Was macht Jura so schwer?

3 Antworten

Hey Leute! Ich wollte mal die Jurastudenten fragen, was das Jurastudium so schwer macht und wie man auch am besten lernt für die Prüfungen, um sie bestmöglich zu bestehen. 

Du musst das System derart durchgreifend begriffen haben, dass du

  • eine dir völlig unbekannte Materie mit den allgemeinen Grundlagen verstehen und mit diesen Grundlagen eine korrekte Begutachtung der Rechtslage vornehmen kannst und
  • einen Sachverhalt unter Berücksichtigung einer dir bekannten Rechtslage in detailliertester Art und Weise begutachten können.

Das sind die Anforderungen fürs Examen.

So. Auf den Spaß lernst du fünf Jahre im Studium hin. Es zählt lediglich die Prüfung am Ende des Studiums; alles Vorhergehende ist irrelevant, wird dir nicht angerechnet und befähigt dich auch nicht zur Ausübung irgendwelcher Berufe.

Derselbe Spaß kommt dann nochmal nach zwei Jahren Referendariat.

Kurz gesagt besteht die Schwierigkeit darin, viel systematisches, abstraktes und konkretes Wissen punktgenau abrufbar zu haben.


HairCare4645 
Beitragsersteller
 24.08.2021, 23:25

Danke dir für die Antwort! Ich will aber kein Anwalt werden, sondern vielleicht in der Unternehmensberatung arbeiten, brauche ich dann auch das ganze mit dem Referendariat?

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VirageXO  24.08.2021, 23:37
@HairCare4645
Ich will aber kein Anwalt werden, sondern vielleicht in der Unternehmensberatung arbeiten, brauche ich dann auch das ganze mit dem Referendariat?

Das sagt dir dein potentieller Arbeitgeber. Wenn der einen ausgewachsenen Inhouse-Counsel oder Syndikusanwalt will, der Rechtsberatung vornehmen soll, dann führt kein Weg am Ref vorbei.

Wenn du bloß eine irgendwie geartete Tätigkeit ausüben willst, für die der Jura-Kram lediglich "nice to know" ist, dann ist das Ref entbehrlich. Dann aber stellt sich wiederum die Frage, ob er sich nicht lieber einen Volljuristen holt - oder jemanden aus einem anderen Kompetenzfeld.

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Schwer ist relativ, man müsste herausfinden ob ein Studium, egal welches, einem liegt. Entweder mit dem Studium beginnen und dann ggf. wechseln, oder schon mal zu Vorlesungen rein. Jura erfordert logisches, präzises Denken, abstraktes Denken, letztlich dann halt juristisches Denken. Es muss auch einiges auswendiggelernt werden.

Das Schwierige ist, dass man sich enorm viel Fachwissen merken muss. Man muss praktisch jeden Paragraphen auswendig können.

Es gibt in Strafgesetzbuch, 12 Sozialgesetzbücher, das Bürgerliche Gesetzbuch, und noch viele weitere Gesetzbücher. Jedes dieser Gesetzbücher enthält mehrere Hundert oder ca. 1000 Paragraphen.

In der Prüfung beim Studium wird dann gefragt: Erkläre mir § 500 des BGB, und erkläre mir § 900 des Zwölften Sozialgesetzbuches. Die Paragrafen werden nach Zufallsprinzip abgefragt, also sollte man alle Paragrafen kennen.

Man kann sich also im Jura-Studium darauf einstellen, alle Gesetzbücher mindestens einmal durchlesen zu müssen.


VirageXO  21.08.2021, 19:17

Alter, was redest du denn bitte für einen unfassbaren Schwachsinn?

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