Was kann ein Vorgesetzter gegen "Zickenkrieg" in seiner Abteilung tun?
Hallo Ihr Lieben,
zum Glück nicht in meinem Arbeitsbereich - aber von anderen Leute höre ich immer wieder, dass bei ihnen in der Abteilung / Betrieb / etc. ein intensiver "Zickenkrieg" herrscht. Sorry für das weiblich besetzte Wort - es können genauso gut auch Männer daran beteiligt sein:
- der Eine gönnt dem Anderen "nicht das Schwarze unter dem Fingernagel"
- es wird argwöhnisch beobachtet, ob der Kollege/die Kollegin irgendetwas (wenn auch noch so kleines!) bekommt, was man selbst nicht hat
- Es wird jegliches tatsächliche oder angebliche Fehlverhalten (ich spreche von kleinen Regelverstössen, nicht von gefährlichen oder gesetzeswidrigen Sachen!) sofort beim Vorgesetzten verpetzt
- Es wird keine Gelegenheit ausgelassen, unbeliebte Kollegen für irgendwas beim Vorgesetzten anzuschwärzen
Was kann ein Vorgesetzter dagegen tun? Nein, es sind nicht einzelne "Stinkstiefel", die sich so verhalten (da könnte man ja den Bösewicht identifizieren und irgendwie loswerden). Es ist ein allgemein verbreitetes Verhalten.
Es geht um Arbeitnehmer, die einen relativ sicheren Job haben, im Vergleich zu ähnlichen Arbeitnehmern in der Region relativ gut bezahlt werden, die Anerkennung und Lob für ihre Leistung erhalten, und die einen sichtbaren, wichtigen Beitrag zum Unternehmenerfolg bringen.
Warum dann dieser "Kindergarten"? Wie treibt man Leuten so etwas aus? Oder - wenn die Menschen in dieser Hinsicht nicht änderbar sein sollten - wie erkennt ein Vorgesetzter schon bei Vorstellungsgesprächen, welcher Bewerber zu so einem "Zickenverhalten" neigt?
3 Antworten
Wenn der Verantwortliche sowas selbst miterlebt, kann er sofort einschreiten und deutlich sagen, dass er so ein Verhalten in seiner Firma nicht haben will.
Anschwärzer können genauso ausgebremst werden.
Was bei Firmen auch ganz beliebt ist: Teambuilding Seminare. Da werden dann alle Mitarbeiter ein Wochenende in irgendein Tagungshotel gepfercht und müssen dann spielerisch erörtern, warum man einen Kindergarten hat und kein Arbeitsumfeld. Oft genug wäre dann die Lösung einen bestimmten Mitarbeiter zu entfernen, was aber im Normalfall nicht geht.
Tja, da liegt wahrscheinlich der Hase im Pfeffer! Gerade bei diesem sich gegenseitig Anschwärzen müsste der Vorgesetzte ja die Zeit und die Mühe aufwenden, festzustellen, wo wirklich auf wichtige Fehler hingewiesen wird, und wo es nur Gezicke ist! Und dann auch die offene Konfrontation mit den "Zicken" nicht scheuen!
Mein Chef hätte sich die "Zicken" wahrscheinlich mal zum Gespräch gebeten.
Allerdings gibt es durchaus Firmen, wo solches Gehabe recht gern gesehen wird. Ist jeder gegen jeden, gibt es keine vertane Zeit durch Getratsche oder private Unterhaltungen.
Das manche Chefs das so sehen, kann ich mir schon vorstellen. Ich halte es aber für Bockmist (sorry). Durch gegenseitiges anschwärzen (und gezielt nach Möglichkeiten dafür suchen), und sich-gegen-mögliche Vorwürfe-absichern, geht meines Erachtens mindestens so viel produktive Arbeitszeit verloren, wie durch gelegentliche Privatgespräche.
Das Gehabe der Kollegen spiegelt eventuell den Führungsstil wieder.
Ein autoritärer Führungsstil kann zu solch einem Konkurrenzdruck führen, dass die Mitarbeiter gegeneinander arbeiten, anstatt miteinander.
Hier empfiehlt sich ein kooperativerer Führungsstil.
Da kann man beim Bewerbungsgespräch selektieren wie man will, die Mitarbeiter passen sich sowieso ans Betriebsklima an.
Der Chef sollte sich nach den Bedürfnissen der Mitarbeiter erkundigen. Oftmals fühlt sich das Personal unter Druck gesetzt und das erzeugt Streß. Streß erzeugt Zickenkrieg.
Die Organisation der Betriebsabläufe muss daher einen möglichst Reibungslosen Stressarmen Arbeitsablauf sicherstellen, sodass es zu möglichst wenig Situationen kommt in denen Streßsituationen auftreten.
Wenn ich der Chef von diesem Unternehmen wäre, würde ich mich einfach mal 2 Wochen durchs Unternehmen arbeiten und mit möglichst vielen Mitarbeitern mal eine Schicht zusammenarbeiten um so ein präzises Bild zu erhalten wie es Tatsächlich um das Betriebsklima steht.
Ganz wichtig ist auch das optimale Arbeitspensum für jeden Arbeitsbereich zu finden. Der eine muss vielleicht ein bisschen mehr mit Arbeit ausgelastet sein, damit er gar keinen Kopf für Kindergarten hat, der andere Arbeitet vielleicht verhältnismäßig hart und fühlt sich benachteiligt und könnte ein wenig entlastung gebrauchen, sodass er nicht ausbrennt (auch ein grund für Zickenkrieg).
Eine prise Spaß ist aber die wunderwaffe gegen jeden Zickenkrieg. Locker die Atmosphäre auf, schmeiß ein bezahltes Betriebsfest. Zeig den Mitarbeitern deine Menschliche Seite!
Mach etwas außergewöhnliches was die Mitarbeiter stolz werden lässt.