Was macht der Therapeut, wenn Der Patient vor ihm anfaengt zu weinen?

7 Antworten

Nein, trösten (im Sinne von Gegenargumente bringen: "Es ist noch nichts verloren, sie haben doch einen tollen Mann / tollen Job / Morgen scheint wieder die Sonne") ist antitherapeutisch.

Weil damit signalisiert wird: "Die Traurigkeit darf jetzt nicht hier sein. Die soll bitte ganz schnell wieder weggehen." Und das ist halt therapeutisch gesehen schlecht.

In der Therapie gibst Du dem Raum, dass der Patient seine Traurigkeit spüren darf. Und Du explorierst: Was bedeutet die Traurigkeit? Was macht Dich so traurig? Was würdest Du Dir wünschen bzw. was brauchst Du?

Das heißt, der Therapeut macht gar nichts bestimmtes, außer da zu sein, und man bemüht sich, gemeinsam die Traurigkeit zu verstehen. Ggf. kann man auch Übungen machen, um aus dem akuten Gefühl der Traurigkeit herauszukommen - das macht man aber nur, wenn es dem Patienten zu viel wird / wenn der sich überfordert fühlt (weil sonst gibt es keinen Grund). Traurigkeit fühlen ist nämlich an sich therapeutisch wertvoll.

Übungen, wie man da rauskommt: Z.B. Aufmerksamkeitslenkung 5-4-3-2-1 Übung (5 Dinge benennen, die man sieht, 5 Dinge, die man hört, 5 Dinge die man spürt. Dann 4 Dinge die man sieht, 4 Dinge, die man hört, 4 Dinge, die man spürt usw.).

Was Therapeuten auch manchmal machen, ist, dass sie dir die Taschentuchbox rüberreichen.

Kommt drauf an was für ein Therapeut. Aber jeder Therapeut soll gut im Umgang mit Menschen sein. Heißt er darf und soll ihn auch trösten. Er soll nicht einfach lachen oder weggehen. Man soll einfach so reagieren wie man es andersrum haben mag (wenn man selber weint).

Eigentlich eine einfache Frage.

Ein guter Therapeut würde den Klienten ermutigen, jeden Widerstand aufzugeben und alle Gefühle leben zu lassen. Zusätzlich würde er den Klienten in seinem Verhalten bestätigen und das Weinen ausdrücklich als heilend befürworten.

Das kommt auf den Therapeuten.

Fragen ob eine Pause gut wäre, Fragen an was du gerade denkst, trösten.

Sind so Sachen, die Therapeuten wahrscheinlich tun.

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich sehr gerne mit dem Thema.

Eine/e professionelle/r Therapeut/in reagiert empathisch darauf. Im Rahmen der Therapie bedeutet das, die Gefühle zu validieren, dir den Raum zu geben, sie ausdrücken zu dürfen und Geduld zu haben. Meistens reichen sie dir dann die Taschentücherbox rüber, auch als Geste, dass sie deine Reaktion anerkennen und sehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung