lela


Tilex 
Beitragsersteller
 28.07.2011, 07:49

Ich merke gerade, dass ich es nicht genug betont habe: es geht um Kulanzfälle! Also um Fälle, in denen es der Person frei steht, zu entscheiden. Es gibt nicht darum, sich über Vorgaben hinweg zu setzen.

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Lela123  28.07.2011, 11:45
@Tilex

... die menschliche Angewohnheit sich im Rahmen der gegebenen Vollmachten mächtig zu fühlen. Kein deutsches Problem, aber es kann einen schon ankotz... da hast Du Recht.

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Dieses Verhalten findet man aber auch bei weit aus Ranghöheren.... es hat also an sich nichts mit einer "Macht des kleinen Mannes" zu tun. Solche Verhaltensweisen findet man bis hinauf zu Chefs, Politikern und ähnlichen Spezies, die auch nur ihre "Macht" beweisen wollen, auch wenn ihr Verhalten dabei oft vollkommen unlogisch ist.

Im unteren Bereich - Deutschland ist und bleibt eine Service-Wüste... da können solche Leute überleben.

Aber dagegen hilft nur, sich beim Vorgesetzten zu beschweren... der einzig gangbare Weg.


Tilex 
Beitragsersteller
 28.07.2011, 08:11

Du kommst meiner Sache schon näher: du hast Recht. Das Verhalten gibt es auch bei "höheren Tieren". Worauf ich hinaus will, ist, dass es -- wie du es auch erwähnt hast -- im Grunde immer irgendwelche "Spezies" sind, die nur in ihrer jeweiligen Position ihre Macht ausüben können. Wenn sie allerdings Feierabend haben, sind sie plötzlich machtverlassen. Vielleicht ist es diese Gefühl der Machtlosigkeit bzw. Ohnmacht, welche sie dazu bewegt, am nächsten Tag wieder Macht auszuüben, wo sie nur können -- ob es einer Sache dienlich ist, oder nicht. Es wird zum Mittel des Zweckes diese Menschen zu befriedigen.

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