Was kann man gegen nicht endende Panikattacken machen?

6 Antworten

Das ist ja geanu das Problem an akuten Panikattacken. Man kann zwar mittel Atem- und Entspannungsübrungen versuchen nicht völlig abzudrehen aber das hält die Attacke an sich auch nicht auf. Und die Panikattacke selbst ist "nur" das eine Problem. Das andere ist die starke Verunsicherung die zurück bleibt. Oftmals entwickelt sich eine Angst vor der Angst bzw. eine permanente Angst vor einer erneuten Attacke. Man lebt mit einem dauerhaften inneren Alarmzustand. Jede Gefühlsregung wird fortlaufend interpretiert und bei jeder Unregelmässigkeit "schrillen die Alarmglocken".

Grundsätzlich müssen Panikattacken von eine Fachperson (Psychiater oder Psychologe) diagnostiziert und behandelt werden. Es gibt primär zwei Behandlungsmethoden bei Angststörungen.

Zentral ist eine Psychotherapie. Mit einer Psychotherapie meine ich eine richtige Psychotherapie nach einem Konzept (z.B. Verhaltenstherapie) und nicht das Gespräch bei Arzt der einfach Medikamente verschreibt. Eine Psychothrapie ist ein enorm anstrengendes Verfahren, da man immer wieder an die Grenzen seiner Belastbarkeit gebracht wird. Zudem braucht es viel Geduld und Durchhaltewillen. Denn bis eine solche Therapie wirkt können Monate oder gar Jahre vergehen. Dafür ist die Psychotherapie das einzige Behandlungsverfahren, dass wirklich heilen bzw. eine grundlegende Veränderung herbeiführen kann.

Bis die Therapie wirkt oder wenn die Therapie alleine nicht ausreicht können bei schweren Beschwerden auch Medikamente verarbeicht werden. Es gibt diverse Wirkstoffgruppen von Medikamenten die angstlösend wirken.

Bei akuten Panikattacken sind Benzodiazepine alternativlos. Sie können einfach bei Bedarf eingenommen werden, wirken bereits nach ca. 20 Minuten und haben nur sehr wenige Nebenwirkungen. Die Wirkung dieser Medikamente ist hoch effektiv und äusserst angenehm, womit wir auch schon beim Problem wären. Benzodiazepine machen bei zu häufigem Konsum (nach ca. 4-8 Wochen) schwer abhängig. Folglich dürfen sie nur kurzzeitg oder punktuell (in Notfallsituationen) eingenommen werden. Diese Medikamente sind ein Segen wenn es darum geht extreme Angstzustände vorübergehend zu unterdrücken, man muss einfach aufpassen das der Segen nicht zum Fluch wird. Hier mehr zu den wichtigsten Benzodiazepinen. Mit Abstand am häufigsten werden bei Panikattacken die Wirkstoffe Lorazepam und ferner auch Alprazolam verwendet.

Zur längerfristigen medikamentösen Therapie von Angstzuständen werden primär Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI und SNRI verwendet. Diese wirken ebenfalls ziemlich zuverlässig, machen aber nicht abhängig. Dafür haben sie andere Nachteile: Antidepessiva müssen täglich konsumiert werden (also nicht nur bei unmittelbarem Bedarf), wirken erst nach 3-5 Wochen und können vor allem zu Beginn der Therapie starke Nebenwirkungen haben. Kurz: Angenehm zu nehmen sind sie nicht. Sie sind ab einer gewissen Intensität der Beschwerden einfach das kleinere Übel. Hier eine Übersicht mit Fachinformationen über sämtliche SSRI/SNRI-Antidepressiva. Konkret zur Behandlung einer Panikstörung zugelassen sind die Präparate Citalopram, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin.

Ich will damit nicht sagen, dass du Medikamente brauchst. Dies musst du zusammen mit deinem Arzt entscheiden. Ich persönlich hatte jedoch keine Wahl. Meine Panikattacken waren so extrem stark, dass ich zwangsweise auf die Chemie zurückgreifen musste.

Alles Gute!

Mir hilft es auch nicht. Bin auch seit Jahren Jahren in Therapie. Es gibt allerdings 1 übung die mir hilft. Die musst du aber auch ausserhalb von panikattacken üben.

Du setzt dich gerade hin, Beine im 90° Winkel, Schulterbreit. Dann tust du eine Hand auf die Brust, am besten Mittig/leicht links.

Die andere Hand tust du auf deinen bauch, beide Hände sind flach.

Dann atmest du durch die Nase ein, und etwas länger durch den Mund aus.

Das hilft mir mein Herzpochen und übelkeit in den griff zu bekommen, ich habe dass gefühl dabei meine Kontrolle wieder zu erhalten.

Auf Dauer ist es wichtig, eine Therapie zu machen.

Bestehend aus:

  • Psychotherapie
  • Und ggf. Psychopharmaka

Vorübergehend könntest du dir auch Anxiolytika bzw. Benzodiazepine verschreiben lassen.

Außerdem kann ein Angsttagebuch helfen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich intensiv mit Körper und Psyche.

ichklaubeini385  20.06.2020, 23:16

Ich wünsche dir alles gute auf deinem Weg von den Täglichen Panikattacken weg zukommen.... ich persönlich hatte nur 2 mal (so weit ich weiß) eine Panikattacke meine erstes hatte ich als ich für die Schule verschlafen habe und meine Mutter dann meinen Rucksack auf mich geworfen hat.... ich bin dann im Nachhinein auf der Treppe zusammengebrochen und das zweite mal als ich das erste mal Cannabis konsumiert habe und Paranoia/ Angstzustände hatte mit Sirenen usw. dort habe ich dann Geweint und Gelacht und zwar gleichzeitig...

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ichklaubeini385  20.06.2020, 23:17
@ichklaubeini385

Ich habe vergessen zu sagen das es bei mir persönlich nach ca. 15min weg war also das ich langsam wieder normal drauf war.

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Erstmal geh zum Arzt und lass es abchecken ob es die Panikattacken sind. und wenn ja brauchst du unbedingt eine Therapie, und dann gegebenfalls für ein halbes Jahr oder so mit Betablocker und arbeiten.

Und ganz wichtig lass dich auf deine Panikattacken ein. wenn sie kommen nicht gegen ankämpfen!

und du wirst bald merken es wird besser

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bist du in Therapie? Da werden dir Hilfen aufgezeigt, wie du in dem Moment reagieren kannst


Bee247 
Beitragsersteller
 20.06.2020, 23:12

Ja schon lange. Aber es hilft mir einfach nichts. Es passiert immer wieder.

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verreisterNutzer  20.06.2020, 23:51
@Bee247

Sag das deinem Therapeuten. Du musst mit ihm über das alles reden. Das was du hier so geschrieben hast, sagst du ihm nächstes Mal.

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