Was mache ich, wenn mir mein Studium doch nicht gefällt?

7 Antworten

Diese Erfahrung machen sehr viele Studenten. Ich selbst bin im 7 Semester und behaupte, dass ich rund 50% der Fächer für überflüssig und zu theoretisch halte. Besonders am Anfang waren die Grundlagenfächer schwere Brocken, die scheinbar nur zum Aussieben dienen. Aber so ist es nicht. Du musst an deiner Motivation arbeiten - was hat dich dazu bewegt zu studieren? Das Geld? Der Traumberuf? Denk immer daran, dass das Studium nur der Zwischenschritt zu etwas großem ist.

Was studierst du denn?


RichardRIn 
Beitragsersteller
 19.10.2016, 00:34

Hallo Wictor, auch dir ein herzliches Dankeschön für deine schnelle Antwort! Ich studiere Germanistik und Religion im 2-Fach-Bachelor für das Lehramt an Gymnasien. Überzeugt hat mich damals sowohl das Gehalt, als auch der Spaß meinen Nachhilfeschülern bei Ihren Lernprozessen beobachten zu dürfen. Auch in meinem FSJ hat mir die Arbeit mit Kindern großen Spaß gemacht. Jedoch habe ich Große zweifel daran, dass ich mich für das Richtige entschieden habe. Alleine Germanistik zu studieren war eher eine Notlösung als. Bisher hatte ich noch nie das Vergnügen vor so einem tiefem, schwarzen Abgrund zu stehen, wo man nicht weiß, ob man nun Runterspringen soll, oder weiterhin mit zitternden Beinen am Rand stehen bleiben möchte. Was ich damit sagen will, ich weiß einfach nicht, ob es eher ein Genickbruch für mich und meine Zukunft ist mein Studium abzubrechen und mir etwas zu suchen, was mir wirklich Spaß und Freude im Leben bereitet. Und selbst wenn ich den schritt gewagt habe, was mache ich, um die Zeit bis zu einer Ausbildung oder einem anderen Studium zu überbrücken? 

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wictor  19.10.2016, 00:42
@RichardRIn

Das ist wirklich ein schwieriges Thema. Ich kenne einige Freunde, die mit ihrem Lehramtsstudium unzufrieden sind. Eine Möglichkeit die einige einschlagen ist z.B. das Promovieren, Habilitieren und Professor werden.

Mein Vorschlag wäre: zieh das Semester durch und schaue dich derweil nach anderen Alternativen um. Vielleicht kannst du zum Ende des Semesters zu einem anderen Studiengang wechseln, der dir eher zusagt - wie wäre es mit Pädagogik? Und vielleicht wird sich deine Meinung über deinen jetzigen Studiengang im Laufe des Semesters ja noch ändern. Gib auf keinen Fall so früh auf.

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Jerne79  19.10.2016, 01:17
@RichardRIn

was mache ich, um die Zeit bis zu einer Ausbildung oder einem anderen Studium zu überbrücken? 

Mach Praktika in deinem künftigen Bereich und in informier dich vernünftig über das, was auf dich zukommt.

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Kristall08  19.10.2016, 17:28
@Jerne79

Bisher hatte ich noch nie das Vergnügen vor so einem tiefem, schwarzen Abgrund zu stehen, wo man nicht weiß, ob man nun Runterspringen soll, oder weiterhin mit zitternden Beinen am Rand stehen bleiben möchte.

Damit gewinnst du den Tagespreis als Dramaqueen. :D

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Ist dein Problem die Fächerwahl oder das Herzrasen bzw die Angst wenn du aufwachst oder zu Bett gehst? Falls es letzteres ist, geht das denke ich wieder vorüber. Eine sehr gute Freundin von mir hat seit neustem seit wir in der Oberstufe sind Übelkeitsanfälle bevor sie eine Präsentation vorm Kurs halten muss etc. Ich kenne ein weiteres Mädchen, der es in der 11. Klasse (also am Anfang der Oberstufe) genauso erging. Ich denke das ist von der Psyche und einfach die Umstellung auf Neues und neue Leute. Ansonsten gehe mal zu einem Arzt, auch wenn das so eine Standardantwort hier ist, aber der kann dir helfen. Habe deinen Kommentar weiter unten zu einer Antwort gelesen. Ich wollte auch immer unbedingt zur Polizei. Wenn es das ist, was dir Spaß macht, versuch es doch, aber nur die gehobene Laufbahn und nur wenn du keinen anderen Ausweg siehst. Allerdings ist meines Wissens nach Bewerbungsschluss für September 2017 schon gewesen.


RichardRIn 
Beitragsersteller
 19.10.2016, 00:41

Vielen Dank für die Antwort, auch du hast mir dadurch wirklich weitergeholfen :)!

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Vielleicht wäre es gut, erstmal den Drama-Regler ein Stück weit runterzudrehen.

Du studierst gerade mal zwei Wochen, mit Hölle hat das alles noch nichts zu tun.

Du hast - aus welchen Gründen auch immer - ein Studienfach gewählt, das sich nun offenbar als ganz anders entpuppt, als du es dir vorgestellt hast. Jetzt ist die Frage, wo das eigentliche Problem liegt.

Falsche Vorstellung vom Fach?

Falsche Vorstellung von den Arbeitsweisen im Fach?

Falsche Vorstellung vom Ablauf eines Studiums?

Überfordert vom Studium an sich?

Oder von den Inhalten des Faches?

Finde erstmal in Ruhe heraus, was das Problem ist.

Viele Leute sind in den ersten Wochen an der Uni verunsichert, im Lauf der Zeit pegelt sich dann doch das meiste wieder ein.

Und wenn das nicht passiert, mei, dann überleg dir gründlich, was du wirklich machen willst. Mach ein paar Praktika in diesem Bereich, damit du nicht wieder falsche Vorstellungen hast. Dann wechselst du zum Sommersemester das Fach oder suchst dir zeitnah eine Lehrstelle, Ende. Das ist beim besten Willen kein Drama, keine Hölle, kein Weltuntergang. Es war eine Fehlentscheidung, nach der in 10 Jahren kein Hahn mehr krähen wird. Wenn du noch 5 x den gleichen Fehler machst, hast du ein Problem, aber wegen einem Semester, das für die Katz war, ist kein Leben ruiniert.


Kristall08  19.10.2016, 17:24

Als "Hölle" würde ich eher ansehen, JETZT in Aleppo zu sein... 3:)

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Jerne79  19.10.2016, 17:50
@Kristall08

Yup.

Und selbst wenn wir nur unser im Großen und Ganzen beschauliches Deutschland hernehmen, steht ein versemmeltes Semester an der Uni nicht auf der Liste der großen Dramen.

Gewalt, Krankheit, Verlust geliebter Menschen, meinetwegen sogar eine festgefahrene, emotionslose Beziehung, aus der man sich nicht lösen kann oder jahrelange ungewollte, unverschuldete Arbeitslosigkeit. Aber beim besten Willen nicht zwei Wochen lang das falsche Fach studieren.

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Wechsel doch einfach den Studiengang :)


RichardRIn 
Beitragsersteller
 19.10.2016, 00:22

Hey, danke für die schnelle Antwort! Ja darüber habe ich auch schon nachgedacht. Aber ich denke nicht, dass es mit einem einfachen Wechsel bei mir getan ist. Ich bin ernsthaft am überlegen zur Polizei zu gehen und dort eine berufliche Laufbahn einzuschlagen. Ich weiß nur einfach nicht, was ich MOMENTAN machen soll, denn Ausbildungsstart wäre erst wieder im September 2017.

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rotetasse  19.10.2016, 00:25
@RichardRIn

entweder du bleibst bis dahin eingeschrieben und versuchst es doch nochmal mit dem fach und bewirbst dich dann für die polizei, oder du brichst ab und machst 6 monate bufdi oder fsj. such dir einfach 1-2 alternativpläne. ich finde nicht, dass du dein leben wegwirfst, wenn du nicht studierst. aber du solltest wissen, dass die polizeiausbildung anstrengend ist. ich hab eine freundin bei der polizei und die ist immer ziemlich im stress. jeden tag ewig lang schule und sport und lernen... aber wenn das dein traum ist, zur polizei zu gehen, dann mach das ! :) wenn du bei der polizei nicht genommen wirst, kannst du auch immernoch weiterstudieren.

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Alles eine Frage der Darstellung ;) Mit dem Studienabbruch beweist du eher deinen Mut als Schwäche. Du musst dich nicht schämen zu merken, dass das nichts für dich ist. 

Gib nicht auf, suche dir etwas Neues. Lass dir Zeit und gehe durch, was du möchtest. Du weißt ja schonmal, was du nicht möchtest! Frage dich, was dich an dem Studium störte und informiere dich nach etwas Besserem!

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!

Ps: Es gibt einige die ihr Studium abbrechen und sich Umorientierung. Ist nicht schlimm :)